
Motorrad-WM: Malaysia | 22.10.2011
Drei Honda-Piloten in der ersten Reihe
Honda-Werkspilot Dani Pedrosa auf der Pole, neben ihm Casey Stoner und Andrea Dovizioso in Reihe eins. Moto2 & 125 ccm: Lüthi & Terol auf Pole.
Foto: Bridgestone Motorsport
Im Qualifying für den Grand Prix von Malaysia ging die Honda-Show weiter. Es stellte sich nur die Frage, welcher der RC212V-Piloten in Sepang den besten Startplatz erobern würde.
Schlussendlich setzte sich Dani Pedrosa im Tausendstelkrimi gegen seine Teamkollegen durch. Der Spanier war um 0,029 Sekunden schneller als der neue Weltmeister. Casey Stoner war auf den harten Rennreifen nicht ganz so schnell, legte in der Schlussphase mit dem weichen Hinterreifen deutlich zu und wurde Zweiter. Das Honda-Trio an der Spitze komplettierte Andrea Dovizioso als Dritter.
Erster Verfolger war Routinier Colin Edwards mit der Tech-3-Yamaha. Der Texaner qualifizierte sich für den vierten Startplatz in der zweiten Reihe. Es war seine beste Leistung in dieser Saison. Sein Rückstand auf Pedrosa betrug knapp mehr als eine halbe Sekunde. Marco Simoncelli (Gresini-Honda) konnte mit seinem letzten Reifensatz nicht zulegen und wurde Fünfter.
Bester Ducati-Pilot war Nicky Hayden mit der sechstschnellsten Zeit. Während es für den US-Amerikaner positiv lief, hatte sein Teamkollege Valentino Rossi mehr Probleme.
Der Italiener stürzte 15 Minuten vor Ablauf der Zeit in der engen Kurve neun. Rossi passierte dabei zwar nichts, aber er musste auf die Ersatz-Ducati umsteigen. An die Zeiten seines Teamkollegen kam Rossi nie heran. Am Ende fehlten neun Zehntelsekunden auf die Spitze. Damit wird Rossi am Sonntag vom neunten Startplatz aus der dritten Reihe starten. Besser lief es für Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda), der mit Rang sieben sein bestes Qualifyingergebnis in dieser Saison schaffte.
Suzuki ist das Wochenende mit zwei Motorrädern gestartet und ab Samstag wieder nur mit einer GSV-R unterwegs. Wildcard-Starter John Hopkins musste bereits aufgeben, weil sein verletzter Finger, den er sich in Brünn gebrochen hatte, wieder Probleme bereitete. Alvaro Bautista war im Qualifying zwischenzeitlich Dritter und reihte sich am Ende auf Position acht in der dritten Reihe ein.
Rookie Cal Crutchlow (Tech 3) steigerte sich kontinuierlich und zog mit 1,2 Sekunden Rückstand auf der zweitlängsten Strecke im Kalender Startplatz zehn an Land. Das Pramac-Ducati-Duo setzte seine geschlossene Leistung auch im Qualifying fort. Randy de Puniet war knapp schneller als sein Teamkollege Loris Capirossi und belegte Rang elf. Hinter "Capirex" klassierte sich Rookie Karel Abraham (Cardion-Ducati) an der 13. Stelle.
Hector Barbera (Aspar-Ducati) mühte sich mit Schmerzen ab, drehte aber eine handvoll Runden weniger als die Konkurrenz. Einmal kollidierte er mit Nicky Hayden, aber beide blieben sitzen und konnten weiterfahren. Schließlich wurde es für den Spanier Startplatz 14. Moto2-Weltmeister Toni Elias (LCR-Honda) qualifizierte sich als 15. Am Ende des Feldes war das Yamaha-Werksteam auf den letzten beiden Plätzen zu finden.
Ben Spies war bereits am Vormittag gestürzt und ging erneut in Kurve zehn zu Boden. Der Texaner hat sich noch nicht von seinem Hochgeschwindigkeitssturz vor sieben Tagen in Australien erholt. Die Zeiten waren auch durchwegs nicht konkurrenzfähig. Es fehlten über zwei Sekunden auf die Spitze. Lorenzo-Ersatz Katsuyuki Nakasuga absolvierte ein solides Qualifying und verlor 2,6 Sekunden auf die etablierten Spitzenfahrer. Damit war der Japaner Letzter.
Moto2: Lüthi erstmals auf Pole
Die deutschsprachigen Piloten haben im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia ihre Duftmarken hinterlassen. Der Schweizer Tom Lüthi hat sich seine erste Pole-Position in der Moto2 gesichert. Mit einer Zeit von 2:07.512 Minuten war der Suter-Pilot um 0,212 Sekunden schneller als Stefan Bradl. Der Deutsche hat sich eine ideale Ausgangsposition gesichert, denn bei seinem WM-Konkurrenten lief an diesem Wochenende überhaupt nichts nach Plan.
Marc Marquez ging zu Beginn des Qualifyings auf die Strecke und drehte eine schnelle Runde, um sicherzugehen, dass er für das Rennen qualifiziert ist. Anschließend kam der Spanier an die Box und beendete den Tag. Er hatte noch sichtlich Probleme von seinem Sturz am Vortag. Der Nacken und der Schulterbereich schmerzten weiterhin. Bis Sonntag wird sich der 18-Jährigeg erholen und dann von Startplatz 36 angreifen. Sollte Bradl gewinnen, muss Marquez mindestens Zwölfter werden, um beim Saisonfinale in Valencia noch eine WM-Chance zu haben.
Der Italiener Michele Pirro erlebte ein abwechslungsreiches Qualifying. Zweimal ging der Moriwaki-Pilot zu Boden und eroberte trotzdem den dritten Startplatz in der ersten Reihe. Der 25-Jährige war knapp schneller als sein Teamkollege Yuki Takahashi, der Vierter wurde. Die Espargaro-Familie hatte ebenfalls Grund zur Freude. Pol wurde knapp vor seinem Bruder Aleix Fünfter. Im Verlaufe der 45 Minuten gerieten Pol und Lüthi aneinander und es folgten gegenseitig einige Gesten. Passiert war aber nichts.
In die dritte Reihe schafften es Mika Kallio, Claudio Corti und Scott Redding. Mattia Pasini rundete die Top 10 ab. Für die beiden weiteren Sieger in dieser Saison lief es nicht optimal. Alex de Angelis wurde Elfter und Andrea Iannone 13. Die MZ-Mannschaft landete im vorderen Mittelfeld. Max Neukirchner war knapp schneller als Anthony West und zog Startplatz 15 an Land.
Für Dominique Aegerter ging es kontinuierlich rückwärts. Nachdem der Schweizer am Freitag vorne mitmischte, rutschte er in der Rangliste immer weiter ab. Mit 1,5 Sekunden Rückstand belegte er mit seiner Suter Rang 20. Randy Krummenacher befand sich wieder im hinteren Teil es Feldes und qualifizierte sich als 29.
125 ccm: Terol feiert Pole Nr. 7
Im Qualifying zum Grand Prix von Malaysia entwickelte sich eine spannende Zeitenjagd zwischen WM-Spitzenreiter Nicolas Terol und Sandro Cortese. Vor den letzten Angriffen lag der Deutsche auf Platz eins. Die Entscheidung um die Pole-Position fiel in den letzten Minuten.
Schlussendlich setzte sich Terol mit einer Zeit von 2:13.579 Minuten durch und eroberte zum siebten Mal in dieser Saison den besten Startplatz. Interessanterweise waren die Zeiten langsamer als am Vormittag, wo der Spanier um drei Zehntelsekunden schneller war.
Cortese war am Ende noch mit zwei roten Sektoren unterwegs, doch es reichte nicht für ganz vorne. Der zweifache Saisonsieger reihte sich hinter Terols Teamkollegen Hector Faubel als Dritter ein.
Faubel fehlten lediglich 15 Tausendstel, während Cortese knapp vier Zehntelsekunden hinter dem WM-Favoriten landete. Der Racing-Team-Germany-Pilot setzte sich mitten in die spanische Armada, denn vier der ersten fünf Piloten stammen von der iberischen Halbinsel.
Zu Beginn der Qualifikation wurde in Kurve eins die Ölflagge gezeigt, große Probleme gab es aber nicht. Der Regen blieb auch aus, obwohl schwarze Wolken am Himmel zusammenzogen. Verschiedene Probleme hatte Johann Zarco, der noch Terol am Titelgewinn hindern kann.
In seiner ersten fliegenden Runde stürzte der Franzose in Kurve zehn. Die Verkleidung und der rechte Lenkerstummel wurden stark beschädigt. Die Ajo-Mechaniker konnten in 20 Minuten die Aprilia reparieren.
Als Zarco wieder hinausging, überprüfte er das Motorrad und rollte nach wenigen Kurven aus. Er fummelte an der RSA herum und brachte sie wieder in Gang. Trotzdem lief es in den letzten Minuten nicht optimal, denn die Hinterradbremse funktionierte nicht richtig. Mehrmals kam der Youngster von der Linie ab. Schlussendlich reichte es zu Startplatz 15. Wenn Terol im Rennen vor Zarco ins Ziel kommt, ist er der neue Weltmeister.
Mit Cortese steht ein Deutscher in der ersten Reihe und mit Jonas Folger ein weiterer in der zweiten. Der Ajo-Pilot reihte sich hinter Efren Vazquez und Luis Salom als Sechster ein. Auf die Spitze fehlten Folger 1,2 Sekunden. Die dritte Reihe wurde wieder von drei Spaniern belegt. Rookie Maverick Vinales qualifizierte sich an seinem ersten Sepang-Wochenende auf Platz sieben, gefolgt von Alberto Moncayo und Adrian Martin mit der dritten Aspar-Aprilia.
Danny Webb war als 13. der schnellere der beiden Mahindra-Piloten. Marcel Schrötter stellte sein Motorrad auf Startplatz 16 und hat am Sonntag erneut Chancen auf weitere WM-Punkte. Der Schweizer Giulian Pedone zeigte einen starken Aufwärtstrend und war konstant gut unterwegs. Am Sonntag wird der 17-Jährige von Platz 18 angreifen.
IDM-Meister Jack Miller, der im kommenden Jahr in der neuen Moto3 fahren wird, wurde 26. Marco Colandrea belegte den 32. und letzten Platz. Taylor Mackenzie stürzte in Kurve zehn, hatte große Schmerzen und konnte die Szenerie nur mit Hilfe der Streckenposten verlassen.