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DTM: Dijon

Nur noch Scheider und Paffett im Titelrennen

Gary Paffett siegt nach einem Reifendefekt am Wagen von Mattias Ekström und hält so seine Titelchancen aufrecht. Mathias Lauda holt als Achter einen Punkt!

Fotos: DTM

Die DTM-Premiere im französischen Dijon war ganz nach dem Geschmack der 26.000 anwesenden Zuschauer. Tolle Aufholjagden, spektakuläre Boxenstopps und Tür-an-Tür-Duelle zeichneten den neunten Saisonlauf aus.

Am Ende feierten die Fans den Sieg des überglücklichen britischen Mercedes-Benz-Piloten Gary Paffett. Der 28-Jährige startete von Platz acht, kämpfte sich nach vorn und fuhr einen Großteil des Rennens als Zweiter hinter Audi-Pilot Mattias Ekström aus Schweden. Sechs Runden vor Schluss platzte bei Ekström der hintere linke Reifen, Paffett hatte freie Fahrt zum Sieg und verbuchte somit zehn wertvolle Punkte im Titelkampf.

„Das Ergebnis im Qualifying war nicht nach unserem Geschmack. Von Platz acht auf eins zu fahren, war das Ziel, und das haben wir geschafft. Zudem ist es einfach fantastisch, hier den ersten Sieg zu holen. Nach dem Reifenschaden von Mattias konnte ich mich ein bisschen entspannen. Aber es war nicht leicht, einen Mittelweg zu finden zwischen Attacke und Vorsicht“, sagte Paffett über seinen insgesamt 13. Sieg in der DTM.

Mit 49 Punkten liegt Paffett sieben Punkte hinter dem amtierenden Champion Timo Scheider (Audi), der nach einer grandiosen Aufholjagd von Startplatz 16 und trotz eines Reifenschadens im Rennen noch Rang sechs herausfuhr und drei Punkte sichern konnte. „Das war ein Rennen mit Höhen und Tiefen. Ich hatte einen Reifenschaden im ersten Stint zwei Kurven vor der Boxeneinfahrt. Mit Glück bin ich noch heil in die Box gekommen und das Auto wurde nicht weiter beschädigt. Von Platz 16 haben wir zehn Plätze gut gemacht. Damit müssen wir zufrieden sein“, sagte Scheider zum Rennen.

Ekström schrammte als Neunter knapp an den Punkten vorbei und hat nun keine Chance mehr, in den Titelkampf einzugreifen, den Scheider und Paffett in 14 Tagen beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg unter sich ausmachen werden.

Vier weitere Mercedes-Benz-Piloten auf den Plätzen machten einen Fünffach-Erfolg der Stuttgarter perfekt. Der Schotte Paul Di Resta, Bruno Spengler aus Kanada, der Brite Jamie Green als bester Pilot eines Fahrzeugs des Jahrgangs 2008 und der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher überfuhren hinter dem Sieger die Ziellinie. Für Schumacher war es die bisher beste Platzierung in einem DTM-Rennen.

Seine persönliche Bestleistung in dieser Saison schaffte auch Mathias Lauda - der Österreicher im Vorjahrs-Mercedes konnte auf Platz acht seinen ersten Saisonpunkt erobern.

Das Finale auf dem Hockenheimring verspricht Spannung. So könnte Scheider als erster Fahrer nach DTM-Rekordchampion Bernd Schneider (Mercedes-Benz) den Titel verteidigen. Paffett würde sich im Falle des Gesamtsieges nach 2005 zum zweiten Mal in der Hall of Fame der DTM-Champions wiederfinden.

Außerdem geht es beim Finale auch um den Sieg in der Teamwertung. Hier führt Salzgitter/Mercedes-Benz Bank AMG Mercedes mit 88 Punkten vor Audi Sport Team Abt mit 77 Zählern. Das große DTM-Final-Wochenende findet vom 23. bis 25. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Meisterschaft bereits für uns gelaufen ist. Heute haben wir einen Fünffachsieg eingefahren. Wir waren einfach cleverer und die Konkurrenz musste Federn lassen. Es gehört immer auch dazu, dass man den Gegner am Limit fordert. Das haben wir getan. Für den Zuschauer ist es wunderbar, dass wir in Hockenheim ein offenes Rennen haben werden, und das ist mir das Wichtigste. Das ist sogar wichtiger als der Titelgewinn.“

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Fünf Reifenschäden in einem Rennen sind nicht normal. Das hilft uns vor allem nicht beim Gewinnen einer Meisterschaft. Alle Autos waren auf dem gleichen Set-up und nach dem Warm-up gab es keinerlei Anzeichen für mögliche Probleme. Wir hatten heute eine sehr gute Pace, konnten sie aber nicht in Punkte umsetzen. Es war ein enttäuschendes Ergebnis für uns, aber Timo Scheider liegt in der Meisterschaft in Führung. Das ist wichtig. Nun wird es die Titelentscheidung beim Finale geben. Das ist gut für die Zuschauer und auch gut fürs Fernsehen – mir persönlich hätte es auch anders gut gefallen.“



Ergebnis Dijon

 1.  Gary Paffett        Mercedes  1:04:38.472
 2.  Paul di Resta       Mercedes      + 0.834
 3.  Bruno Spengler      Mercedes      + 1.055
 4.  Jamie Green         Mercedes      + 1.308
 5.  Ralf Schumacher     Mercedes      + 1.807
 6.  Timo Scheider       Audi          + 2.239
 7.  Martin Tomczyk      Audi          + 3.260
 8.  Mathias Lauda       Mercedes      + 4.021
 9.  Mattias Ekström     Audi          + 4.577
10.  Markus Winkelhock   Audi          + 4.988
11.  Alexandre Premat    Audi          + 5.228
12.  Maro Engel          Mercedes      + 5.938
13.  Mike Rockenfeller   Audi          + 8.158
14.  Susie Stoddart      Mercedes      + 9.715
15.  Oliver Jarvis       Audi        + 1 Runde
16.  Katherine Legge     Audi        + 1 Runde
17.  Tomas Kostka        Audi        + 1 Runde
18.  Tom Kristensen      Audi        +4 Runden


Tabelle

 1. SCHEIDER Timo              56 Punkte
 2. PAFFETT Gary               49 Punkte
 3. EKSTRÖM Mattias            41 Punkte
...
15. LAUDA Mathias               1 Punkt

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