Superbike-WM: Kyalami | 14.05.2009
Rückkehr nach Südafrika
Die Superbike-WM feiert nach sieben Jahren ihr Comeback in Südafrika, damals siegte Troy Bayliss – wer wird sein Nachfolger?
DUCATI UND HAGA: FREUDE ÜBERWIEGT. Der Superbike-WM-Tross übersiedelt für das kommende Wochenende nach Kyalami in Südafrika.
WM-Leader Noriyuki Haga kommt mit einigen Prellungen am rechten Arm nach einer Kollision mit einem Vogel nach Kyalami. Der Vorsprung beträgt vor dem sechsten WM-Lauf jedoch 54 Punkte auf seinen schärfsten Verfolger Ben Spies.
WM-Leader Haga hat wie sein Xerox-Ducati-Teamkollege Michel Fabrizio bereits im Winter einen gelungenen Test auf dem 4,2 Kilometer langen Rundkurs absolviert, bei dem vor allem Fabrizio mit mehreren Bestzeiten beeindrucken konnte. Für Jakub Smrz (Guandalini) und Shane Byrne (Sterilgarda) bedeutet Kyalami mit dem Superbike völliges Neuland, im Gegensatz zu DFX-Ducati-Pilot Regis Laconi.
YAMAHA: SPIES IST WEITER HUNGRIG. US-Star Ben Spies will in Südafrika weiter Boden auf Nori Haga gutmachen. "Ich hoffe, dass mir die Punkte aus dem ersten Rennen von Monza nicht am Ende in der WM abgehen", erklärte der dreifache US-Superbike-Meister.
Auch Tom Sykes mit der zweiten Yamaha R1 will den Ducati-Werkspiloten das Leben schwer machen. Der Brite liegt in seiner Debütsaison, nach zuletzt konstanten Leistungen, im Moment auf dem fünften Rang der Zwischenwertung.
SUZUKI: NEUZUGANG NIETO. Der 30-jährige Spanier Fonsi Nieto ersetzt in Kyalami Max Neukirchner nach dessen Sturz in Monza. Nieto muss sich in Südafrika auf die neue Suzuki GSX-R K9 einstellen, genauso wie auf die Piste von Kyalami. "Ich freue mich sehr, dass mir Teamchef Francis Batta das Vertrauen ausgesprochen hat", erklärte Nieto.
Yukio Kagayama steht unter Druck. Teamchef Francis Batta erwartet vom Routinier nun ähnliche Ergebnisse wie in Monza im ersten Rennen, als der Japaner den vierten Rang einfahren konnte.
HONDA: GEHT ES SO WEITER? Ten-Kate-Honda hofft in Kyalami auf die Fortsetzung des in Monza gezeigten Aufwärtstrends. Jonathan Rea kommt nach den Plätzen 4 und 5 als WM-Achter nach Südafrika. Der Japaner Ryuichi Kiyonari preschte in Monza zweimal als Dritter ins Ziel und kommt, wie im Vorjahr, jetzt so richtig in Schwung.
Leon Haslam aus der Stiggy-Truppe war bisher bester Fireblade-Fahrer und liegt in der WM immer noch auf Rang 4. Der Brite will in Kyalami wieder an seine Leistungen von Assen und Valencia anknüpfen, wo der 25-Jährige zwei fünfte sowie einen zweiten und einen dritten Rang herausfahren konnte.
Stiggy-Honda tritt in Kyalami nur mit Haslam an. Jake Zemke soll in Miller Park wieder zum Einsatz kommen, falls John Hopkins noch nicht einsatzfähig sein sollte.
APRILIA: BIAGGI WILL ANTWORTEN. Max Biaggi hat sich in der Tabelle wieder auf die sechste Position verbessert. Die Zeitstrafe aus dem ersten Rennen in Monza liegt dem erfahrenen Römer immer noch im Magen: "Ich will in Kyalami mit guten Ergebnissen eine Antwort geben", versicherte der Aprilia-Werksfahrer, der im zweiten Rennen von Monza auf Rang 5 kam.
Für seinen japanischen Teamkollegen Shinya Nakano wird die kurvenreiche und wellige Piste von Kyalami zum Härtetest für das Schlüsselbein, welches sich der Japaner Anfang April in Valencia gebrochen hat.
BMW: XAUS AN DER SEITE VON MARTIN. Troy Corser wird wegen eines immer noch nicht ausgeheilten Haarrisses in der linken Hand am Wochenende pausieren und durch seinen australischen Landsmann Steve Martin ersetzt. Auch seine Prellungen nach seinem Highspeed-Abflug im ersten Rennen von Monza machen dem 37-Jährigen noch zu schaffen. Corser verzichtete bereits in Monza wegen Schwindelgefühlen auf den zweiten Lauf.
"Wir wollen, dass sich Troy völlig auskuriert und in den USA wieder gesund antreten kann", erklärt BMW-Motorrad-Sportchef Berti Hauser. Corsers Teamkollege Ruben Xaus kann die Rennen in Südafrika kaum erwarten, wo auch die BMW-Truppe bereits im Winter einen offiziellen Reifentest mit Pirelli absolvieren konnte. Der 31-jährige Katalane brillierte zuletzt in Monza mit den Rängen 7 und 9.
KAWASAKI: PARKES ZIEHT ALLE MIT. Bei Kawasaki will Broc Parkes seine Serie mit achtbaren Ergebnissen auch in Südafrika fortsetzen. Nach seiner Zwangspause in Assen kehrte der 27-jährige Australier in Monza mit einem starken zehnten Platz im ersten Rennen zurück.
Sein Teamkollege Makoto Tamada muss sich noch steigern, um ähnliche Resultate wie Parkes einfahren zu können. Erfreulich waren zuletzt in Monza im zweiten Rennen die Ränge 14 und 15 für die Kundenteam-Piloten Luca Scassa (Pedercini) und Matteo Baiocco (PSG-1).
SUPERSPORT-WM: ALLE GEGEN CRUTCHLOW. Cal Crutchlow hat seine Tabellenführung in der Supersport-WM in Monza mit seinem zweiten Saisonsieg auf 18 Punkte ausgebaut.
Hinter dem Briten lauert mit dem Nordiren Eugene Laverty ein weiterer WM-Neuling auf Rang 2, vor dem Weltmeister von 2007, Kenan Sofuoglu aus derTen-Kate-Honda-Truppe. Andrew Pitt kommt als Titelverteidiger auf dem vierten WM-Rang nach Südafrika. Der Rückstand des zweifachen Weltmeisters auf Crutchlow beträgt bereits 45 Zähler.