MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Pech für Checa bringt Biaggi-Doppelsieg

Weil der Spanier Carlos Checa (Ducati) zweimal mit Defekt ausrollte, konnte Max Biaggi (Aprilia) zwei Siege feiern und dank Haslam-Ausfall auch die WM-Führung übernehmen.

Unglücksrabe Carlos Checa musste im ersten Rennen als überlegen Führender mit einem technischen Defekt an seiner Ducati kurz vor Schluss die Segel streichen – und auch im zweiten Rennen sollte der Spanier in Führung liegend mit offenbar dem selben Fehler in der Elektronik stehen bleiben, diesmal schon nach wenigen Runden. Für seinen Markenkollegen Noriyuki Haga brachten die Rennen in Utah jedoch eine Trendwende. Der Japaner kletterte im ersten Rennen als Dritter erstmals nach Valencia vor sieben Wochen wieder auf das Podium. Auch im zweiten Rennen konnte er mit P4 überzeugen. Pech hatte sein Teamkollege Michel Fabrizio, der im ersten Rennen wuchtig in das Kiesbett donnerte und es im zweiten nur knapp in die Top Ten schaffte. Checas Teamkollege Shane Byrne zeigte jeweils in der Schlussphase zwei starke Aufholjagden, die ihn auf die Ränge 6 und 7 brachten.

Auch Leon Haslam (Suzuki) konnte beim ersten Lauf im Miller Motorsports Park nach einem schlechten Start von Position bis auf Platz 3 nach vorne fahren. Im Finish erbte der Brite wegen des Ausfalls von Carlos Checa gar noch Platz 2 hinter Max Biaggi. Im zweiten Rennen verpatzte Haslam erneut den Start und stürzte anschließend bei seiner Aufholjagd, als er bereits wieder auf Platz 6 lag. Der Brite, der am Montag Geburtstag feierte, reist somit mit einem Rückstand von 15 Punkten auf Max Biaggi nach Europa zurück, während der Römer nach Checas Doppelausfall mit seinem dritten Doppelsieg heimkehrt. "Natürlich hatten wir Glück, aber wir wussten bereits nach den Quali-Sessions, dass wir hier schnell sind", freute sich Biaggi. Leon Camier sorgte in Lauf 2 gar für einen Aprilia-Doppelsieg.

Für Jonathan Rea (Honda) waren die USA keine Reise wert. Nach schwerem Sturz im Qualifying war der Nordire im ersten Rennen zwar in Schlagdistanz zur Spitze, rutschte aber schon in der Anfangsphase erneut in den Kies. Seine Aufholjagd brachte ihn dann noch auf den 14. Rang nach vorne. Im zweiten Rennen erkämpfte der 23jährige den achten Rang. Sein deutscher Teamkollege Max Neukirchner musste in Salt Lake City wieder nur mit den Rängen 13 und 12 vorlieb nehmen. "Die Reifen sind sehr schnell verschlissen, ich kann nicht wirklich attackieren", gab der Sachse zu Protokoll.

Auch Yamaha kann mit der US-Ausbeute alles andere als zufrieden sein: Cal Crutchlow musste in Lauf 1 nach Reas Sturz durch die Auslaufzone ausweichen und verlor dadurch Zeit und Positionen. James Toseland musste sogar Luca Scassa mit der privaten Ducati ziehen lassen und war mit Rang 8 noch gut bedient. Im zweiten Rennen kämpfte sich Crutchlow nach schlechtem Start auf den dritten Platz vor, Toseland rutschte auf Platz 6 liegend über das Vorderrad spektkulär in den Kies.

Troy Corser (BMW) war nach dem Qualifying zu Recht optimistisch. Der Australier stürmte im Rennen nach einem Blitzstart in die Spitzengruppe und gewann durch das Checa-Aus noch einen Platz, was ihm schließlich Rang 5 einbrachte. In Lauf 2 war Corser zur Freude der Crew nach Checas erneutem Ausfall gar schon Zweiter, als er im Finish doch noch von Camier, Crutchlow und Haga abgefangen wurde. In der WM-Tabelle belegt der Australier nun Platz 7, der Abstand auf James Toseland vor ihm wurde aber deutlich kleiner.

In der Supersport-WM baute Kenan Sofuoglu im Miller Motorsports Park seine WM-Führung mit dem zweiten Saisonsieg auf sechs Zähler aus. Der Honda-Fahrer setzte sich schon früh nach kurzer Gegenwehr vor seinen Rivalen Eugene Laverty (ebenfalls Honda) und hielt danach seine Position bis ins Ziel. Rang 3 ging an den dritten WM-Aspiranten, den Spanier Joan Lascorz auf Kawasaki. Chaz Davies hielt sich Pirro (Honda) und Fujiwara (Kawasaki) vom Leib und brachte den vierten Platz für Triumph sicher ins Ziel.

News aus anderen Motorline-Channels:

Superbike-WM: Utah

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

Der Grand Prix von Kanada erlebte ein dramatisches Finale, als Lando Norris nach Kollision mit Oscar Piastri ausschied - George Russell feiert souveränen Sieg

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.