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WEC Prolog: Monza

Lapierre-Glanzlicht und Porsche-Rennen

Geburtstagskind Nicolas Lapierre (Toyota) fährt zum Abschluss des Monza-Prologs 2017 zur absoluten Bestzeit - Porsche-WEC-Rennen nach Unfall unterbrochen.

Die Teams der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nutzen beim Prolog 2017 in Monza jede Sekunde, um sich möglichst gut auf die in zwei Wochen beginnende Saison vorzubereiten. Auch in der vierten Session der Veranstaltung am Sonntagvormittag gab es viel Fahrbetrieb. Die nach Regenfällen zu Beginn nasse Strecke wurde innerhalb von rund einer Stunde trocken gefahren, sodass anschließend umfangreiche Longruns auf Slicks absolviert werden konnten. Der Porsche #2 absolvierte satte 111 Runden (643 Kilometer).

Im Rahmen der Dauerläufe markierte Neel Jani, der sich den Porsche mit der Startnummer 1 mit Andre Lotterer und Nick Tandy teilt, in 1:32.020 Minuten den schnellsten Umlauf des Vormittags. Das Schwesterauto mit Timo Bernhard, Brendon Hartley und Earl Bamber war auf seiner schnellsten Runde nur 0,004 Sekunden langsamer. Die beiden Toyotas von Davidson/Nakajima/Lapierre und Conway/Kobayashi/Kunimoto hatten nur einen geringen Rückstand von rund einer halben Sekunde.

Dass der neue TS050 deutlich schneller hätte fahren können, wurde unter anderem anhand eines Longruns von Kamui Kobayashi deutlich. Der Japaner markierte im allerletzten Umlauf eines Doppelstints eine neue absolute Bestzeit im ersten Sektor, ließ es aber danach langsamer angehen. Auf die Distanz konnten beide Werksmannschaften der LMP1-Klasse ein nahezu identisches Tempo anschlagen. Rückschlüsse auf die Hackordnung 2017 lassen sich bislang keinesfalls ziehen.

Während das LMP1-Privatteam ByKolles zusammenpackte, um die vorzeitige Abreise vorzubereiten, spulten in der LMP2-Klasse viele Teams zahlreiche Runden auf beeindruckendem Niveau ab. Der schnellste Umlauf wurde vom TDS-Oreca-Gibson (Perrodo/Vaxiviere/Collard) verzeichnet. In der GTE-Pro-Klasse behält Porsche die weiße Weste beim aktuellen Prolog. Erneut war der 911 RSR von Estre/Christensen das schnellste Auto. In der GTE-Am-Kategorie brachte Ex-DTM-Pilot Miguel Molina den Ferrari von Spirit of Race in Front.

Lapierre-Glanzlicht und Porsche-Rennen

Mit einer neuen Bestzeit durch Nicolas Lapierre im neuen Toyota TS050 und einem Abbruch nach einem Unfall von Matthew Rao (Alpine) sind die zweitägigen Testfahrten der WEC 2017 in Monza zu Ende gegangen. Bei anfangs nassen, später guten und kurz vor dem Ende wieder schwierigen Bedingungen auf der Highspeed-Strecke in Italien spulten die Teams am Sonntag noch einmal viele Runden ab. Vor allem Porsche stach mit einem Dauerlauf heraus. Die beiden 919 rannten an einem Tag zusammen 380 Runden. Dies entspricht 2.200 Kilometern!

Das wohl breiteste Grinsen hatte nach dem Ende des Prologs aber wohl Nicolas Lapierre im Gesicht. Der Franzose, der für die Rennen in Spa-Francorchamps und Le Mans in das Werksteam von Toyota zurückkehrt, durfte an seinem 33. Geburtstag glänzen. Im Rahmen einer Qualifyingsimulation prügelte Lapierre den neuen TS050 in 1:30.547 Minuten um den Kurs - absolute Bestzeit des gesamten Tests!

Am Ende hatte der Toyota #8, den sich Lapierre beim Prolog mit Kazuki Nakajima und Anthony Davidson teilte, einen Vorsprung von 0,930 Sekunden auf das Schwesterauto von Kobayashi/Kunimoto/Conway. Rund eine Stunde vor dem Ende der abschließenden Session lag Kamui Kobayashi auf Kurs zu einer Topzeit, aber ab dem zweiten Sektor begann es ausgerechnet auf diesem Versuch wieder zu regnen an. Ein Toyota-internes Duell um die Spitze blieb somit aus.

Zwei Stunden am Morgen, zwei am Nachmittag: Renntag für Porsche

Porsche beteiligte sich in keinster Weise an einer Jagd nach der Bestzeit. Das LMP1-Team aus Weissach hatte am Samstag alle Abstimmungsarbeiten erledigt und schickte die beiden 919 Hybrid am Sonntag auf eine volle WEC-Rennsimulation. Nach drei intensiven Stunden am Morgen setzte man die vollen Longruns am Nachmittag fort. "Wir haben den heutigen Tag wie einen Renntag betrachtet, haben daher alle Abläufe entsprechend simuliert. Also eigentlich sind wir hier ein WEC-Rennen gefahren", sagt Teamchef Andreas Seidl.

Der Porsche-Dauerlauf mit schnellen und konstanten Runden im Bereich von 1:32 Minuten wurde erst 45 Minuten vor Schluss durch rote Flaggen beendet. Matthew Rao hatte den Alpine mit der Startnummer 36 in der ersten Lesmo in die Barrieren gesetzt. Nach der Unterbrechung ging nur noch Toyota erneut auf die Bahn. Man verzichtete aber auf kurze, schnelle Runs. Die im Vergleich zu Porsche stets kürzeren Longruns der Japaner lagen auf dem gleichen Niveau wie bei der Konkurrenz aus Stuttgart.

Während ByKolles als einziges privates LMP1-Team nach einem Schaden am Samstagabend gar nicht mehr in den Testbetrieb gehen konnte, war in der LMP2-Klasse viel Action angesagt. Nicht nur anhand des Abflugs von Matt Rao wurde deutlich, dass so mancher Amateur (Silber- oder Bronze-Status) seine liebe Mühe mit den enorm schnellen Oreca-Gibsons hat. Es gab viele Ausrutscher, Dreher und Geradeausfahrten in den Schikanen. Die schnellste Runde gelang Oliver Jarvis im Auto von Jackie Chan in 1:36.448 Minuten.

In der GTE-Pro-Klasse fanden die Porsche-Konkurrenten zum Abschluss des Tests dann doch noch das Gaspedal. In 1:47.530 Minuten setzte der Ford GT von Andy Priaulx und Harry Tincknell die Bestmarke vor dem Schwesterauto von Mücke/Pla und den beiden Porsche 911 RSR, die alle vier Sessions zuvor an der Spitze des Klassements abgeschlossen hatten. In der GTE-Am-Kategorie war der Ferrari von Clearwater am Ende das schnellste Fahrzeug.

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