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Stoner knapp vor Simoncelli auf Pole

Das Honda-Quartett war im Qualifying von Le Mans nicht zu schlagen. Casey Stoner eroberte die Pole Position, während Cal Crutchlow als Sechster überraschte.

Fotos: © Honda Motor Europe

Das MotoGP-Qualifying in Le Mans stand ganz im Zeichen von Honda. Casey Stoner bestimmte von Beginn an das Tempo und kontrollierte das Feld von der Spitze. Als in den letzten Minuten noch einmal alle Piloten mit weichen Reifen einen Angriff starteten, behielt der Weltmeister von 2007 die Oberhand. Wenn auch nur knapp, denn Marco Simoncelli kam der Bestzeit von 1:33,153 bis auf 59 Hunderstel nahe.

Für das perfekte Honda-Ergebnis sorgten Andrea Dovizioso auf Rang drei und Dani Pedrosa auf Platz vier. Das Duo konnte das Tempo der Spitze nicht ganz mitgehen, beide hatten bereits eine halbe Sekunde Rückstand. Die Verfolger führte Weltmeister Jorge Lorenzo an, der mit seiner Yamaha einen Platz in der ersten Reihe um eine Zehntelsekunde verpasste. Somit muss der Vorjahressieger den Kampf gegen die Honda-Armada von Startplatz fünf aus aufnehmen.

Eine wahre Talentprobe lieferte Cal Crutchlow ab. Der Rookie war zum ersten Mal in Le Mans unterwegs und musste am Freitag erst die Strecke lernen. Der Tech-3-Pilot steigerte sich von Training zu Training und fuhr im Qualifying mit der Kundenmaschine von Yamaha auf Platz sechs. Das gute Teamergebnis von Tech 3 komplettierte Colin Edwards, der sich beim wichtigen Heimrennen seiner Mannschaft den siebenten Startplatz sicherte.

Ben Spies vervollständigte das Yamaha-Paket als Achter, war aber der erste Pilot mit einer Sekunde Rückstand auf Stoner. Dem Texaner unterliefen mehrere kleine Fehler, es lief nicht alles rund. Am Ende musste er sich sogar Crutchlow, seinem Nachfolger im Tech-3-Team, geschlagen geben. Nach dem etwas verkorksten Saisonauftakt wäre für Spies ein gutes Ergebnis wichtig.

Ducati spielte keine Rolle um die vorderen Plätze. Mit einer nervösen Machine fuhr Valentino Rossi zwar exakt die gleiche Zeit wie Spies, doch da er sie später aufstellte, musste sich der Italiener mit Platz neun begnügen. Der Rückstand auf Stoner lag bei 1,053 Sekunden. Teamkollege Nicky Hayden war nur um weitere 71 Tausendstelsekunden langsamer und reihte sich an der zehnten Stelle ein.

Ein turbulentes Qualifying erlebte Lokalmatador Randy de Puniet. Bereits nach wenigen Minuten wurde der Franzose von seiner Ducati abgeworfen und schlug hart auf dem Asphalt auf. Nachdem der 30jährige mit einem Motorroller an die Box gebracht wurde, ging es mit der Ersatzmaschine weiter. Mehr als Platz elf war aber nicht mehr möglich.

Alvaro Bautista setzt in Le Mans auf einen neuen Suzuki-Rahmen. Körperlich ist der Spanier nach seinem Oberschenkelbruch noch nicht ganz auf der Höhe. Sein zweites richtiges Rennen in diesem Jahr wird Bautista von Platz zwölf aus in Angriff nehmen. Hector Barbera konnte die Probleme an seiner Ducati zum Teil beheben und zeigte eine Steigerung im Vergleich zu Freitag. Mit der verbesserter Abstimmung klassierte sich der Spanier als 13.

Mit etwas Abstand folgten die drei Schlusslichter: Loris Capirossi etablierte sich auf Platz 15, gefolgt von Karel Abraham und Toni Elias. Abraham stürzte im Verlaufe der Qualifikation, konnte anschließend aber mit der Ersatzmaschine weiterfahren. Für Elias setzte sich seine persönliche Albtraumsaison fort.

Der amtierende Moto2-Weltmeister stürzte acht Minuten vor dem Ende. Der Sturz war eine Kopie seines Missgeschicks beim Rennen in Qatar. Anschließend diskutierte der Spanier noch ausführlich mit den Streckenposten. Elias wird einen weiteren Grand Prix vom letzten Platz aus starten müssen.

Qualifying MotoGP

 1.  Casey Stoner      Honda   1:33,153
2. Marco Simoncelli Honda 1:33,212
3. Andrea Dovizioso Honda 1:33,621
4. Dani Pedrosa Honda 1:33,683
5. Jorge Lorenzo Yamaha 1:33,706
6. Cal Crutchlow Yamaha 1:33,804
7. Colin Edwards Yamaha 1:34,063
8. Ben Spies Yamaha 1:34,206
9. Valentino Rossi Ducati 1:34,206
10. Nicky Hayden Ducati 1:34,277
11. Randy de Puniet Ducati 1:34,351
12. Alvaro Bautista Suzuki 1:34,513
13. Hiroshi Aoyama Honda 1:34,612
14. Hector Barbera Ducati 1:34,650
15. Loris Capirossi Ducati 1:34,866
16. Karel Abraham Ducati 1:35,010
17. Toni Elias Honda 1:35,433
Moto2: Bradl erneut auf Pole

Im Qualifying der Moto2-Klasse in Le Mans kämpften mehrere Piloten um die Pole Position. Erstmals mischte Ex-MotoGP-Pilot Aleix Espargaro an der Spitze mit. Am Ende lief es aber wieder auf ein Duell zwischen Stefan Bradl und Tom Lüthi hinaus. In den letzten Momenten fiel die Entscheidung in einem Hunderstel-Krimi. Der Deutsche behielt die Oberhand und feierte seine vierte Pole Position im vierten Rennen. Der Japaner Yuki Takahashi komplettierte die erste Startreihe.

Überschattet wurde die Qualifikation von einem bösen Unfall in der ersten Kurve. Axel Pons stürzte und rutschte getrennt von seiner Maschine Richtung Kiesbett der ersten Schikane. Bradley Smith fuhr vor dem Spanier und kollidierte beim Einbiegen in die Linkskurve mit der herumrutschenden Kalex des Spaniers. Der Brite blieb unverletzt und konnte den Unfallort verlassen. Pons hingegen lag einige Momente im Kiesbett und konnte erst dann selbständig weghumpeln. Kurzfristig wurde zwar die Ölflagge gezeigt, doch in den letzten Minuten ging es noch einmal auf Zeitenjagd.

Bradl hatte kurz vor dem Unfall Espargaro von Platz eins verdrängt und konnte sich erneut verbessern, doch da es sehr eng zuging, war die Entscheidung um die Startplätze noch nicht gefallen. Die Zeit von 1:38,357 galt es zu schlagen. Lüthi verlor im ersten Sektor etwas Zeit, während Marc Marquez seinen Bremspunkt verpasste und einen Notausgang nehmen musste. Auch Takahashi und Espargaro konnten nicht mehr kontern.

Mit seiner vierten Pole Position hat der WM-Spitzenreiter auch einen alten Rekord eingestellt. Der letzte Deutsche, der vier Poles in Folge eroberte, war Bradls Vater Helmut im Jahr 1991. Lüthi schaffte es wie in Estoril nicht, den derzeitigen Überflieger der Moto2 zu entthronen. Der Schweizer musste sich um 0,045 Sekunden geschlagen geben.

Takahashi fuhr mit seinem letzten Angriff noch in die erste Startreihe. Diese verpasste Espargaro knapp. Nach dem schwierigen Start in seine Moto2-Karriere hat der ehemalige MotoGP-Pilot dennoch erstmals eine Spitzenposition erreicht. Der Brite Scott Redding eroberte den fünften Startplatz. Nach seiner verpatzten letzten Runde musste sich 125er-Champion Marquez mit Rang sechs zufrieden geben.

In die dritte Reihe schafften es zwei Italiener. Simone Corsi, der im dritten freien Training die Bestzeit aufgestellt hatte, war einen Tick schneller als Jerez-Sieger Andrea Iannone. Vizeweltmeister Julian Simon stellte seine Suter auf Platz neun. Dominique Aegerter, der zuletzt in Portugal starker Vierter wurde, verpasste die dritte Reihe um drei Hundertstelsekunden.

Rookie Randy Krummenacher konnte sich ebenfalls steigern und war um acht Zehntel langsamer als Bradl. Im engen und hart umkämpften Moto2-Feld reichte das allerdings nur für Platz 16. Auch der Deutsche Max Neukirchner verbesserte sich im Vergleich zum Vormittag und reihte sich an der 20. Stelle ein. MZ-Teamkollege Anthony West war vier Zehntel langsamer und wird mit seinem neuen FTR-Chassis das Rennen von Position 33 aus in Angriff nehmen.

Qualifying Moto2

 1.  Stefan Bradl         Kalex     1:38,357
2. Thomas Luthi Suter 1:38,402
3. Yuki Takahashi Moriwaki 1:38,540
4. Aleix Espargaro Kalex 1:38,560
5. Scott Redding Suter 1:38,655
6. Marc Marquez Suter 1:38,679
7. Simone Corsi FTR 1:38,706
8. Andrea Iannone Suter 1:38,799
9. Julian Simon Suter 1:38,819
10. Dominique Aegerter Suter 1:38,849
11. Jules Cluzel Suter 1:39,005
12. Alex de Angelis Motobi 1:39,031
13. Michele Pirro Moriwaki 1:39,064
14. Axel Pons Kalex 1:39,122
15. Mattia Pasini FTR 1:39,138
16. Randy Krummenacher Kalex 1:39,221
17. Bradley Smith Tech 3 1:39,223
18. Ratthapark Wilairot FTR 1:39,394
19. Pol Espargaro FTR 1:39,481
20. Max Neukirchner MZ 1:39,485
21. Raffaele De Rosa Moriwaki 1:39,491
22. Esteve Rabat FTR 1:39,542
23. Mika Kallio Suter 1:39,561
24. Javier Fores Suter 1:39,576
25. Kenan Sofuoglu Suter 1:39,655
26. Alex Baldolini Suter 1:39,689
27. Mike di Meglio Tech 3 1:39,809
28. Claudio Corti Suter 1:39,849
29. Ricard Cardus Moriwaki 1:39,916
30. Yonny Hernandez FTR 1:39,917
31. Xavier Simeon Tech 3 1:39,949
32. Robertino Pietri Suter 1:39,987
33. Anthony West MZ 1:40,016
34. Kenny Noyes FTR 1:40,361
35. Kev Coghlan FTR 1:40,639
36. Santiago Hernandez FTR 1:40,641
37. Valentin Debise FTR 1:40,774
38. Alex Cudlin Moriwaki 1:41,666
39. Mashel Al Naimi Moriwaki 1:41,875
40. Steven Odendaal Suter 1:41,897
125 cm³: Terol holt Pole

Für das 125-cm³-Qualifying von Le Mans gab es einen großen Favoriten – und Nicolas Terol ließ nach seinen Bestzeiten in allen freien Trainings nichts anbrennen, indem er sich auch die Pole Position für den Grand Prix von Frankreich holte. 20 Minuten vor Ende des Qualifyings setzte sich der Spanier erstmals an die Spitze der Zeitenliste und legte in den letzten Momenten noch nach. Schlussendlich stand eine Zeit von 1:43,578 zu Buche. Sein Aspar-Teamkollege Hector Faubel wurde mit 0,389 Sekunden Rückstand Zweiter.

Rookie Maverick Vinales legte wieder eine weitere Talentprobe ab und sorgte für eine komplett spanische erste Startreihe. Der Deutsche Sandro Cortese konnte nicht im Kampf um die Pole Position eingreifen. Gegen Halbzeit kam er in der Zielkurve von der Linie ab und bremste erst knapp vor dem Kiesbett ab. In den letzten Minuten stürzte der Pilot vom Racing Team Germany aber in der ersten Schikane und musste zusehen, wie Terol beste Sektorenzeiten fuhr.

"Mir ist das Vorderrad eingeklappt. Ich wollte mich natürlich noch verbessern", sagt Cortese gegenüber Sport1. "Generell bin ich zufrieden, denn wir hatten das ganze Wochenende über Probleme mit dem Grip. Ich denke, wir können morgen um das Podium kämpfen." Cortese war als Vierter nur um eine Zehntelsekunde schneller als sein Landsmann Jonas Folger, der auf seiner Aprilia sitzen blieb und sich den fünften Startplatz sicherte. Er war um 0,919 Sekunden langsamer als Terol an der Spitze.

Auch Folger war mit seinem Ergebnis zufrieden: "Es war gut, dass wir die Zeiten alleine gefahren sind." Lokalmatador Johann Zarco eroberte vor heimischer Kulisse den sechsten Startplatz, die zweite Reihe ist mit zwei Deutschen und einem Franzosen also international besetzt. Dahinter lauern wieder drei Spanier. Adrian Martin auf der dritten Aspar-Aprilia, Sergio Gadea und Efren Vazquez stehen nebeneinander in der dritten Reihe, bevor das Feld wieder variabler wird. Der Italiener Simone Grotzkyj holte sich Startplatz zehn, gefolgt von Miguel Oliveira (Portugal) und Zulfahmi Khairuddin aus Malaysia.

Mahindra-Pilot Marcel Schrötter mühte sich für Platz 24 ab. Den Gesamtrückstand konnte der zweifache IDM-Meister auf 3,7 Sekunden reduzieren. Sein Teamkollege Danny Webb war etwas besser unterwegs und kam auf Rang 20. Der Schweizer Giulian Pedone qualifizierte sich für Startplatz 28.

Qualifying 125 cm³

 1.  Nicolas Terol        Aprilia   1:43,578
2. Hector Faubel Aprilia 1:43,967
3. Maverick Vinales Aprilia 1:44,315
4. Sandro Cortese Aprilia 1:44,355
5. Jonas Folger Aprilia 1:44,497
6. Johann Zarco Derbi 1:44,592
7. Adrian Martin Aprilia 1:44,726
8. Sergio Gadea Aprilia 1:44,755
9. Efren Vazquez Derbi 1:44,776
10. Luis Salom Aprilia 1:45,347
11. Simone Grotzkyj Aprilia 1:45,423
12. Miguel Oliveira Aprilia 1:45,593
13. Zulfahmi Khairuddin Derbi 1:45,629
14. Jakub Kornfeil Aprilia 1:45,682
15. Alberto Moncayo Aprilia 1:45,697
16. Jasper Iwema Aprilia 1:45,720
17. Louis Rossi Aprilia 1:45,746
18. Danny Kent Aprilia 1:45,965
19. Alexis Masbou Aprilia 1:46,230
20. Danny Webb Mahindra 1:46,381
21. Luigi Morciano Aprilia 1:46,473
22. Harry Stafford Aprilia 1:46,477
23. Hiroki Ono KTM 1:46,531
24. Marcel Schrötter Mahindra 1:47,364
25. Francesco Mauriello Aprilia 1:47,533
26. Taylor Mackenzie Aprilia 1:47,540
27. Niklas Ajo Aprilia 1:47,563
28. Giulian Pedone Aprilia 1:48,027
29. Peter Sebestyen KTM 1:48,127
30. Kevin Szalai Aprilia 1:48,607
31 Alessandro Tonucci Aprilia 1:48,825
32. Joan Perello Aprilia 1:48,987
33. Kevin Thobois Honda 1:50,591

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