
Pikes Peak 2009 | 18.03.2009
Vorarlberger als erster Österreicher am Start
"Das Pikes Peak-Rennen ist der absolute Wahnsinn, eines der letzten ganz großen Abenteuer." - Robert Schlachter ist dabei!
Vorschau
Für den Lochauer Motorradrennfahrer Robert Schlachter geht ein Traum in Erfüllung:
Vor wenigen Tagen flatterte vom Veranstalter des berühmten Pikes Peak-Bergrennens im US-Bundesstaat Colorado die Starterlaubnis ins Haus.
Schlachter wird damit der erste Österreicher sein, der bei dem spektakulärsten Bergrennen der Welt teilnehmen darf!
Race to the clouds
Der Pikes Peak ist der Zauberberg des amerikanischen Motorsports. Was sich hier alljährlich im Juli abspielt, ist einmalig auf der ganzen Welt. In Europa donnern die "Gipfelstürmer" über enge, asphaltierte Straßen zum Ziel - und das noch in zwei bis drei Läufen - der Pikes Peak lacht darüber.Auf der stolze 20 Kilometer langen Bergstrecke (davon 17 km Schotter), die sich über 156 Haarnadelkurven hochwindet, kann es einem Fahrer durchaus passieren, dass er zunächst durch Regen, dann Schnee, Nebel und tiefhängende Wolken schließlich in strahlender Sonne zur Ziellinie vorstossen muss.
Spielt das Wetter keine Streiche, bockt immerhin noch die Technik. In der dünnen Höhenluft verändert sich die Leistungscharakteristik der Motoren, verlieren die potenten Triebwerke zunehmend an Kraft.
Süßer Wahnsinn seit 1916
Der Pikes Peak ist etwas Spezielles für PS-Narren. Die Eckdaten des vertikalen Wahnsinns: 1.430 Höhenmeter, das Ziel auf 4.300 Metern. Das "Pikes Peak International Hill Climb" ist seit 1916 das höchstgelegene Rennen auf dem Globus.Am heftigsten zerrt wohl die "Bottomless Pit" an den Nerven der Piloten: Wer verreißt, hat während 1.800 Meter freien Falls genug Zeit für Stoßgebete... – denn Gottvertrauen ersetzt hier die Leitschienen.
Robert Schlachter hat sich im Vorjahr vor Ort als Zuschauer alles ganz genau angeschaut: "Das Rennen ist einfach der absolute Wahnsinn. Die Strecke ist bis zu 20 Meter breit, aber es gibt keine Leitplanken, allenfalls einige Strohballen und auf der ganzen Strecke befinden sich keine Streckenposten und nur drei Rettungsautos."
Auf Master Bergmanns Spuren
Erst in den 1980ern entdeckten die Europäer den US-Renn-Kultberg. Nicht nur Audi – legendär beispielsweise Walter Röhrls Siegesfahrt 1987 im Quattro S1 - erkannte die Werbewirksamkeit dieses "Rennens zu den Wolken" für den amerikanischen Markt.Ein "Österreicher" war damals schon am Start, nämlich ein bei Kaimann in Wien-Essling gebauter VW Golf mit zwei Motoren.
20 Jahre später erzielte der Japaner Nobuhiro "Monster" Tajima mit einem 1007 PS starken Suzuki "Open Rally" mit 10:01,408 min den aktuellen Streckenrekord.
Robert Schlachter befindet sich im 62. Lebensjahr, der "wilde, bunte Hund" ist extrem agil und topfit. In den letzzen Jahren lehrte er bei diversen Motorrad-Klassikveranstaltungen seinen Gegner das Fürchten, matchte sich mit Stars wie den mehrfachen Weltmeister Luigi Taveri, Ex-DDR-Größe Heinz Rosner oder Altachs Ex-Bergeuropameister Konrad Stückler.
Für das Pikes Peak-Abenteuer am 19. Juli hat sich Schlachter eine Cagiva Raptor angeschafft: "Ich bin zwar wohl der älteste Rookie, aber für mich geht zum Pensionsantritt ein Traum in Erfüllung!"