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Motorrad-WM: Aragonien

Stoner souverän

Honda-Werkspilot Casey Stoner konnte den Grand Prix von Aragonien überlegen gewinnen und damit auch seine WM-Führung ausbauen.

Foto: Bridgestone Motorsport

Im Grand Prix von Aragonien in Spanien gab es keinen Weg vorbei an Casey Stoner. Der Honda-Pilot übernahm im Laufe der ersten Runde die Führung und gab sie nicht mehr ab. Es war bereits der achte Saisonsieg für den Weltmeister von 2007.

Dani Pedrosa war chancenlos gegen seinen Teamkollegen und komplettierte als Zweiter den Honda-Doppelsieg. Weltmeister Jorge Lorenzo kletterte vor heimischem Publikum als Dritter auf das Podium. In der WM hat sich sein Rückstand auf Stoner auf 44 Punkte vergrößert. Valentino Rossi sah nach einer Aufholjagd als Zehnter die Zielflagge.

Ben Spies (Yamaha) schnappte sich beim Start sofort die Führung vor Pedrosa und Stoner. Moto2-Weltmeister Toni Elias (LCR-Honda) katapultierte sich vom letzten auf den achten Platz nach vor. Zehn Sekunden nachdem die Ampel erloschen war, durfte Rossi aus der Box losfahren.

Der Italiener machte auch gleich zwei Plätze gut, denn Karel Abraham (Cardion-Ducati) stürzte in der ersten Kurve. Randy de Puniet (Pramac-Ducati) musste ausweichen und durch das Kiesbett fahren. Rossi machte im Verlaufe der ersten Runde einen weitere Platz gut, denn Andrea Dovizioso versenkte seine Honda ebenfalls im Kiesbett.

Spies hatte keine Chance gegen das Honda-Duo. Stoner führte am Ende des ersten Umlaufs vor Pedrosa. Spies war Dritter, gefolgt von seinem Teamkollegen Lorenzo. Nicky Hayden (Ducati) war Fünfter. Rossi kam mit 7,4 Sekunden Rückstand als 14. über die Linie. Stoner packte an der Spitze sofort den Hammer aus und brannte schnelle Runden in den Asphalt, dessen Temperatur 27 Grad betrug.

Pedrosa und Spies versuchten den Anschluss zu halten. Für Lorenzo lief es in der Anfangsphase gar nicht. Marco Simoncelli (Gresini-Honda) klebte dem Weltmeister am Heck und schnappte sich den vierten Platz. Der Italiener machte sich sofort auf die Verfolgung von Spies. Auch ein weiterer Italiener befand sich auf einer Aufholjagd. Rossi hatte bereits nach drei Runden den Anschluss an das Mittelfeld geschafft.

Die beiden Routiniers Loris Capirossi (Pramac) und Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) waren kein Problem für den neunfachen Weltmeister. Hiroshi Aoyama (Gresini) und Elias waren die nächsten Opfer. Rookie Cal Crutchlow (Tech 3)musste sich zunächst ebenfalls beugen und Rossi war nach acht Runden bereits Neunter. Die Lücke nach vorne zu Hector Barbera (Aspar-Ducati) betrug zu diesem Zeitpunkt sieben Sekunden.

An der Spitze waren die Positionen nach dem ersten Umlauf bezogen. Stoner drehte konstante Runden und führte sicher mit wenigen Sekunden Vorsprung vor Pedrosa. Ein direktes Duell gab es um den dritten Platz. Spies verteidigte sich gegen Simoncelli, doch "Super Sic" war klar schneller und übernahm den letzten Podestplatz 14 Runden vor Schluss. Kurz darauf passierte dem Italiener allerdings ein Fahrfehler.

In Kurve zwölf kam Simoncelli von der Strecke ab und fiel hinter Spies und Lorenzo zurück. Somit musste er die Arbeit wiederholen. Während Simoncelli gegen die beiden Yamaha-Fahrer kämpfte, spielte sich dahinter ebenfalls ein enger Dreikampf ab. Hayden, Alvaro Bautista (Suzuki) und Barbera rauften um den sechsten Platz.

Vorne war alles klar. Stoner fuhr seinen achten Saisonsieg sicher nach Hause. Pedrosa folgte wenige Sekunden dahinter als Zweiter und komplettierte den Honda-Doppelsieg. Da Dovizioso keine Punkte machte, verkürzte der Spanier den Rückstand auf den Italiener auf 15 Zähler. WM-Platz drei ist für Pedrosa wieder in Reichweite.

Neun Runden vor dem Ziel überholte Lorenzo seinen Teamkollegen Spies für den dritten Platz. Nach dem Hoch in Misano setzte es nun erneut eine Niederlage für den Weltmeister. Als Dritter verlor der Spanier weitere Punkte auf Stoner. Der Australier führt vier Rennen vor Saisonende mit 44 Punkten Vorsprung. 100 Zähler werden noch vergeben.

Simoncelli schnappte sich noch den vierten Platz von Spies, der sich nach den kurzen Führungsmetern zu Beginn mit dem fünften Rang zufrieden geben musste. Den Dreikampf um Platz sechs entschied schließlich Bautista für sich. Hayden war bester Ducati-Pilot als Siebter. Rang acht ging an Barbera.

Ein starkes Rennen fuhr Crutchlow. In der Schlussphase überholte der Brite sein Jugendidol Rossi und kam vor dem Superstar über die Linie. Mit Platz neun hat der Tech-3-Pilot sein persönliches Ziel erreicht. Rossi sah die karierte Flagge schließlich als Zehnter. Aoyama konnte er im Dreikampf der letzten Runden in Schach halten.

De Puniet war nach seinem Ausweichmanöver in der ersten Runde abgeschlagen zurück und belegte schließlich Platz zwölf. Edwards wurde bei seinem 150. MotoGP-Rennen 13. und Letzter. Auf den hinteren Plätzen passierte sieben Runden vor dem Ende eine böse Kollision. Capirossi fuhr Elias in Kurve 14 an das Hinterrad und stürzte schwer auf seine linke Schulter. Auch Elias ging zu Boden. Das nächste Rennen findet in zwei Wochen in Motegi statt.

Moto2: Marquez triumphiert und macht die WM spannend

Das Moto2-Rennen in Aragonien war lange Zeit hart umkämpft. In allen Kurven wurde überholt und es wurde überall Action geboten. Am Ende setzte sich Marc Marquez mit dem neuen Suter-Chassis durch und feierte seinen siebten Saisonsieg.

Stefan Bradl leistete in der ersten Rennhälfte harte Gegenwehr, doch im letzten Renndrittel wurde die Kalex immer langsamer und der Deutsche verlor Platz um Platz. Schließlich überquerte Bradl die Ziellinie als Achter. Die Weltmeisterschaft hat sich dadurch gewaltig gedreht. Marquez verkürzte seinen Rückstand auf sechs Punkte. Andrea Iannone und Simone Corsi komplettierten das Podium.

Marquez bog nach dem Start als Führender in die erste Kurve ein, gefolgt von Scott Redding. Bradl kam sehr gut aus der zweiten Reihe weg und war bereits Dritter. Bereits in der ersten Runde wurde so gefahren, als wäre es die letzte. Niemand wollte Marquez die Soloflucht ermöglichen. Redding und Bradl fuhren sofort sehr aggressiv, drückten sich an dem Spanier vorbei und übernahmen die Spitze. Alleine in der ersten Runde wechselte die Führung mehrmals. Nach dem Feuerwerk beruhigte sich das Rennen etwas.

Redding führte in der Anfangsphase. Marquez war Zweiter und hatte Bradl an seinem Hinterrad kleben. In der vierten Runde erhöhte der Spanier das Tempo, ging problemlos an Redding im Windschatten vorbei und übernahm erneut Platz eins. Bradl reagierte auf das Manöver seines Konkurrenten, überholte Redding und machte Jagd auf Marquez. Bradl fuhr ein sehr aggressives Rennen und schnappte sich in Runde sechs zu Beginn der Gegengeraden die Führung.

Die Taktikspielchen gingen früh los. Bradl drehte sich auf der Geraden um. Das erlaubte es Iannone und Redding, die kleine Lücke zu schließen. Prompt wurde Marquez auf Platz vier verdrängt. Die Gruppe wurde immer größer und es ging rund. Iannone übernahm in Runde sieben die Führung. Innerhalb einer Kurve war Marquez wieder Zweiter und Bradl Dritter. Niemand wollte Marquez vorne entfliehen lassen. Immer wenn der Spanier auf Platz eins kam, setzte jemand einen harten Konter.

In dieser turbulenten Kampfgruppe wurde Bradl bis auf Platz sechs zurückgereicht. In jeder Kurve gab es Überholmanöver. Zwei, drei Motorräder fuhren nebeneinander. Zu Beginn des letzten Renndrittels lief es nicht ganz optimal für Bradl, der um Platz fünf herum fightete. Sieben Runde vor Schluss drückte sich Iannone in der ersten Kurve innen an Marquez vorbei. Der Italiener hätte dabei fast den Spanier abgeräumt. Der 18-Jährige lag aber weiterhin vorne und erhöhte das Tempo.

Der amtierende 125er-Weltmeister schaltete einen Gang höher und fuhr die schnellste Rennrunde, die in der Startaufstellung für Platz zwei gereicht hätte. Damit hatte er den Bann gebrochen und sich vom Feld um 1,8 Sekunden abgesetzt. Das war die Entscheidung sechs Runden vor dem Ziel. Bradl konnte dagegen nicht das Tempo halten und kämpfte um Platz fünf. Der Deutsche drehte sich sogar um und blickte auf das Heck seiner Maschine.

Damit war das Rennen entschieden und die WM ist wieder extrem spannend geworden. Marquez vergrößerte in der Schlussphase kontinuierlich seinen Vorsprung und feierte seinen siebten Saisonsieg. Es war der sechste Triumph in den letzten sieben Rennen. Marquez nutzte die Vorteile des 2012er Suter-Chassis und hat die WM endgültig gedreht. Das Naturtalent hat nun 17 seiner letzten 27 Rennen gewonnen, an denen er teilgenommen hat.

Bradl fiel dagegen wie ein Stein durch das Feld. Gegner um Gegner zogen an der Suter vorbei. Am Ende erkämpfte sich der Deutsche noch den achten Platz. In der WM schrumpfte der Vorsprung des 21-Jährigen auf sechs Punkte. Vier Rennen sind noch zu fahren. Das nächste findet in zwei Wochen in Motegi statt.

Abgesehen von dem WM-Kampf ging es in der Schlussphase noch um die restlichen Podestplätze heiß zu. Corsi kam als Zweiter über die Linie. Sein italienischer Landsmann Iannone wurde Dritter. De Angelis verpasste das Podest knapp. Der Spanier Aleix Espargaro klassierte sich an der fünften Position, Bradley Smith wurde Sechster. Redding hatte wie Bradl Probleme und wurde bis auf Position 15 zurückgereicht.

Bester Schweizer war Tom Lüthi, der nach dem schwierigen Qualifying noch Rang sieben eroberte. Dominique Aegerter wurde Neunter. Randy Krummenacher verpasste als 21. die Punkteränge deutlich. Dafür nahm MZ-Pilot Max Neukirchner als 13. ein par Zähler mit. Die Spanierin Elena Rosell beendete ihr erstes Moto2-Rennen und sah beim Debüt die Zielflagge als 33. und Letzte.

125 ccm: Dritter Heimsieg und achter Triumph für Terol 2011

Bei kühlen Bedingungen ging es in der 125er-Klasse im Grand Prix von Aragonien heiß her. Den Sieg sicherte sich Nicolas Terol. Es war der achte Triumph in dieser Saison. Johann Zarco wurde Zweiter und büßte weitere fünf WM-Punkte ein. In der Gesamtwertung hat Terol seinen Vorsprung auf 36 Punkte vergrößert. Sandro Cortese kämpfte in der Verfolgergruppe und kam schließlich als Siebter ins Ziel. Jonas Folger und Marcel Schrötter in den Punkterängen.

Terol übernahm beim Start sofort die Führung vor seinem Teamkollegen Hector Faubel. Cortese folgte als Dritter vor Maverick Vinales. Schrötter beendete die erste Runde als Zwölfter. Folger büsste einige Positionen ein und war auf Platz 16 zurückgefallen. Terol versuchte gleich in der Anfangsphase eine Soloflucht, aber Faubel hielt mit einigen Motorradlängen Rückstand den Anschluss. Dahinter duellierten sich Zarco und Vinales um den dritten Platz. Cortese musste abreißen lassen und führte nach drei Runden mit drei Sekunden Rückstand die Verfolgergruppe an.

An der Spitze konnte sich Terol bis zur Rennhalbzeit leicht absetzen. Zarco kristallisierte sich zehn Runden vor Schluss als erster Verfolger heraus, hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings schon über zwei Sekunden Rückstand. Faubel ließ sich im Windschatten des Franzosen ziehen. Vinales konnte das Tempo nicht gehen und fuhr alleine auf Platz vier. Die Verfolgergruppe lag bei Halbzeit schon 17 Sekunden zurück.

Fünf Fahrer kämpften um die restlichen Plätze. Efren Vazquez, Cortese, Luis Salom, Danny Kent und Alberto Moncayo stritten um die Ränge fünf bis neun und lieferten sich enge Manöver. Folger war zu diesem Zeitpunkt außerhalb der Punkteränge. Bei einem Sturz von Niklas Ajo musste der Deutsche ausweichen und verlor viel Zeit. Es gingen zahlreiche Piloten zu Boden, darunter auch Kevin Hanus, für den bereits nach sechs Runden Feierabend war.

Terol machte früh alles klar. Der Spanier vergrößerte seinen Vorsprung kontinuierlich und fuhr den Sieg sicher ins Ziel. Es war der achte Saisontriumph für den 22-Jährigen und nach Jerez und Barcelona der dritte Heimsieg in diesem Jahr. Der Kampf um Platz zwei war bis zur letzten Runde spannend. Für Faubel ging es um das Ergebnis und für Zarco um seine kleine WM-Chance.

Das Duell half natürlich Terol, der problemlos wegziehen konnte. In der letzten Runde drückte sich Faubel in einer schnellen Linkskurve an Zarco vorbei, doch der Spanier war zu schnell und rutschte weg. Sein Heimrennen endete im Kiesbett. Zarco wurde zum sechsten Mal in dieser Saison Zweiter und büßte weitere fünf Punkte auf Terol ein. Vinales fuhr über weite Strecken ein einsames Rennen und erbte den letzten Podestplatz.

In der Fünfergruppe wurde bis zur Ziellinie gekämpft. Es setzte sich schließlich Salom knapp vor Vazquez durch. Cortese sah die karierte Flagge als Sechster. Kent und Moncayo komplettierten auf den Plätzen sieben und acht diese Gruppe, die eine halbe Minute hinter Terol lag.

Die Rennleitung sah sich im Anschluss den Zieleinlauf noch einmal genau an. Wegen illegaler Überholmanöver im Zielsprint änderte sich das Ergebnis auf den Plätzen vier bis acht. Nach der Änderung lautet die Reihenfolge: Vazquez, Salom, Kent, Cortese und Moncayo. Der Deutsche hat also einen Platz verloren.

Adrian Martin fuhr als Neunter ein einsames Rennen. Folger kämpfte sich nach der schwierigen Anfangsphase noch auch den zehnten Platz nach vorne. Auch Schrötter eroberte Punkte. Nach einem kampfstarken Rennen klassierte sich der Mahindra-Pilot als Elfter. Die beiden Fahrer aus der Schweiz fuhren am Ende des Feldes. Giulian Pedone wurde 18 und Damien Raemy 19. Mehr als 20 Piloten kamen nicht ins Ziel.

Zahlreiche Fahrer schieden vorzeitig aus. Jasper Iwema und Louis Rossi stürzten früh. Alexis Masbou, Harry Stafford und Miguel Oliveira stellten ihre Motorräder an der Box ab. Josep Rodrigues parkte seine Aprilia neben der Strecke. Das nächste Rennen findet in zwei Wochen im japanischen Motegi statt.

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