MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
SCC: Monza

Wolfi Payr meldet sich zurück

"Es war schon Zeit, wieder einmal ganz hinauf aufs Siegerpodest zu klettern", freute sich Wofgang Payr über ein nahezu perfektes Wochenende.

Hier geht's zu den Bildern

Seine Leistungskurve zeigte schon seit Most stabil aufwärts. Nach einem vierten Platz in Tschechien, sowie dem ersten Podestplatz und Führungskilometern in Dijon, folgte in Monza die erneute Steigerung. Beim sechsten Lauf der Sports Car Challenge schlug der Tiroler gleich zweimal zu und beendete beide Rennen als Gesamtsieger.

Im Qualifying musste Payr zunächst noch zurückstecken. Mitch Mitländer hatte seinen Norma Nissan mit 0,304 Sekunden Vorsprung auf den zweimaligen SCC-Meister auf die Eins gestellt. Mit den PRC Piloten Bruno Küng, Andreas Fiedler und Siegmar Pfeifer lauerten dazu drei starke Fahrer im Rücken.

Das zweite Qualifying sorgte für einigen Wirbel, nachdem es kurz vor dem Start stark zu Regnen begonnen hatte. Sven Barth im Ligier Honda schien zunächst der Profiteur der Geschichte zu sein. Genau wie vier weitere Piloten nutzte Barth die erste und einzige Runde, um die Bestzeit herauszufahren. Zum Pech für den Ligierpilot wurde das Qualifying nicht gewertet und entschieden, dass die Startaufstellung analog des Zieleinlaufes im ersten Rennen erfolgen sollte.

Nur im ersten Rennen gerieten die zwei Gesamtsiege von Wolfgang Payr ins Wackeln. Genau wie im zweiten Quali hatte es stark geregnet, so dass die Strecke nass und rutschig war. Dies sorgte für den einen oder anderen Dreher, die zusätzlich Spannung ins Renngeschehen brachten. Bruno Küng erwischte von der dritten Position aus den besten Start und bremste sich vor der ersten Schikane innen an Payr vorbei. Der schnappte sich Küng jedoch noch in derselben Runde und holte sich die Führung zurück.

„Ich hatte eigentlich schon einen relativ guten Vorsprung herausgefahren. Beim Rausbeschleunigen bin ich auf die weiße Linie gekommen und habe mich gedreht“ erklärte Payr, warum in Runde vier plötzlich Bruno Küng an der Spitze des Feldes lag. Da zudem der Motor abgestorben war, rutschten gleich noch weitere Mitbewerber vorbei. Der Tiroler gab nicht auf und hatte nach drei Runden Küng und Pfeifer eingeholt. Die waren zudem zu sehr in ihren Zweikampf um die Gesamtspitze vertieft, um die Gunst der Stunde voll ausnutzen zu können.

Bei einer Attacke auf Küng vor der Retifilo drehte sich Pfeifer, der ins Nasse musste um an Küng vorbei zu kommen. Mit Routine und der schnellsten Rennrunde im drittletzten Umlauf brachte Payr seinen ersten Gesamtsieg in diesem Jahr souverän ins Ziel. „Ich habe immer an den Sieg geglaubt. Die Hoffnung gibt man nie auf und wenn die Möglichkeit da ist, greift man zu. Dies ist gut aufgegangen“, erläuterte Payr sein Erfolgsrezept.

Der zweite Sieg an diesem Wochenende wurde schon zu einer deutlich relaxteren Angelegenheit. „Ich bin gleich gut gestartet und wenn man durch die ersten Schikanen gut durchkommt, hat man gleich 50 Meter Vorsprung und dann ist es ein glückliches Rennen. Ich habe eigentlich das gesamte Rennen über niemand im Rückspiegel gesehen“.

Hinter Payr teilten sich im ersten Rennen Siegmar Pfeifer und Bruno Küng die verbleibenden Plätze auf dem Stockerl. Pfeifer kämpfte sich nach seinem Dreher in der achten Runde wieder an Küng vorbei, der seinerseits gerade noch Andreas Fiedler auf Abstand halten konnte. Der Sieger von Most hatte sich Runde um Runde von der achten Position nach vorne gearbeitet und beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge den Rückstand auf Küng auf 0,903 Sekunden verkürzt.

Schrammte der Bayer im ersten Rennen noch knapp am Podest vorbei, desto besser klappte es für ihn beim zweiten Versuch. Bis zur vierten Runde lag Fiedler auf der zweiten Position, ehe Mitch Mitländer am grünen PRC vorbeiging. Von hinten drückte Pfeifer heftig, kam aber nicht nach vorne und musste sich nach zehn Runden mit nur 0,252 Sekunden geschlagen geben. Mitländer, mit acht Gesamtsiegen in dieser Saison erfolgreichster SCC Pilot, belegte nach Rang sechs im ersten Rennen hinter Sieger Payr den zweiten Platz.

„Regen gefällt mir eh nicht so besonders. Dazu haben sich die Reifen aufgelöst, wobei die oberste Priorität darin lag anzukommen und Punkte zu holen. Gerade beim Start zum ersten Rennen bestand ein gewisses Risiko und so habe ich lieber nachgegeben“ so Mitländer zu Rennen eins. Bei trockenen Bedingungen fühlte sich Mitländer deutlich wohler und sammelte mit dem zweiten Gesamtrang wertvolle Punkte hinsichtlich der Meisterschaft. „Da fühlte ich mich schon deutlich wohler, habe gleich angegriffen und einige Positionen gut machen können“, war der Meisterschaftsfavorit zufrieden.

Im Gegensatz zur großen Division gab es in der Division 2 verschiedene Sieger in Monza. Im Regenrennen war es Thorsten Rüffer im Norma Honda, der diesem seinen Stempel aufdrückte. Auf Grund eines gebrochenen Zahnriemenspanners verpasste der Vorjahressieger der Division 2 das Quali, so dass er von ganz hinten starten musste. „Letzter gewesen, die Ampel nicht gesehen und dann voll in die Gischt reingefahren. Als ich dann die erste rote Lampe sah, habe ich gedacht, jetzt bremst du auch einmal“, beschrieb Rüffer den Start aus der letzten Reihe.

Von da an ging es stetig nach vorne. In der siebten Runde fing der Normapilot schließlich den bis dato Führenden der Division 2, Sven Barth, ab. Mit der letzten Runde ging Rüffer sogar noch an Mitländer vorbei, was beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge Position fünf bedeutete. „Beim ersten Rennen war mein Grinsen wie festgetackert. Die Jungs haben das Auto perfekt eingestellt, es lag super und es hat einen riesen Spaß gemacht das Feld von hinten zu durchpflügen und auch noch Mitch zu überholen, der aber Probleme mit seinen Reifen hatte“, so der Division 2 Sieger.

Das zweite Rennen schien für Rüffer schon gleich zu Rennbeginn gelaufen. "Ich habe meinen ersten richtigen Fahrerfehler im Rennen gemacht. Zu Beginn hatten die Vorderreifen offensichtlich nicht genügend Temperatur. Ich war meine Regenrennlinie noch gewöhnt und bin die Parabolica dann ganz weit außen angefahren“. Der folgende Ausritt durchs Kiesbett blieb ohne ernsthafte Folgen und nach einer erneuten Aufholjagd sah der Norma das Ziel als zweiter in der Klasse. Sieger wurde Sandro Bickel, der damit erstmals ganz oben bei der Division 2 zu finden war. „Ich bin überglücklich und muss das erst einmal realisieren“, freute sich der Bludescher über seinen ersten Sieg. Im ersten Jahr in der Sports Car Challenge unterwegs, hatte der junge PRC Honda Pilot nicht mit solch einem Erfolg gerechnet. Somit wurde der tolle Auftritt belohnt, denn Sven Barth und Mirco Schultis (PRC Honda) erwiesen sich als richtig starke Gegner. Zunächst war Barth vorne, der in Runde drei die Klassenführung an Bickel abgeben musste.

In Runde sieben wechselte die Führung erneut, als Mirco Schultis den ersten Platz in der Division 2 übernahm. Es schien, als würde der mit einer Fußverletzung gehandicapte Schultis endlich zum ersten Sieg fahren, als er mit lädierter Heckpartie das Tempo drosseln musste.

„Zu viel gewollt, gedreht und eingeschlagen“, erklärte Schultis, der vor dem Rennen in Monza den Motor aus dem neuen Auto in das ältere Chassis umgebaut hatte. „Wir haben es eigentlich immer gewusst, aber leider kommt das jetzt zwei Läufe vor Schluss zu spät.“ Bickel lag nun wieder vorne und konnte sowohl Barth, als auch den nach vorne eilenden Thorsten Rüffer bis zum Überqueren des Zielstrichs erfolgreich in Schach halten.

Jürgen Bender gewann als Solist die Division der GT-Fahrzeuge. Bei den Crosslé Fahrzeugen war Andy Feigenwinter einmal der dominierende Fahrer am Wochenende. Mit zwei souveränen Start- und Zielsiegen belegte er zweimal Platz eins in der Crosslé-Wertung vor Beat Eggimann. Kaspar Huggenberg holte sich Platz drei im ersten Rennen, während in Rennen zwei Heinz Grau die dritte Position belegte.

Vor Hockenheim ist beim Kampf um die Meisterschaft indes noch nichts entschieden. Zwar kommt Mitch Mitländer mit 44 Punkten Vorsprung auf Sven Barth als Titelfavorit nach Hockenheim, doch ein Ausrutscher könnte das Blatt kurz vor Schluss doch noch wenden. Das Finale am 9./10. Oktober wird also eine spannende Angelegenheit.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zwischen Fortschritt und Nostalgie

Die V10-Debatte aus Fahrersicht

Die Gespräche über eine Rückkehr der Formel 1 zu V10-Motoren ebben nicht ab - Für einige Fahrer geht es dabei vor allem um leichtere und agilere Rennwagen

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.

KTM-Motorsportchef Pit Beirer

"Sind gut auf die Zukunft von KTM vorbereitet"

Motorsportchef Pit Beirer betont, dass es keine Krise bei KTM gibt - Realistisch gesehen gilt es, das MotoGP-Projekt rund um Platz fünf zu stabilisieren

Lando Norris spricht über sein fehlendes Selbstvertrauen, das ihn trotz WM-Führung plagt - Er weiß, dass er sich die guten Seiten stärker bewusst machen muss

Rallycross Wachauring: Bericht

Harte Zweikämpfe

Mit hochklassigen Rennen ging das AV-NÖ Rallycross von Melk über die Bühne. Dank der harten internationalen Konkurrenz der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft hatten es die Österreicher schwer, Gerald Woldrich holte dennoch einen umjubelten Heimsieg.

DTM-Auftakt in Oschersleben

Hintergründe, Analyse, große Galerie

Auer und Güven siegten am ersten DTM-Rennwochenende – so weit bekannt. Was hinter den Kulissen passiert ist, beleuchten wir bei motorline.cc genau.