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Motorrad-WM: Mugello

Sieg für Lorenzo

Lorenzo (Yamaha) ließ in Mugello nichts anbrennen und gewinnt das Rennen vor den Honda-Piloten Dovizioso und Stoner, Rossi (Ducati) landet beim Heimrennen auf Rang sechs.

Weltmeister Jorge Lorenzo hat sich in Mugello dem Kampf gegen die Honda-Piloten erfolgreich gestellt. In der ersten Rennhälfte sah es nach einer Solofahrt von Casey Stoner aus.

Der Australier wurde aber im letzten Renndrittel immer langsamer, während Lorenzo stärker wurde. Problemlos ging der Yamaha-Pilot an seinem großen Konkurrenten vorbei und gewann den Grand Prix von Italien. Valentino Rossi kämpfte im Mittelfeld.

Die Topfahrer setzten alle auf einen harten Hinterreifen. Das Tech-3-Duo und die Hinterbänkler riskierten die weiche Mischung. Beim Vorstart hatte Marco Simoncelli (Gresini-Honda) Probleme, denn seine Honda starb wieder ab. Der Italiener brachte den Motor aber wieder in Gang und konnte ganz normal in die Aufwärmrunde gehen.

Stoner nutzte seine Pole und übernahm sofort die Führung. Lorenzo, Andrea Dovizioso (Honda) und Ben Spies (Yamaha) folgten auf den Plätzen. Einen Superstart hatte Toni Elias (LCR-Honda), der auf Platz sieben nach vorne kam. Dagegen fiel Rossi zurück und beendete die erste Runde nach Überholmanövern als Zwölfter.

Stoner nahm im ersten Umlauf der Konkurrenz eine Sekunde ab. Für Ducati ging es dagegen gleich schlecht los. Nicky Hayden verbremste sich in der ersten Kurve, fuhr durch das Kiesbett und fiel an die letzte Stelle zurück. An der Spitze war dagegen rasch alles klar. Stoner fuhr eine schnelle Runde nach der anderen und setzte sich ab. Dahinter duellierten sich Lorenzo und Dovizioso um Platz zwei. Simoncelli folgte als Vierter, knapp vor Spies.

In der Verfolgergruppe ging es eng zu. Suzuki-Pilot Bautista führte eine Fünfergruppe vor Colin Edwards, Cal Crutchlow (beide Tech 3), Hector Barbera (Aspar-Ducati) und Rossi an. Der neunfache Weltmeister war der einzige dieser Gruppe, der mit einem harten Hinterreifen fuhr. Nach sechs Runden hatte sich der Superstar an den beiden Tech-3-Piloten vorbeigekämpft und verbesserte sich auf Platz acht. Die italienischen Fans auf den Tribünen applaudierten.

In Runde acht schob sich Dovizioso an Lorenzo vorbei und sorgte für eine Honda-Doppelführung. Stoner fuhr derweil überlegen und souverän an der Spitze seine Kreise. Lorenzo übte weiter Druck aus und von hinten drängte Simoncelli, der sich in Kurve eins etwas verbremste und ein paar Meter verlor. 14 Runden vor Schluss hatte sich Rossi an die Spitze der Verfolgergruppe gesetzt. Nach vorne war der Zug abgefahren, weshalb es für den "Doktor" um Platz sechs ging. Barbera auf der privaten Ducati lieferte Rossi einen harten Kampf.

Ebenfalls ein sehenswertes Duell zeigten Lorenzo und Dovizioso um Rang zwei. Der Weltmeister wollte den Honda-Piloten nicht das Feld überlassen, während "Dovi" vor heimischem Publikum ein gutes Resultat erobern wollte. Um Platz vier entwickelte sich ein weiteres Duell mit italienischer Beteiligung. Simoncelli und Spies lieferten sich einige Überholmanöver.

Im letzten Renndrittel nahm das Rennen einen neuen Verlauf. Stoner wurde immer langsamer, während Lorenzo aufholte und Dovizioso im Schlepptau zog. Der Weltmeister fuhr reihenweise neue Rundenrekorde und hatte Stoner sieben Runden vor Schluss eingeholt. Die Stoner-Solo-Show war vorbei. Gleich der erste Angriff passte und Lorenzo übernahm die Führung. Auf der langen Zielgeraden hatte Honda keine Vorteile und in den Kurven lag die Yamaha besser.

Lorenzo nutzte die Vorteile seiner M1 und setzte sich mit einer entschlossenen Fahrt an der Spitze ab. Die beiden Honda-Piloten konnten nichts gegen den Spanier ausrichten. Lorenzo fuhr den Vorsprung sicher ins Ziel und feierte seinen zweiten Saisonsieg. In der WM hat der 24-Jährige nun 19 Punkte Rückstand auf Stoner. Der Australier musste sich auch seinem Teamkollegen Dovizioso geschlagen geben. Erstmals war der Italiener bester Honda-Pilot in dieser Saison.

Das Duell um Platz vier dauerte bis zur Ziellinie. Spies setzte sich im Zielsprint schließlich gegen Simoncelli durch, der weiter auf seinen ersten Podestplatz warten muss. Rossi wurde beim Heimspiel Sechster. Nach dem schlechten Start war für den Superstar nicht mehr möglich. Sein Rückstand auf Lorenzo betrug 26 Sekunden.

Barbera zeigte mit der Aspar-Ducati nach zuletzt schwierigen Rennen eine starke Leistung und belegte Position sieben. Dani Pedrosa (Honda) kämpfte sich bei seinem Comeback über die Distanz und hielt die beiden US-Amerikaner Edwards und Hayden als Achter in Schach. Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda) fuhr ein einsames Rennen auf Platz elf, genau wie Rookie Karel Abraham (Cardion-Ducati) auf Rang zwölf.

Für Bautista ging es nach der guten Anfangsphase Rückwärts. Schlussendlich brachte der Spanier die einzige Suzuki im Feld an der 13. Position ins Ziel. Pramac-Pilot Randy de Puniet sah eine Sekunde hinter Bautista die karierte Flagge. Die enttäuschende Saison ging für Elias weiter, der langsam fuhr und abgeschlagen Letzter wurde. Pech hatte Crutchlow. Wie in Assen musste der Brite seine Yamaha bereits früh an der Box abstellen.

Moto2

Das Moto2-Rennen in Mugello spitzte sich auf eine Entscheidung zwischen Stefan Bradl und Marc Marquez zu. Der Spanier führte die letzte Runde an und der Sieg wurde im Zielsprint auf der langen Zielgeraden ausgefochten. Bradl hing im windschatten von Marquez, doch die Suter war schnell genug. Mit seinem dritten Saisonsieg hat der amtierende 125er-Weltmeister fünf Punkte auf Bradl in der WM gutgemacht. Der Deutsche führt die WM weiterhin komfortabel mit 52 Zählern Vorsprung an.

Marquez nutzte seine Pole-Position und ging beim Start sofort in Führung. Bradley Smith folgte dem Spanier auf den Fersen. Bradl kam sehr gut von der Linie weg, bog bereits als Dritter in die erste Kurve, kam aber von der Linie ab und musste Alex de Angelis und Xavier Simeon vorbeilassen. Für Raffaele de Rosa war das Rennen bereits in der ersten Runde nach einem Sturz vorbei. An der Spitze versuchten sich Marquez und Smith abzusetzen. Bradl übernahm die Führung der Verfolgergruppe und versuchte das Führungsduo einzuholen.

Nach drei Runden hatte der Deutsche mit schnellen Zeiten den Anschluss geschafft. De Angelis ließ sich am Hinterrad ziehen und somit lag eine Vierergruppe in Front. Im fünften Umlauf ging Bradl an Smith vorbei und war bereits Zweiter. Zu Begann der achten Runde überholte der WM-Führende Marquez in der ersten Runde und übernahm erstmals Platz eins. Der Vierkampf an der Spitze wurde härter und es gab viele Positionswechsel. Das erlaubte es Lokalmatador Andrea Iannone gegen Halbzeit aufzuschließen.

Eine starke Aufholjagd zeigte Tom Lüthi, der von seinem schlechten Startplatz einen Konkurrenten nach dem anderen überholte und sich schließlich an die Spitze der großen Verfolgergruppe auf Platz sieben setzte. Max Neukirchner klebte Lüthi am Hinterrad. Auch die beiden Schweizer Dominique Aegerter und Randy Krummenacher mischten in dieser Gruppe mit. Die zweite MZ mit Anthony West fiel nach einem starken Start und einer guten ersten Runde, die der Australier in den Top 10 beendete, weit zurück ins Mittelfeld.

Sechs Runden vor Schluss konnten sich Marquez und Bradl von Iannone und Smith lösen. Der Spanier verbremste sich in der ersten Kurve und Bradl ließ sich nicht zweimal bitten und zog vorbei auf Platz eins. Die Reifen baute langsam ab und die Motorräder begannen auf dem heißen Asphalt zu rutschen. Einen Umlauf später bremste der Deutsche in der ersten Kurve zu spät und Marquez stach innen durch. Smith und Iannone hatten vier Runden vor dem Ziel den Anschluss gefunden. Bradl fiel auch hinter Smith auf Platz drei zurück.

In den letzten drei Runden kämpften nur noch drei Piloten um den Sieg. Marquez und Smith beharkten sich hart, während Bradl die beiden Streithähne als Dritter beobachtete. Zu Beginn der letzten Runde zog der Überflieger aus Deutschland in der ersten Kurve an Smith vorbei und setzte Marquez unter Druck. Die Entscheidung fiel beim Sprint zur Ziellinie. Bradl bremste spät in die letzte Kurve und hängte sich in den Windschatten von Marquez.

Es reichte nicht. Die Suter des Spaniers war schnell genug. Somit feierte der amtierende 125er-Weltmeister seinen bereits dritten Saisonsieg. Bradl stellte in der letzten Runde einen neuen Rundenrekord auf, doch auf der Linie lag er 0,071 Sekunden hinter Marquez. Mit dem zweiten Platz hat der Zahlinger fünf Punkte auf Marquez eingebüßt, führt aber weiterhin die Gesamtwertung mit komfortablen 52 Zählern Vorsprung an.

Smith spielte am Ende keine Rolle, hatte als Dritter aber auch weniger als eine halbe Sekunde Rückstand auf der Ziellinie. Am Ende musste De Angelis abreißen lassen und sah vor heimischem Publikum die karierte Flagge als Vierter. Iannone konnte am Ende auch nicht mehr das Tempo der Spitze halten und kam auf Platz fünf. Lüthi führte die Verfolgergruppe an und sammelte als Sechster weitere Punkte.

Der Italiener Simone Corsi wurde Siebter, knapp vor Neukirchner, der mit Platz acht sein bestes Ergebnis feierte. MotoGP-Absteiger Aleix Espargaro und der Türke Kenan Sofuoglu komplettierten die Top 10. Aegerter kam knapp hinter seinem Technomag-CIP-Teamkollegen als Elfter in Ziel. Krummenacher wurde 13.

125ccm

Das 125er-Rennen in Mugello war von einem Zweikampf zwischen Nicolas Terol und Johann Zarco geprägt. Die Entscheidung fiel erst im Zielsprint. Terols Aprilia war klar schneller und zog locker an der Derbi vorbei. Nach einem Rennen Pause schlug der Spanier wieder zu und feierte seinen fünften Saisonsieg. Bester Deutscher wurde Marcel Schrötter auf Platz elf. Jonas Folger stürzte, während Sandro Cortese eine Durchfahrtsstrafe bekam.

Zarco kam von seiner Pole-Position nicht optimal weg und verlor gleich einige Plätze. Terol bog als Führender in die erste Kurve, gefolgt von Luis Salom und Sergio Gadea. Zarco machte aber in den ersten Kurven gleich wieder einige Positionen gut und hängte sich an das Hinterrad von Terol. Gleich nach der ersten Runde setzten sich Terol und Zarco an der Spitze ab. Eine Sekunde dahinter folgte Salom. Mit einer weiteren Sekunde Abstand kam die erste Verfolgergruppe über die Linie, die von Gadea angeführt wurde. Cortese beendete den ersten Umlauf als Achter. Schrötter und Folger folgten auf den Plätzen 19 und 20.

An der Spitze fuhr der Terol/Zarco-Zug ab. Cortese kam überhaupt nicht auf Tempo und fiel immer weiter zurück, während Folger von hinten aufholte. Bereits nach zwei Runden war das Rennen für Adrian Martin und Harry Stafford vorbei, die durch Sturz ausschieden. Joan Perello hatte einen Frühstart fabriziert und bekam eine Durchfahrtsstrafe.

Nach den ersten Runden war die Hackordnung bezogen. Terol und Zarco führten überlegen vor dem Duo Maverick Vinales und Efren Vazquez. Einige Sekunden dahinter fuhr die erste Verfolgergruppe. Folger kam gut durch das Feld und war nach sechs Runden bereits am Hinterrad von Cortese, der auf Platz acht kämpfte. Folger überholte auch seinen Landsmann und setzte seine Aufholjagd fort.

Bei Rennhalbzeit übernahm erstmals Zarco die Führung. Terol überließ dem Franzosen die Führung und es begannen die Taktikspielchen. Um den letzten Podestplatz kämpften drei Spanier. Vinales, Vazquez und Hector Faubel überholten sich oft, lagen aber um die sieben Sekunden hinter dem Spitzenduo. Dort beobachtete Terol die Linien von Zarco und blieb brav hinter de Franzosen. Die Entscheidung spitzte sich für die letzte Runde zu.

Terol war schneller, doch der Spanier drehte das Gas immer zu und folgte seinem Konkurrenten. Zarco ging auch als Führender in die letzte Runde. Die Entscheidung fiel im Zielsprint. Terol zog im Windschatten locker an seinem Konkurrenten vorbei und feierte seinen fünften Saisonsieg. Zarco hatte keine Chance und verpasste seinen ersten Grand Prix Sieg denkbar knapp.

Im Kampf um den letzten Podestplatz setzte sich schlussendlich Vinales durch, der 8,3 Sekunden hinter seinem Landsmann die Ziellinie überquerte. Vierter wurde Vazquez, knapp vor Faubel. Salom fiel am Ende noch zurück, konnte aber Platz sechs behaupten. Im Zielsprint setzte sich Gadea noch gegen Cortese durch. Der Deutsche blieb als Achter blass und fuhr im Sprint zur Ziellinie noch den Ellbogen gegen Gadea aus. Die Rennleitung verhängte nachträglich eine Durchfahrtsstrafe gegen Cortese, der deshalb auf Platz zwölf zurückfiel.

Miguel Oliveira wurde durch die Strafe auf den achten Rang gespült. Alberto Moncayo wurde knapp vor Jakub Kornfeil Neunter. Mahindra-Pilot Marcel Schrötter setzte sich in einer großen Kampftruppe durch und sammelte als Elfter wichtige Punkte. Sein Teamkollege Danny Webb gab bereits früh aus, weil er noch starke Schmerzen von seinem Sturz im Aufwärmtraining hatte. Der Schweizer Giulian Pedone kam auf Platz 23 ins Ziel.

Drei Runden vor dem Ende rutschte Folger in Kurve zwei über das Vorderrad aus. Der zweite WM-Platz war damit weg. Terol führt nun in der Gesamtwertung mit 39 Punkten Vorsprung vor Zarco. Folger ist auf Rang vier zurückgefallen, Cortese auf fünf.

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