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Weltmeisterschaft im Raunzen

Diesel-Siege für Yvan Muller und Gabriele Tarquini beim WTCC-Auftakt, und die Polemik zwischen Seat und BMW geht jetzt erst richtig los.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Irgendwas fehlt da doch? – Zum ersten Mal seit Bestehen der Welt- und zuvor der Europameisterschaft war beim Start der Tourenwagen-WM 2008 kein Alfa 156 mehr am Start.

Auch der Honda Accord von James Thompson war abwesend, er wurde nicht rechtzeitig fertig und steigt wahrscheinlich ab Runde 3 in die Meisterschaft ein. Dann kommen auch - wenn sie kommen - die beiden Lada.

Yvan Muller holte für Seat die Pole Position in Brasilien, neben ihm mit Seat-Rückkehrer Rickard Rydell ein zweiter Leon TDI. Nach dem rollenden Start zum ersten Rennen des Jahres waren es aber gleich alle fünf spanischen Diesel, die sich vor dem Rest des Feldes breit machten – mit bestem Dank ans Drehmoment!

Lauf 1: Glück für Seat, Pech für Chevy

Tiago Monteiro verhaute als erster die perfekte Seat-Show mit einer Kollision, Jordi Gené und später dann auch Gabriele Tarquini wurden von den BMW-Verfolgern eingeholt. Das Schnitzer-Team mit „home boy“ Augusto Farfus und Jörg Müller übte die letzten Runden massiven Druck auf die beiden führenden Seat aus.

Auch die Chevrolet Lacetti waren anfangs gut im Rennen, alsbald gab es aber düstere Mienen bei den „Blauen“. Alai Menu musste nach einem Crash an die Box, und die beiden Teamkollegen Rob Huff und Nicola Larini warfen sich ohne fremde Hilfe gegenseitig ins Out.

Der wegen seiner Eskapade voriges Jahr in Anderstorp - damals für Chevrolet, dort stibitzte er seinem Kollegen Larini den Sieg - kritisierte Rydell war diesmal ein guter Teamspieler; er hielt Muller (Bild) den Rücken frei und sicherte Seat im hauchdünnen Finish den Doppelsieg. Farfus wurde zur Freude seiner Landsleute Dritter - aber nach der technischen Überprüfung seines Autos wurde der Brasilianer aus der Wertung genommen! Jörg Müller erbt die Punkte für P3.

Lauf 2: Spiderman kehrt zurück

Politik nach dem ersten Rennen: Je nach Blickpunkt waren die BMW oder die Seat viel, viel zu schnell. Nur Chevrolet enthielt sich klarerweise der Aussage. Im zweiten Rennen gab es einen stehenden Start, das bevorzugt die Hecktriebler-BMW. – Oder?

Konfusion in der Startaufstellung (die ersten acht Positionen aus Lauf 1 werden ja „gestürzt“): Tom Coronel im Benzin-Seat stand überraschend auf der Pole Position, einige Fahrer hatten offensichtlich Strafen ausgefasst. Nach einer kleinen Verzögerung ging es dann doch los, und vom BMW-Vorteil war nicht viel zu merken.

Zunächst hatte mit dem jungen Spanier Felix Porteiro ein BMW-Fahrer die Nase vorne, aber nicht für lang. Gabriele Tarquini ließ seinen Turbodiesel tief Luft holen und setzte sich vor Porteiro und Andy Priaulx in Führung.

Das ganze Rennen über war es ein Kampf zwischen dem Kurven-Speed der BMW und dem Turbo-Schub der Seat auf den Geraden. "Spiderman" Tarquini (Bild) war über die ganze Distanz hart bedrängt, erlaubte sich aber keine wesentlichen Fehler. An seinem 46. Geburtstag sicherte sich der italienische Haudegen den Sieg und seiner Marke damit ein perfektes Wochenende.

Porteiro hatte es am Schluss auch mit dem vehement drängenden Andy Priaulx zu tun, nach schlechtem Training holt sich der Weltmeister wieder hier ein paar Punkte, dort ein paar Punkte – genau wie in den Jahren zuvor. Die Independents-Siege gehen an Olivier Tielemans, voriges Jahr noch im Alfa 156. Die Chevy-Fraktion blieb mit Platz 10 für Menu, Platz 12 für Larini und einem erneuten Ausfall für Rob Huff enttäuschend.

In der WM führt Yvan Muller (14 Pkt.) vor Tarquini (13) und Priaulx (12). Die nächsten beiden Rennen: Puebla/Mexiko am 6. April.

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