MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}
Motorrad-WM: Phillip Island

Casey Stoner ist Weltmeister

Mit einem triumphalen Heimsieg konnte sich Honda-Pilot Casey Stoner zum neuen Weltmeister küren. Vierfacher Erfolg für Honda.

Foto: Bridgestone Motorsport

Casey Stoner hat seine erfolgreiche Saison mit einem Sieg beim Grand Prix von Australien versüßt. Mit dem neunten Saisontriumph krönte sich der Honda-Pilot vor heimischer Kulisse zum neuen Weltmeister.

Vom Start weg dominierte der 26-Jährige vor heimischer Kulisse und ließ trotz eines kurzen Regenschauers nichts anbrennen. Auf den ersten vier Plätzen kamen nur Honda-Piloten ins Ziel. Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso komplettierten das Podium. Valentino Rossi (Ducati) schied durch Sturz aus.

Als sich die Fahrer für die Startaufstellung aufstellten, gab es Probleme bei Cal Crutchlow (Tech 3). Der Motor seiner Yamaha war abgestorben und wollte nicht gleich wieder anspringen.

Als die Lichter ausgingen, übernahm sofort Stoner die Führung. Nicky Hayden Ducati) kam von der zweiten Reihe gut weg und übernahm Platz zwei. Simoncelli folgte als Dritter. Rossi beendete die erste Runde auf Platz sieben liegend. An der Spitze setzte sich Stoner sofort ab und fuhr sein eigenes Rennen.

Um Platz zwei entfachte ein Duell zwischen Hayden und Simoncelli. Der Italiener kämpfte sich vorbei und Hayden musste sich gegen die nächsten Honda-Fahrer wehren. Doviziosi und Dani Pedrosa machten aber auch kurzen Prozess.

Damit lagen Honda-Piloten auf den ersten vier Plätzen. Alvaro Bautista (Suzuki), der durch die Nichtteilnahme von Jorge Lorenzo (Yamaha) auf den dritten Startplatz in die erste Reihe nach vor gerückt war, mischte ebenfalls mit und hängte sich an das Hinterrad der Ducati. Rossi fuhr alleine auf Platz sieben.

Dahinter lieferten sich Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) und Randy de Puniet (Pramac-Ducati) ihr Privatduell. Anschließend gab es noch eine Kampfgruppe mit Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda), Karel Abraham (Cardion-Ducati), Crutchlow und Loris Capirossi (Pramac-Ducati). Toni Elias (LCR-Honda) fuhr einsam und alleine auf dem 14. und letzten Platz.

An der Spitze waren die Verhältnisse klar. Stoner führte souverän mit sechs, sieben Sekunden Vorsprung. An den Boxen wurden die Ersatzmaschinen aufgewärmt, da dunkle Regenwolken aufzogen. In der Anfangsphase war es weiterhin trocken. Nach zehn Runden wurde die weiße Flagge gezeigt. Ab diesem Zeitpunkt war ein Motorradwechsel erlaubt.

Hinter Stoner kämpften Simoncelli, Dovizioso und Pedrosa um die restlichen Podestplätze. 14 Runden vor dem Ende hatte Rossi das Duo Bautista/Hayden eingeholt. Der neunfache Weltmeister ging an seinem Teamkollegen vorbei und schnappte sich kurz darauf Bautista für Platz fünf. Beim Überholmanöver stach Rossi in Kurve zehn innen hinein und rutschte über das Vorderrad aus. Nach Motegi der zweite Rennsturz für den Superstar.

Es fielen zwar hier und da einige Regentropfen, aber es blieb trocken. Vier Runden vor dem Ende begann es schließlich stark zu regnen. Stoner hatte einen heftigen Rutscher in der Zielkurve, aber er blieb sitzen. Gleichzeitig stürzte Bautista und verpasste erneut ein starkes Ergebnis. Hayden war drei Runden vor Schluss der erste Fahrer, der die Box ansteuerte und auf die Ducati mit Regenreifen wechselte. Auch Capirossi wechselte das Motorrad.

Im Mittelfeld stürzten Crutchlow und Aoyama gleichzeitig. Stoner blieb auf der Strecke und entschied sich nicht für einen Motorradwechsel. Paradoxerweise schien in der letzten Runde wieder die Sonne. Der Poker von Hayden und de Puniet ging nicht auf. Das alles kümmerte Stoner nicht. Er fuhr souverän ins Ziel und bekam von seinen Fans auf den Tribünen Standingovations.

Stoner versüßte seine Saison der Superlative mit einem souveränen Heimsieg. Es war sein fünfter Triumph in Folge auf Phillip Island und sein neunter in diesem Jahr. In allen Rennen stand Stoner in dieser Saison auf dem Podium. Nur in Jerez schied er aus, nachdem er von Rossi abgeräumt worden war.

Mit dieser beeindruckenden Erfolgsserie hat sich der Honda-Pilot auch zum neuen Weltmeister gekrönt. Es ist nach 2007 sein zweiter Titel in der Königsklasse. All diese Erfolge kamen am Tag seines 26. Geburtstages. Für Honda war es der erste WM-Titel in der 800er-Ära und der erste seit 2006. Der japanische Motorradgigant hat den Australier verpflichtet, um wieder große Erfolge zu feiern. Diese Mission wurde eindrucksvoll und mit Stil erfüllt.

Um Platz zwei fand das italienische Privatduell seine Fortsetzung bis zur Ziellinie. Nachdem Dovizioso Simoncelli überholen konnte, schlug "Super Sic" zurück und schnappte sich noch den zweiten Platz. Es war nach Brünn der zweite Podestplatz für den Gresini-Piloten in diesem Jahr. Dovizioso musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben.

Pedrosa konnte nicht an seine Leistung vor zwei Wochen in Motegi anschießen und wurde Vierter. Mit dem Vierfachsieg hat sich Honda auch die Herstellerkrone aufgesetzt. Routinier Edwards kam mit einer halben Minute Rückstand als Fünfter ins Ziel. De Puniet wurde Sechster, lag aber auch schon fast 50 Sekunden zurück.

Haydens Poker ging nicht auf. Er wurde bei seinem 150. MotoGP-Rennen Siebter. Elias wurde durch die Ausfälle auf Platz acht nach vor gespült. Capirossi sah seine letzte australische Zielflagge als Neunter und Letzter. Rookie Karel Abraham wurde mit zwei Runden Rückstand gewertet, obwohl er schon nach einem Sturz draußen war.

Mehr als zehn Fahrer kamen nicht in die Wertung. Bereits am Start standen lediglich 14 Motorräder. Das Yamaha-Werksteam packte schon vorzeitig zusammen. Lorenzo hatte sich bei einem Sturz im Aufwärmtraining den linken Ringfinger verletzt und befand sich während dem Rennen in einer Klinik in Melbourne.

Sein Teamkollege Ben Spies war nach seinem schweren Sturz im Qualifying angeschlagen und konnte sich im Warmup nicht richtig konzentrieren, weil er bei dem Sturz einen harten Schlag gegen den Kopf bekommen hatte. Deshalb verzichtete auch er auf das Rennen. Damian Cudlin (Aspar-Ducati) hatte nach seinem Highsider im dritten Freien Training große Schmerzen und verzichtete auf die Rennteilnahme.

Moto2: De Angelis ringt Bradl nieder

Vorjahressieger Alex de Angelis hat das Moto2-Rennen auf Phillip Island gewonnen. Stefan Bradl führte über weite Strecken, doch in der letzten Runde musste er sich dem San Marinesen geschlagen geben.

Mit Platz zwei übernahm der Kalex-Pilot wieder die WM-Führung. Das Rennen des Tages zeigte Marc Marquez, der vom letzten Startplatz noch als Dritter auf das Podium fuhr. Zwei Rennen vor Saisonende führt Bradl die Gesamtwertung mit drei Punkten Vorsprung an.

Zum Start des Moto2-Rennens war es trocken und es herrschten gute, aber windige Bedingungen. Scott Redding ging vor Pole-Setter de Angelis in Führung. Die erste Zwischenzeit erreichte Bradl als Siebter. Marquez war in den ersten Kurven von Startplatz 38 auf 22 nach vorne gekommen. Lokalmatador Anthony West und Jordi Torres stürzten in der Honda-Haarnadel.

Am Ende der ersten Runde war Marquez bereits 16. und hing am Hinterrad von Max Neukirchner. In der ersten Kurve des zweiten Umlaufs stürzte der Deutsche allerdings und regte sich auf. Totalausfall bei MZ nach einer Runde. Neukirchner wurde von Marquez nach außen gedrückt und ging deshalb zu Boden. MZ legte Protest gegen den Spanier ein.

Bradl erhöhte das Tempo und überholte mehrere Piloten. Die Spitze war in Reichweite. In der vierten Runde war er bereits Zweiter hinter Redding. In der vierten Runde ging Bradl an dem Briten auf der Zielgeraden vorbei und lag erstmals in Führung.

Marquez war zu diesem Zeitpunkt hinter Lüthi Zehnter. Bradl versuchte gleich eine Soloflucht, aber Vorjahressieger de Angelis hängte sich an das Hinterrad der Kalex. Das Duo setzte sich nach sieben Runden leicht von den Verfolgern ab.

Marquez setzte seine Aufholjagd fort und ging aggressiv zu Werke. Er drückte sich an den Gegnern mit teilweise harten Manövern vorbei. Der Spanier ging viel Risiko ein, denn er hatte zahlreiche Rutscher in schnellen Kurven. Nach sieben Runden war der 18-Jährige aber bereits Siebter und damit in der ersten Verfolgergruppe. In der Gruppe ging es turbulent zu. Ständig gab es Moto2-typische Überholmanöver.

Die Führung wechselte nach neun Runden. Bradl setzte aber wenige Kurven darauf den Konter und ging wieder an de Angelis vorbei. Bei den Verfolgern hatte sich Corti durchgesetzt und fuhr mit drei Sekunden Rückstand auf Platz drei. Marquez war bereits Vierter und machte Jagd auf das Podium.

Weiterhin fuhr er mit viel Risiko und hatte einige Schreckmomente, bei der er die Maschine gerade noch unter Kontrolle halten konnte. Neun Runden vor dem Ziel bremste sich Marquez an Corti in der Haarnadel vorbei und war Dritter. Der Italiener steckte aber nicht auf und kämpfte um den Podestplatz.

Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. De Angelis bremste sich in der ersten Kurve vorbei. Bradl versuchte gleich darauf zu kontern, aber der Deutsche fuhr seinem Konkurrenten an das Hinterrad. Beide konnten einen Sturz vermeiden, aber de Angelis hatte die entscheidenden Meter Vorsprung gewonnen. Das war die Entscheidung. De Angelis ließ nichts mehr anbrennen und wiederholte seinen Vorjahressieg.

Bradl überquerte die Ziellinie als Zweiter. Marquez setzte sich am Ende gegen Corti durch und feierte von Startplatz 38 den Podestplatz. Trotzdem hat sich Bradl wieder die WM-Führung zurückgeholt. Zwei Rennen vor dem Saisonende führt der Deutsche mit drei Punkten Vorsprung. Corti verpasste denkbar knapp seinen ersten Podestplatz.

Hinter den Top 4 kämpfte eine große Verfolgergruppe bis zur Ziellinie um die weiteren Plätze. Schließlich wurde Pol Espargaro Fünfter, gefolgt von Kenan Sofuoglu, Redding, Andrea Iannone und Mike di Meglio.

Tom Lüthi rutschte einmal neben die Rennstrecke und rodelte durch das Kiesbett. Dadurch fiel der Schweizer aus der Verfolgergruppe heraus. Er konnte aber noch einige Positionen gutmachen und wurde hinter Yuki Takahashi Zehnter. Dominique Aegerter sammelte als Elfter weitere fünf WM-Punkte. Randy Krummenacher ging als 21. leer aus. Der Titelkampf geht in Malaysia und Valencia weiter.

125 ccm: Cortese feiert zweiten Grand-Prix-Sieg

Das Rennen der Achtelliterklasse musste aufgrund eines kleinen Regenschauers in der Startaufstellung mit Verspätung gestartet werden. Bei zunächst rutschigen Verhältnissen wurde das Feld durcheinander gewirbelt. Einem konnte das nichts anhaben: Sandro Cortese machte alles richtig und holte sich früh einen großen Vorsprung heraus.

Souverän feierte der Deutsche seinen zweiten Grand-Prix-Sieg. Das Rennen wurde drei Runden vor Schluss abgebrochen, weil erneut leichter Regen einsetzte. Johann Zarco verringerte seinen WM-Rückstand auf Nicolas Terol auf 25 Punkte.

Das Rennen wurde mit zehn Minuten Verspätung gestartet, weil es in der Startaufstellung tröpfelte, aufhörte, regnete und wieder stoppte. Die Teams entschieden sich für unterschiedliche Reifen. Die Topfahrer setzten geschlossen auf Slicks, während im Mittelfeld einige Piloten auf Regenreifen setzten.

In der Aufwärmrunde hatte der leichte Regen bereits aufgehört und die Strecke war größtenteils wieder trocken. In der ersten Runde gingen es die Piloten vorsichtig an. Den ersten Umlauf beendete Adrian Martin als Führender, gefolgt von Danny Kent, Cortese und Alexis Masbou. Marcel Schrötter war 13., während Terol von Startplatz vier auf 15 zurückgefallen war.

Der Kurs trocknete rasch auf. Die erste Hälfte war noch feucht, während der zweite Teil staubtrocken war. Martin, der auf Regenreifen gestartet war, konnte sich nicht lange über die Führung freuen, denn er steuerte seine Box für Slicks an. Damit übernahm Cortese die Führung und hatte eine große Chance auf seinen zweiten Saisonsieg.

Nach neun Runden führte der Deutsche bereits mit sechs Sekunden Vorsprung vor Zarco. Der Franzose duellierte sich mit Luis Salom. Dadurch vergrößerte sich ihr Rückstand, während sich Cortese mit schnellen Runden absetzte.

Schrötter befand sich gegen Rennhalbzeit in einer Kampfgruppe um Platz sieben. Seine direkten Konkurrenten waren Niklas Ajo und Danny Webb. WM-Spitzenreiter Terol arbeitete sich langsam wieder nach vor und war zehn Runden vor dem Ziel Zehnter.

Die Gruppe um Schrötter holte der Spanier auch rasch ein und ging an einem Gegner nach dem anderen vorbei. Die beiden Mahindra-Piloten ließ Terol auf der Zielgeraden einfach stehen.

Cortese fuhr in der zweiten Rennhälfte gegen die Uhr. Sein Vorsprung betrug sieben Runden vor dem Ende komfortable zehn Sekunden. Dennoch musste der 21-Jährige aufpassen, denn er begann bereits langsame Fahrer zu überrunden.

Während an der Spitze alles klar war, nahm der Kampf um die letzten Podestplätze an Intensität zu. Efren Vazquez fuhr gegen seinen Teamkollegen Zarco und überholte den Franzosen auch. Für Zarcos-WM-Chancen war das nicht förderlich.

An der Spitze machte Cortese keinen Fehler und fuhr den Sieg sicher ins Ziel. Es war nach Brünn der zweite Grand-Prix-Sieg für den Deutschen. In den letzten Runden zogen wieder dunkle Regenwolken auf und es begann erneut leicht zu regnen.

Deshalb wurde das Rennen drei Runden vor dem regulären Ende abgebrochen. Bei schwierigen Verhältnissen spielte Cortese all seine Erfahrung aus und machte alles richtig. In der WM verbesserte er sich auf den dritten Rang.

Salom kam als Zweiter über die Ziellinie. Nach Assen war es der zweite Podestplatz für den Spanier. Da bei einem Abbruch die Runde davor gewertet wird, wurde Zarco der dritte Platz zugesprochen. Im Parc Ferme diskutierte er mit Teammitgliedern, weil er nicht mit dem Verhalten von Vazquez, der Vierter wurde, zufrieden war.

Terol wurde hinter Alberto Moncayo als Sechster gewertet. Damit schrumpfte sein WM-Vorsprung auf 25 Punkte. Zwei Rennen sind noch zu fahren. Die Spanier Hector Faubel und Maverick Vinales kamen auf die Plätze sieben und acht. Louis Rossi und Webb komplettierten die Top 10. Schrötter sammelte als Elfter weitere WM-Punkte. Der Schweizer Giulian Pedone wurde mit einer Runde Rückstand als 25. gewertet.

Jonas Folgers Motorrad fehlte in der Startaufstellung. Im Warmup war ein Stück der Kurbelwelle gebrochen, wie die Ajo-Mechaniker bis zum Rennen herausfanden. Deshalb konnte der Youngster nicht am Rennen teilnehmen. Im Qualifying war der 18-Jährige erstmals in dieser Saison in die erste Startreihe auf Platz drei gefahren. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Malaysia.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorrad-WM: Phillip Island

Weitere Artikel:

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Qualifying Australien

Max Verstappen doch wieder auf Pole!

Trotz Druck von Ferrari: Max Verstappen steht beim Grand Prix von Australien nach einem spannenden Qualifying erneut auf Poleposition

Stardesigner frisst bei Red Bull zu viel Budget

Gazzetta: Newey-Wechsel zu Ferrari unmittelbar vor Bekanntgabe

Immer mehr Details werden bekannt zum Abschied von Adrian Newey bei Red Bull - und über den offenbar bevorstehenden Wechsel zu Ferrari! Christian Horner scheint aus Budgetgründen cool zu bleiben.