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Motorrad-WM: Quatar

Dominanter Stoner - brillante Rookies

Weltmeister Stoner konnte den ersten Lauf der neuen Saison für sich entscheiden, dahinter Rookie Lorenzo und Pedrosa. 125 ccm: WM-Punkt für Ranseder.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Ducati

Mit Spannung wurde der erste Lauf der motoGP-Klasse im Emirat Quatar am persischen Golf erwartet. Das erste Nachtrennen - eine Flutlichtanlage um 17 Millionen Euro, mit der man 70 Fußballfelder beleuchten könnte. Und auf der Poleposition ein Rookie - der 250 ccm-Weltmeister Jorge Lorenzo, der neue Teamkollege von Valentino Rossi, der mit seiner mit Bridgestone-Reifen ausgerüsteten Yamaha nur den siebten Startplatz belegen konnte. Mit dem zweifachen Superbike-Champion James Toseland stand zudem ein weiterer Rookie in der ersten Startreihe - er und dessen Tech3-Stallkollege Colin Edwards sorgten dafür, dass gleich drei Yamaha-Bikes in der ersten Reihe standen, während der regierende Weltmeister Casey Stoner auf Startplatz vier lauerte, neben den beiden Honda-Piloten Randy de Puniet und Nicky Hayden.

Raketenstart von Pedrosa - starker Beginn von Rossi

Dann der Start. Keiner der Piloten aus den ersten beiden Reihen kann die Führung erkämpfen - es ist Dani Pedrosa auf seiner 2008er-Honda, der einen Raketenstart hinlegt und die Führung übernimmt. Dahinter Edwards, Toseland, Lorenzo, Stoner und Rossi.

Der "Doktor" zieht auch gleich an Stoner vorbei, während Edwards bis auf Rang sieben durchgereicht wird. Rossi stürmt weiter vor - zunächst überholt er seinen Teamkollegen Lorenzo. Zwei Runden später, im fünften Umlauf, geht Rossi an Pedrosa vorbei und übernimmt die Führung.

Die Reihung in Runde fünf lautet: Rossi, Pedrosa, Lorenzo, Stoner, Dovizioso und Toseland. Alles sieht danach aus, als ob Rossi Recht behalten sollte, der auf die Rennpace seiner Bridgestone-Reifen setzte und wegen seines Startplatzes unbesorgt schien.

Als in der sechsten Runde Lorenzo an Pedrosa vorbeizieht, wird in der Box des Yamaha-Werksteams eine Doppelführung bejubelt. In der gleichen Runde schnappt sich auch Stoner Pedrosa und liegt nun hinter den beiden Yamaha-Piloten. Doch nur eine Runde später zieht der Weltmeister an Lorenzo vorbei.

Stoner übernimmt die Führung

In Runde acht nützt Stoner den ungeheuren Topspeed seiner Ducati, um am Ende der langen Geraden Rossi zu überholen und damit die Führung zu übernehmen. Stoner wurde bei diesem Manöver mit einer Höchstgeschwindigkeit von 328 km/h gemessen, während Rossi mit 319 km/h auskommen musste. Nur wenige Kurven später zieht Lorenzo ebenfalls an Rossi vorbei.

In Runde zehn muss Suzuki-Pilot Chris Vermeulen die Box aufsuchen. Zu dieser Zeit haben sich die führenden Stoner und Lorenzo bereits ein wenig vom Rest des Feldes abgesetzt. 3,9 Sekunden hinter dem Führenden belegt Rossi den dritten Platz, wird jedoch von Pedrosa massiv unter Druck gesetzt. In der 14. Runde kann Pedrosa am Ende der langen Geraden an Rossi vorbeiziehen, während Stoner die schnellste Runde in den Asphalt brennt. Die Temperatur war wider Erwarten nur auf 18 Grad Celsius abgesunken.

In der 15. Runde führt Stoner 0,9 Sekunden vor Lorenzo sowie 4,7 Sekunden vor Pedrosa. Knapp dahinter ein Pulk bestehend aus Rossi, Dovizioso und Toseland. In Runde 17 verabschiedet sich Alex de Angelis ins Kiesbett, während sich Stoner immer mehr von Lorenzo absetzen kann.

Dovizioso bezwingt Rossi

Drei Runden vor Schluss sind die Podestplätze bereits vergeben - an Stoner, Lorenzo und Pedrosa. Dahinter jedoch muss sich Rossi gegen einen immer ungestümer werdenden Andrea Dovizioso auf seiner JiR-Scot-Honda wehren. In Runde 19 zieht der Italiener frech an seinem berühmten Landsmann vorbei, doch Rossi kontert umgehend, erobert den vierten Platz zurück.

Doch damit ist die Angelegenheit noch nicht beendet - in der letzten Runde wiederholt sich das Spielchen: Dovizioso sticht innen an Rossi vorbei, der "Doktor" kontert wütend - doch dann zwängt sich Dovizioso noch einmal an dem Yamaha-Piloten vorbei - auf der Zielgeraden brausen sie nebeneinander über die Ziellinie. Wenige Hundertstelsekunden liegt Dovizioso vor Rossi - der fünffache motoGP-Weltmeister beendet also das erste Rennen der neuen Saison als Fünfter. Das JiR-Scot-Honda-Team feiert Andrea Dovizioso wie einen Sieger.

Dieser heißt einmal mehr Casey Stoner - der Ducati-Pilot beginnt damit die neue Weltmeisterschaft so, wie er die letzte beendet hat und wird in Jerez de la Frontera, wo der nächste Lauf der Motorrad-WM stattfindet, als neuer alter WM-Leader antreten. Auf Rang zwei der Polesetter Jorge Lorenzo - in seinem ersten MotoGP-Rennen, seinem Einstand im Yamaha-Werksteam. Honda-Pilot Dani Pedrosa steht dank seines tollen Starts als Dritter auf dem Podium. Die neuen Piloten in der motoGP-Serie konnten beim Saisonauftakt überzeugen: Lorenzo als Zweiter, Dovizioso als famoser Vierter, James Toseland immerhin noch auf Rang sechs.

250 ccm: KTM-Pilot Kallio auf Rang drei

Vom vierten Startplatz aus, hinter den Aprilia-Piloten Alex Debon, Hector Barbera und Alvaro Bautista, konnte KTM-Werkspilot Mika Kallio im 250 ccm-Rennen den dritten Platz belegen. Gewonnen hat den Lauf Aprilia-Pilot Mattia Pasini, der in seinem ersten 250 ccm-Rennen vom fünften Startplatz aus gestartet ist. Platz zwei belegte dessen Markenkollege Hector Barbera.

125 ccm: Ranseder erobert WM-Punkt

Michael Ranseder konnte im 125 ccm-Lauf den 15. Platz belegen und damit einen WM-Punkt an Land ziehen. Der Mühlviertler startete mit seiner Vorjahrs-Maschine von Aprilia nur vom 22. Startplatz aus und fiel zunächst sogar zurück, um sich dann aber an einigen Konkurrenten vorbei zu arbeiten. Den Sieg holte Aprilia-Pilot Sergio Gadea aus Spanien, dahinter dessen Landsmann Joan Olive auf einer Derbi sowie der deutsche Aprilia-Fahrer Stefan Bradl.

Die Rennergebnisse finden Sie in der Navigation rechts

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