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Motorrad-WM: Austin

Krönt sich Marquez auch zum jüngsten Sieger?

Marc Marquez konnte auf dem Circuits oft he Americas seine erste Poleposition erringen, gelingt ihm heute der Rekord als jüngster Grand Prix-Sieger?

Foto: Bridgestone

Marc Marquez (Honda) setzt seinen Aufstieg in der MotoGP weiterhin mit Siebenmeilenstiefeln fort. Beim Qualifying zum zweiten Saisonrennen auf dem "Circuit of The Americas" (CoTA) in Austin/Texas fuhr der Spanier als jüngster Fahrer in der Geschichte der größten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft auf die Pole-Position.

Sollte der 20-Jährige diese Position im Rennen verteidigen, würde er auch den US-Amerikaner Freddie Spencer als jüngsten Grand-Prix-Sieger aus den Analen der MotoGP verdrängen.

"Ich freue mich sehr, denn die erste Pole-Position in der MotoGP ist ein besonderer Moment in der Karriere eines jeden Fahrers. Wenn du einen Rekord brichst, sind das immer gute Neuigkeiten. Das ist eine weitere Motivation", sagt Marquez, der an diesem Wochenende das Geschehen auf dem CoTA fast schon nach Belieben bestimmt.

Von der ersten Trainingssitzung an war der amtierende Moto2-Weltmeister in Austin der schnellste, lediglich ein Sturz im dritten Freien Training ermöglichte seinem Teamkollegen Dani Pedrosa eine Bestzeit und verhinderte einen Durchmarsch von Marquez.

Dort war der Spanier per Highsider vom Motorrad abgestiegen, blieb bei dem spektakulären Sturz aber nahezu unverletzt. "Ich habe leichte Schmerzen im Rücken, aber das ist kein Problem. Auf dem Motorrad fühlt es sich normal an", berichtet der Rookie, für den der Unfall, bei dem das Motorrad einen Totalschaden erlitt, eine wichtige Erfahrung bei seinem Lernprozess in der MotoGP war. "Ich habe gelernt, dass man mit einem kalten Reifen nicht pushen kann."

"Dabei habe ich nicht einmal gepusht, sondern bin nur ein wenig neben die Linie gekommen, wo diese Strecke sehr schmutzig ist", schränkt Marquez jedoch ein.

"Ich habe zunächst das Vorderrad verloren, dachte aber, ich hätte es im Griff. Doch dann wurde das Motorrad nervös und es ging dahin", beschreibt der Spanier den Unfall. Davon lies er sich aber nicht beeindrucken, fuhr im Qualifying voll auf Angriff und distanzierte seinen Teamkollegen Pedrosa um mehr als zwei Zehntelsekunden.

"Am Nachmittag hatte ich ein gutes Gefühl. Ich wusste, dass ich um die Pole würde kämpfen können, aber diese Jungs sind so stark, vor allem auf eine Runde", sagt Marquez. "Ich war etwas nervös, aber mir ist eine sehr gute Runde gelungen."

Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten fuhr der Honda-Pilot im Qualifying nur mit einem Reifensatz: "Ich wollte nur einen Versuch fahren, weil es sonst hätte eng werden können. Auch in der vierten oder fünften Runde hat sich der Hinterreifen noch gut angefühlt", so Marquez.

Jorge Lorenzo auf der schnellsten Yamaha war am Ende sogar mehr als eine Sekunde langsamer als Marquez. "Davon bin ich auch überrascht", sagt der MotoGP-Neuling. "Bei den Wintertests waren die Yamaha näher dran, aber an diesem Wochenende haben sie Probleme."

Dies kann sich seiner Meinung nach im Rennen jedoch ändern. "Wie Jorge schon sagte: Auf eine Runde sind wir schneller, aber am Ende des Rennens werden sie recht gut sein." Bei der Reifenwahl fürs Rennen ist sich der Honda-Pilot noch nicht schlüssig: "Am Anfang ist der weiche Reifen ein großer Vorteil, und wir wissen nicht, wie sich der harte entwickelt. Das werden wir mit dem Team besprechen."

Nach der dominanten Vorstellung an diesem Wochenende fühlt sich Marquez gut gerüstet für das Rennen: "Es wird aber schwierig, denn die Strecke ist körperlich sehr anstrengend", gibt der Spanier jedoch zu bedenken.

Auch Konkurrent Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) glaubt nicht, dass das Rennen für seinen jungen Rivalen ein Selbstläufer wird: "Marquez ist der Favorit, aber Dani wird dort sein. Wir werden sehen, wie Marc unter Druck reagiert", sagt der Brite. "Wir wissen, dass er schnell ist. Er ist auch schneller als Dani. Ob er aber dieses hohe Tempo über die gesamte Renndistanz fahren wird, werden wir sehen."

Nachdem Marquez schon an seinem zweiten Rennwochenende die erfahrenere Konkurrenz teilweise deklassiert, fragen sich die Beobachter im Fahrerlager der MotoGP, was den Spanier so schnell macht. Er selbst ist bei der Beantwortung der Frage keine große Hilfe.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass es eine neue Strecke ist", sagt Marquez. "In Katar waren die schnellen Kurven meine Stärke. Hier ist das Gegenteil der Fall. Mein Fahrstil ist noch nicht der Beste, aber im Moment komme ich ganz gut zurecht", stapelt der 20-Jährige tief.

Eine Erklärung für den Speed des Spaniers könnte seine extreme Schräglage in den Kurven sein. "Vielleicht, aber ich denke aber, es liegt am Fahrstil", meint Marquez. Die Schräglage sehe bei ihm nämlich nur extremer aus. "Wenn wir die Daten vergleichen, sehen wir, dass Dani und ich recht ähnliche Schräglagen fahren."

Auffällig ist beim 20-Jährigen in den Kurven jedoch das Schleifen der Ellenbogen über den Asphalt, das für ihn mittlerweile zur Gewohnheit geworden ist: "Ich spüre es und mag es. Wenn ich mit dem Ellenbogen den Boden berühre, fühle ich mich sicher."


Startaufstellung MotoGP
 1.  Marc Marquez      Honda                 2:03.021
 2.  Dani Pedrosa      Honda                 2:03.275
 3.  Jorge Lorenzo     Yamaha                2:04.100
 4.  Cal Crutchlow     Tech 3 Yamaha         2:04.267
 5.  Stefan Bradl      LCR Honda             2:04.445
 6.  Andrea Dovizioso  Ducati                2:04.873
 7.  Alvaro Bautista   Gresini Honda         2:04.942
 8.  Valentino Rossi   Yamaha                2:05.380
 9.  Aleix Espargaro   Aspar Aprilia         2:05.389
10.  Nicky Hayden      Ducati                2:05.568

Moto2: Redding erobert erste Pole

Zwei Kalex-Fahrer kämpften in der Moto2-Klasse auf dem neuen "Circuit of The Americas" um die erste Pole-Position in Texas. Bei guten Bedingungen fiel die Entscheidung auf der 5,5 Kilometer langen Strecke in einer spannenden Zeitenjagd in den Schlussminuten.

In seinem letzten Angriff fuhr Scott Redding eine perfekte Runde und setzte sich in 2:10,557 Minuten an die Spitze. Bei seiner Runde davor wurde der Brite noch im Verkehr aufgehalten, aber dann lief alles perfekt. Es war die erste Pole-Position für Redding überhaupt in seiner WM-Karriere.

"Meine erste Pole-Position - lange hat es gedauert, aber heute war es so weit", freut sich der Brite über diesen persönlichen Meilenstein. Redding überflügelte damit Takaaki Nakagami, der wie in Katar lange auf Pole-Kurs war, um 0,689 Sekunden. "Ich bin enttäuscht. Ich dachte, ich hätte die Pole-Position, aber Scott war schneller als ich", meint der Japaner enttäuscht. "Position zwei ist gut für das Rennen, aber es wird sehr schwierig, denn die Reifen bauen nach fünf Runden stark ab. Aber ich werde versuchen ums Podium zu kämpfen."

In die Kalex-Phalanx an der Spitze drang am Ende Nico Terol (Suter/+0,710) als Dritter nach vor. Terol wird damit am Sonntag zum ersten Mal in seiner Moto2-Karriere aus der ersten Startreihe angreifen. "Ich bin sehr glücklich. In Katar hatte ich im Rennen viele Probleme, aber hier in Amerika fühle ich mich besser", freut sich der Spanier. "Diese Startposition ist besser für das Rennen."

Ein turbulentes Qualifying erlebte Dominique Aegeter (Suter). In der ersten Trainingshälfte stürzte der Schweizer in der Zielkurve. Es war ein harmloser Ausrutscher und der 22-Jährige kämpfte weiter. Mit Runden am Limit zog Aegerter schließlich einen Platz in der zweiten Startreihe an Land. Auf die Spitze betrug sein Rückstand eine Sekunde. Damit reihte er sich hinter Esteve Rabat (Kalex) auf dem fünften Platz ein. Simone Corsi komplettierte mit der schnellsten Speed Up als Sechster die zweite Reihe.

Nach dem Qualifying saß Topfavorit Pol Espargaro enttäuscht an der Aspar-Box. Der Spanier war an den beiden Trainingstagen nicht restlos zufrieden mit seiner Kalex und zeigte durchwachsene Leistungen. Als die Fahrer am Ende auf Zeitenjagd gingen, konnte er nicht entscheidend zulegen und fiel auf die siebte Stelle zurück. Auf Redding, mit dem sich Espargaro in Katar ein Duell um den Sieg geliefert hatte, fehlten 1,261 Sekunden. Die dritte Startreihe komplettierten die beiden Kalex-Piloten Xavier Simeon und Mika Kallio.

Bester Deutscher war Marcel Schrötter (Kalex/+1,952) auf Platz 14. Damit befand sich der Youngster in einem ähnlichen Bereich wie vor zwei Wochen beim Saisonauftakt in Katar. Der Schweizer Randy Krummenacher (Suter/+2,002) reihte sich direkt dahinter als 15 ein. Moto3-Weltmeister Sandro Cortese lag weiter vier Zehntelsekunden zurück auf Position 20.

Der Deutsche fuhr seine schnellste Runde schon früh, denn sechs Minuten vor Ablauf der Trainingszeit rutschte Cortese in einer Linkskurve aus. Er konnte zwar weiterfahren, aber seine Zeit nicht mehr verbessern. Neben Aegerter und Cortese stürzten im Laufe des Trainings auch Ex-Weltmeister Toni Elias und Mike di Meglio.

Moto3: Rins überlegen

Das Qualifying der Moto3-Klasse stand in Texas ganz im Zeichen von Alex Rins. Von Beginn an dominierte der Spanier auf dem neuen "Circuit of The Americas" nach Belieben und war teilweise bis zu zwei Sekunden schneller als die Konkurrenz.

Am Ende blieb die Stoppuhr bei 2:16,396 Minuten stehen. Für Rins war es nach Jerez im Vorjahr seine zweite Pole-Position in seiner noch jungen Karriere. In den Schlussminuten kam WM-Spitzenreiter Luis Salom bis auf 0,483 Sekunden an Rins heran und sicherte sich Platz zwei.

Die erste Reihe komplettierte Maverick Vinales, dem 0,704 Sekunden auf Rins fehlten. Damit stehen am Sonntag drei Spanier und drei KTM-Motorräder in der ersten Startreihe. Die zweite Reihe wird von Jack Miller (FTR-Honda) angeführt. Dem Fahrer vom Racing-Team-Germany fehlten bereits 1,907 Sekunden auf die Spitze. Ein schwieriges Qualifying erlebte die deutsche Hoffnung Jonas Folger.

Der 19-Jährige fand kein optimales Gefühl für das Vorderrad seiner Kalex-KTM. Deshalb musste er in Kurven auch aufmachen und er diskutierte lange mit den Aspar-Ingenieuren an der Box. Im letzten Versuch griff Folger noch einmal an und katapultierte sich auf den fünften Startplatz. Der Rückstand auf die Spitze war mit 2,174 Sekunden allerdings groß. Alex Marquez (KTM/+2,199) wurde Sechster. In der dritten Reihe werden am Sonntag Niklas Ajo (KTM/+2,222), Danny Webb (Suter-Honda/+2,503) und Alexis Masbou (FTR-Honda/+2,510) stehen.

Die drei weiteren Deutschen im Feld waren wieder weit hinten zu finden. Florian Alt hängte sich teilweise hinter schnelleren Fahrern an und zog Startplatz 21 an Land. Damit war er einen Tick schneller als sein Kiefer-Teamkolleger Toni Finsterbusch, der direkt dahinter 22. wurde. Der Rückstand der beiden Kalex-KTM-Fahrer betrug rund 3,4 Sekunden. Rookie Philipp Öttl (Kalex-KTM) fehlten vier Sekunden, womit er sich auf Position 25 einreihte.

Das schwierige Wochenende von Hyuga Watanabe setzte sich fort. Bereits in den Freien Trainings ging der Japaner auf dem anspruchsvollen Kurs mehrmals zu Boden. So lag seine Honda auch im Qualifying in der asphaltierten Auslaufzone. Kurz vor Ablauf der Zeit humpelte Watanabe erneut davon: In der Bremszone zu Kurve zwölf fuhr er FInsterbusch in die Seite und der Japaner überschlug sich über das Vorderrad.

Als die Zeit abgelaufen war, lagen die beiden Motorräder von Efren Vazquez (Mahindra) und Arthur Sissis (KTM) in der asphaltierten Auslaufzone. Beide schüttelten sich die Hände und stapften davon. Der Zwischenfall war somit zwischen den beiden Youngstern geklärt. Mahindra konnte deshalb nicht an die guten Trainingsleistungen anknüpfen, denn Vazquez wird am Sonntag von Startplatz 15 angreifen und sein Teamkollege Miguel Oliveira von Rang 18.

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