MOTORSPORT

HAGA UND DUCATI: EIN KLARER PLAN. WM-Leader Nori Haga muss beim WM-Finale auf dem 4,445 Kilometer langen Circuit Internacional do Algarve in Portimão auf der Hut sein. Der Japaner kann sich keine taktischen Rennen leisten. Die zehn Punkte Vorsprung könnten rasch verbraucht sein, vor allem dann, wenn Rivale Ben Spies beide Rennen gewinnen sollte. «Ich weiß, dass die zehn Punkte nichts bedeuten. Wenn Spies zweimal gewinnt, ist er Weltmeister», ist sich der Routinier aus der Xerox-Ducati-Werkstruppe bewusst. Teammanager Davide Tardozzi hofft auf einen Sieg im ersten Lauf. «Dann könnte Nori im zweiten Rennen das Geschehen kontrollieren.» Ducati mobilisert alle Kräfte: Das Team ermöglichte Haga vergangene Woche sogar noch einen letzten Shakedown auf der Piste von Mugello. Teamkollege Michel Fabrizio hat nach einer starken Saison den dritten WM-Rang sicher und will Haga bei Bedarf Schützenhilfe leisten.

YAMAHA: SPIES NICHTS ZU VERLIEREN. Yamaha-Star Ben Spies hat gute Erinnerungen an Portimão. Der US-Star feierte im November 2008 an der Algarve seinen Einstand und war auf Anhieb einer der schnellsten Fahrer auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn. «Mein Plan war es, beide Rennen zu gewinnen. Insofern hat sich für mich nach den Rennen in Magny-Cours nichts geändert.», versichert der 25-jährige Texaner, der schon 13 Laufsiege auf seinem Konto hat. Für Tom Sykes geht es beim Abschied von Yamaha um zwei ordentliche Ergebnisse. Für den Briten auf der Yamaha R1 liegt theoretisch noch der siebte Tabellenrang in Reichweite.

HONDA GEGEN APRILIA UM RANG 4. Jonathan Rea war zuletzt meist der schnellte Honda-Pilot. Der Nordire aus der Ten-Kate-Honda-Mannschaft will sich beim WM-Finale mit einer guten Leistung noch den vierten Tabellenplatz von Max Biaggi zurückholen. Rea fehlen auf den Römer gerade mal 14 Punkte. Aber auch Biaggi ist motiviert. Der Aprilia-Star will in Portugal seine Kollision mit Fabrizio aus dem Vorjahr vergessen machen und Aprilia den vierten Endrang sichern. Teamkollege Leon Camier fährt mit der zweiten RSV4 um ein Aprilia-Ticket für 2010.

SUZUKI: DEBÜT VON GUINTOLI. Bei Suzuki gibt es nach der Trennung von Max Neukirchner eine Premiere in der Alstare-Truppe. Der Franzose Sylvain Guintoli, der für 2010 verpflichtet wurde, wird bereits in Portugal sein Debüt bei Alstare geben, da die britische Meisterschaft bereits vor zwei Wochen zu Ende ging und Guintoli nun frei ist. Yukio Kagayama bestreite sein vorerst letztes Meeting im Rahmen der Superbike-WM. Der Australier Karl Muggeridge, der Neukirchner zuletzt in Imola und Magny-Cours ersetzte, muss zuschaue.

KAWASAKI: DAS ENDE VON JAHR EINS. Bei Paul Bird Motorsport geht das erste Jahr der Kooperation mit Kawasaki Europa zu Ende. Broc Parkes konnte phasenweise überzeugen und will sich für 2010 bei einem anderen Team empfehlen. Der Australier schaffte im Laufe der Saison dreimal Rang 10. Makoto Tamada will nach seinem Sturz in Imola in Portim ão beim WM-Finale wieder mit von der Partie sein.

BMW: MAGNY-COURS KOMMT GERADE RECHT. BMW absolviert in Portimao die letzte Etappe der Debütsaison in der Superbike-WM. Troy Corser holte für die Bayern rund um Berti Hauser und Rainer Bäumel mit Platz 5 in Brünn das beste Saisonergebnis. Der Australier liegt auf dem 13. Rang in der WM-Tabelle. Ruben Xaus hatte wie Corser Verletzungsprobleme und belegt in der Rangliste die 17. Position. BMW wird auf die Tests nach dem Rennwochenende verzichten, da es vorerst keine neuen Teile gibt.

SUPERSPORT-WM: LETZTE CHANCE FÜR LAVERTY GEGEN CRUTCHLOW. WM-Leader Cal Crutchlow kommt mit dem beruhigenden Abstand von 19 Punkten zum WM-Finale nach Portugal. Sowohl der Brite als auch seine irischer Herausforderer Eugene Laverty absolvierten in Portimao vergangenen Woche einen Test. Während sich jedoch Laverty einen Privattest auf der Piste seines Parkalgar-Honda-Teams organisierte, musste sich Crutchlow auf schmutzigem Asphalt bei einem Trackday mit zahlreichen Hobbyfahrern die Piste teilen. Zwischen Ten-Kate-Pilot Kenan Sofuoglu und Kawasaki-Hoffnung Joan Lascorz geht es in der Endabrechnung noch um Position 3. Der Türke liegt sechs Punkte vor dem Spanier.

SUPERSTOCK-1000: ES GEHT UM DIE PLÄTZE. In der Superstock-1000-Klasse ist nach dem souveränen Auftritt von Gesamtsieger Xavier Simeon in Magny-Cours bereits alles entschieden. Hinter dem Belgier geht es aber noch um die Ehrenplätze. Maxime Berger hätte mit einem Sieg nur bei einem Ausfall von Claudio Corti (Alstare Suzuki) noch Chancen auf den zweiten Tabellenplatz. Berger hat seinerseits nur elf Punkte Vorsprung auf Kawasaki-Pilot Javier Fores. Der konstante Schweizer Micheal Savary fährt auf der Coutelle-Honda noch um Tabellenplatz 9. Rene Mähr mit der TKR-Suzuki macht sich auf Rang 12 auch noch Hoffnungen auf einen Top10-Rang. Auch der bwin-Suzuki-Pilot Dominic Lammert will die Saison mit einem guten Ergebnis ausklingen lassen, nachdem ihm in Imola Rang 5 gelungen war.