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Motorrad-WM: Mugello

Pedrosa knackt den Rundenrekord

Honda-Werkspilot Dani Pedrosa setzt sich gegen Jorge Lorenzo durch und erobert in Mugello mit einer Rekordrunde die Poleposition.

Foto: MotoGP

Im Qualifying für den Grand Prix von Italien entwickelte sich auf dem schnellen Mugello-Kurs ein enges Fernduell zwischen Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda).

Lange sah es bei Sonnenschein nach der dritten Saison-Pole für Lorenzo aus, während sich Pedrosa im ersten Versuch zurückhielt. Der letzte Angriff entschied das Duell: Pedrosa knackte die Bestzeit von Lorenzo, doch der Yamaha-Pilot war noch mit schnellen Sektorzeiten unterwegs.

Lorenzo konnte die Pole aber nicht zurückerobern und musste sich um 69 Tausendstelsekunden geschlagen geben. Pedrosas Runde in 1:47,157 Minuten ist die schnellste je in Mugello gefahrene MotoGP-Runde.

"Es war am Ende ziemlich schwierig, weil mir bewusst war, dass meine bisherige Runde nicht gut genug war. Ich wusste, dass ich nur noch eine Chance habe", sagt Pedrosa über den Weg zu seiner ersten Pole in diesem Jahr.

"Ich war verärgert, weil alle Fahrer nur hinter mir hergefahren sind und selbst nicht das Tempo vorgeben wollten. Ich hatte nur noch einen Versuch und konnte eine gute Rundenzeit fahren. Ich durfte keinen Fehler machen. Ein Fehler und ich hätte meine Zeit nicht verbessert. Ich blieb konzentriert und habe es auf den Punkt gebracht und war schneller als im vergangenen Jahr. Wir konnten das Motorrad verbessern."

Lorenzo ließ sich im letzten Moment noch die Butter vom Brot nehmen. "Ich war sehr überrascht, als ich die 1:47.7 in der ersten Runde fuhr. Ich erwartete nicht, dass ich so schnell sein kann, doch andererseits erwartete ich auch nicht, dass Dani in seiner letzten Runde so schnell sein würde. Ich rechnete mit der Pole-Position. Manchmal trifft aber nicht das ein, was man sich ausrechnet. Es war nicht genug. Meine beste Runde hat nicht gereicht. Doch ich denke, dass wir am Sonntag ein gutes Tempo fahren können. Wir müssen konzentriert bleiben."

In den Schlussminuten entwickelte sich noch eine enge Zeitenjagd um den letzten Platz in der ersten Reihe. Mehrere Fahrer hatten die Chance auf Platz drei. Schließlich setzte sich zur Freude der Ducati-Fans Andrea Dovizioso durch und stellte die Desmosedici zum zweiten Mal in Folge in die erste Startreihe. Sein Rückstand auf Pedrosa betrug 0,471 Sekunden. "Ich hatte einen kleinen Sturz am Freitag, der Nackenschmerzen verursachte", spricht "Dovi" ein Handicap an.

"Ich konnte gestern geradeso weitermachen. Doch das Clinica Mobile und mein Physiotherapeut haben gute Arbeit geleistet. Ich konnte 100 Prozent geben." Dadurch wurde er mit Platz drei belohnt. "Es ist ziemlich speziell, hier in Italien vor den Fans, Sponsoren und Freunden mit der Ducati in die erste Startreihe zu fahren. Wir wissen, dass wir im Rennen nicht so schnell sind, doch beim Test vor einem Monat haben wir hart gearbeitet."

Dagegen verpasste Cal Crutchlow um vier Tausendstelsekunden den dritten Platz. Als der Brite an die Tech-3-Box zurückkam, ärgerte er sich sichtlich. Dabei hatte er wieder turbulente 15 Minuten erlebt. Neun Minuten vor Ablauf der Zeit wollte er Valentino Rossi (Yamaha) und Marc Marquez (Honda) folgen und rutschte aus. Crutchlow kehrte an die Box zurück, putzte sich kurz die Nase und schwang sich in den Sattel seiner Ersatz-Yamaha. In seiner bekannten Racer-Manier griff er wieder an und wurde schließlich Vierter.

Der Deutsche Stefan Bradl (LCR-Honda/+0,580) mischte ebenfalls mit und zog Startplatz fünf in der Mitte der zweiten Reihe an Land. Neben ihm wird sich am Sonntag Rookie Marquez aufstellen. Der Spanier zog mit der Bestzeit in Q1 in den letzten Abschnitt ein und lag zeitweise auf dem zweiten Platz. In der Schlussphase konnte der Honda-Werksfahrer aber nicht entscheidend zulegen und wurde noch auf Position sechs zurückgereicht. Auf seinen Teamkollegen Pedrosa fehlten Marquez sechs Zehntelsekunden.

Superstar Rossi konnte nicht an seine Trainingsleistungen anknüpfen und wurde Siebter, womit er in der dritten Reihe stehen wird. Am Samstag präsentierte der Italiener sein spezielles Helmdesign für Mugello. Darauf ist eine Schildkröte zu sehen. Um sieben Zehntelsekunden war Rossi langsamer als die Spitze. Die dritte Reihe komplettierten Nicky Hayden (Ducati) und Alvaro Bautista (Gresini-Honda).

Ducati-Testfahrer Michele Pirro wurde mit dem Labor-Bike vor Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) Zehnter. Langsamster Fahrer in Q2 war Aleix Espargaro mit dem CRT-Motorrad von Aprilia. Auf den schnellsten Prototypen büßte der Spanier 1,6 Sekunden ein. Dennoch war er klar der beste CRT-Fahrer. Auf der langen Geraden war Espargaro um 12 km/h langsamer als Bautista, der mit 342,9 km/h der Schnellste bei der Top-Speed-Messung war.

Im ersten Qualifying-Abschnitt traten die Prototypen von Marquez, Andrea Iannone (Pramac-Ducati) und Smith gegen die versammelten CRT-Piloten an. Marquez war am Vormittag im dritten Freien Training erneut gestürzt. Im Anschluss konnte er sich zwar steigern, aber es reichte nicht für die Top 10 und die direkte Qualifikation für Q2. Deshalb musste der Überflieger in Q1 antreten. Und die drei Prototypen lieferten sich eine enge Zeitenjagd für die beiden Plätze, die den Einzug ins Q2 bedeuteten.

Marquez legte vor, doch Smith und Iannone wollten sich nicht geschlagen geben. Der Spanier steigerte sich Runde für Runde und zog mit seiner Zeit von 1:48,524 Minuten souverän ins Q2 ein. Smith war um 0,336 Sekunden langsamer und kam als Zweiter ebenfalls in die nächste Runde. Iannone hatte dagegen keine Chance und war um sieben Zehntelsekunden langsamer als Marquez. Somit wird der Lokalmatador sein Heimrennen von Startplatz 13 in Angriff nehmen. Randy de Puniet schaffte keine Sensation.

Der Franzose blieb auch in Mugello hinter seinem Aspar-Teamkollegen Espargaro zurück, denn der Spanier hatte sich im Freien Training direkt für Q2 qualifiziert. De Puniet war um eine Tausendstelsekunde langsamer als Iannone und belegte Startplatz 14. Die fünfte Startreihe komplettierte Hector Barbera (Avintia). Das Motorupgrade der Kawasaki hat keinen großen Sprung nach vorne bewirkt.

Am Sonntag werden sich in der sechsten Reihe Danilo Petrucci (Ioda), dessen BMW-Motor zu Trainingsbeginn nicht ansprang, und das Forward-Duo Colin Edwards und Claudio Corti aufstellen. Reihe sieben ist in der Hand von Michael Laverty (PBM), Karel Abraham (Cardion) und Yonny Hernandez (PBM). Laverty war mit der Eigenkonstruktion von Paul-Bird-Motorsport um rund vier Zehntel schneller als Teamkollege Hernandez mit der ART. In der letzten Reihe werden Geburtstagskind Bryan Staring (Gresini), der heute 26 wurde, Hiroshi Aoyama (Avintia) und Lukas Pesek (Ioda) stehen.

Nicht dabei war Ben Spies. Der Texaner stieg am Samstag nicht auf seine Pramac-Ducati. "Es liegt nicht an den Schmerzen, was es für mich noch schlimmer macht. Mir fehlt die Kraft. Ich kann nicht das machen, was man auf einen MotoGP-Motorrad machen muss", erklärt er bei 'MotoGP.com' die Gründe für den Startverzicht. "Es ist ein großer Rückschlag - nicht nur für mich, sondern auch für mein Team, Ducati und die Fans. Es ist eine große Enttäuschung, weil ich weiß, wie hart ich in den vergangenen vier oder fünf Wochen gearbeitet habe, damit ich wieder fahren kann. Nach dem zweiten Freien Training war klar, dass es noch nicht geht."

Moto2: Zweite Pole für Scott Redding

Die erste Startreihe beim Grand Prix von Italien in Mugello ist fest in der Hand von Kalex. Scott Redding eroberte nach Austin seine zweite Pole-Position in seiner Karriere. Seine Marc-VDS-Mechaniker mussten am Samstag viel arbeiten, denn im dritten Freien Training lieferte Redding bei einem Sturz einen Totalschaden ab. Der Honda-Einheitsmotor wurde über den Mittag in ein Ersatzchassis eingebaut.

Redding kam damit sofort gut klar und sicherte sich in 1:52,958 Minuten den besten Startplatz. Rang zwei ging an den Japaner Takaaki Nakagami, der um 0,165 Sekunden langsamer war.

Eine sensationelle Leistung lieferte Marcel Schrötter ab. Bereits im Training war der Deutsche stark unterwegs und mischte im Qualifying von Beginn an im Spitzenfeld mit. In seiner schnellsten Runde fehlten Schrötter 0,263 Sekunden auf Redding.

Im Gegensatz zum Briten ist der zweifache IDM-125-Meister mit dem Vorjahreschassis von Kalex unterwegs. Dennoch stellte Schrötter sein Motorrad auf Platz drei. Zum ersten Mal in seiner WM-Karriere wird er von der ersten Startreihe aus freien Blick auf die erste Kurve haben.

"Ich weiß nicht, warum es hier so gut läuft. Das gesamte Wochenende über läuft es hier schon ziemlich gut", freut sich Schrötter über den guten Lauf. "Wir haben einen guten Rhythmus. Wir steigern uns Schritt für Schritt und kommen der Spitze näher. Ich erwartete nicht einen Startplatz in der ersten Reihe. Wir verbessern uns ständig. Es ist schön, das jetzt an den Ergebnissen zu sehen. Mir fehlen die Worte. Ich danke dem Team."

Siegchancen rechnet sich Redding aus, der seine WM-Führung ausbauen will. "Ich rechnete nicht mit der Pole-Position, um ehrlich zu sein." Doch es klappte, da der 20-Jährige in diesem Jahr besonnen und konzentriert an die Sache herangeht. Nakagami peilt von Platz zwei seinen ersten großen Erfolg an. Dafür muss er aber noch arbeiten: "Für morgen müssen wir das Setup noch verbessern. Wir müssen die Front und das Heck noch verbessern."

"Wenn der Reifen nachlässt, ist es schwierig, schnell zu fahren. Ein weiterer Start aus der ersten Reihe ist gut. Wir müssen uns die Daten ansehen und für morgen noch ein paar Verbesserungen vornehmen." In Startreihe zwei stehen zwei Suter-Fahrer: Johann Zarco wurde Vierter, gefolgt von Nicolas Terol und Esteve Rabat (Kalex). Startreihe drei wird von Schrötters SAG-Teamkollegen Xavier Simeon angeführt. Der Belgier fährt eine 2013er-Version der Kalex. Die Plätze acht und neun belegten Alex de Angelis (Speed Up) und Jordi Torrres (Suter).

Nicht in Szene setzen konnte sich Pol Espargaro (Kalex), der seiner Mitfavoritenrolle auch in Mugello bisher nicht gerecht wurde. Auf Redding fehlten 0,720 Sekunden. Im engen Moto2-Feld bedeutete das Startplatz zehn in der vierten Reihe.

Die versammelten Schweizer schafften nicht den Sprung in die ersten Reihen. Tom Lüthi (Suter) hatte einen Rückstand von knapp einer Sekunde und wurde Zwölfter. Dominique Aegerter (Suter) war einen Tick langsamer und kam auf Platz 14. Sein Teamkollege Randy Krummenacher wurde 16.

Der Deutsche Sandro Cortese befand sich ebenfalls in diesem Paket auf Position 15. WM-Punkte sind am Sonntag in Griffweite. In den Schlussminuten ging es wieder turbulent zu, denn viele Fahrer bummelten um den Kurs und warteten auf ein schnelles Hinterrad. Deshalb konnten viele Fahrer am Ende nicht mehr ihre Zeiten verbessern. Zudem stürzten Louis Rossi (Tech 3) und Mattia Pasini (Speed Up) ins Kiesbett.

Moto3: Folger auf Pole

Die Qualifikation der Moto3-Klasse für den Grand Prix von Italien auf dem schnellen Mugello-Kurs ging bei besten Bedingungen über die Bühne. Um die Pole-Position ging es wieder in den Schlussminuten. Alle Fahrer waren auf der Strecke und es bildeten sich große Züge.

Der Windschatten war auf der langen Zielgeraden ein Schlüssel zu einer guten Rundenzeit. Das richtige Timing im Verkehr war ebenfalls extrem wichtig. So wurden einige Fahrer mit Sektorbestzeiten doch noch aufgehalten und schafften nicht den Sprung an die Spitze.

Zwei Minuten vor Ablauf der Zeit hing Jonas Folger (Kalex-KTM) am Hinterrad von Maverick Vinales (KTM) und stellte im Windschatten die Bestzeit auf. Die meisten Fahrer waren noch auf einer schnellen Runde, doch niemand konnte Folger noch vom besten Startplatz verdrängen.

Die Bestzeit von 1:57,603 Minuten blieb bestehen. Zum ersten Mal in dieser Saison sicherte sich der Deutsche die Pole-Position. Vinales musste sich um 0,066 Sekunden geschlagen geben und wird am Sonntag von Startplatz zwei angreifen.

Die erste Reihe komplettierte der Spanier Alex Rins, der mit seiner KTM um 0,443 Sekunden langsamer war. Jack Miller konnte mit der FTR-Honda vom Racing-Team-Germany in die KTM-Phalanx vordringen und zog Startplatz vier (+0,453) an Land. Vizeweltmeister Luis Salom (KTM/+0,526) mischte sich nicht in das Duell um die Pole-Position ein und belegte Startplatz fünf. In die zweite Reihe schaffte es noch Miguel Oliveira mit der Mahindra (+0,877). Bevor die Schlussattacken anfingen, lag der Portugiese auch vorübergehend auf Platz eins.

Auch in der dritten Reihe ist ein bunter Markenmix zu finden. Lokalmatador Niccolo Antonelli (FTR-Honda/+1,121) wurde vor Jakub Kornfeil (Kalex-KTM/+1,196) und Danny Webb (Suter-Honda/+1,307) Siebter. Enttäuscht zeigte sich Romano Fenati, der in Italien als nächstes großes Talent gehandelt wird. Der Youngster landete mit seiner FTR-Honda abgeschlagen auf Startplatz 22. Der verletzte Efren Vazquez stieg im Qualifying auf seine Mahindra und wurde noch 31.

Rookie Philipp Öttl (Kalex-KTM) qualifizierte sich für seinen ersten Grand Prix in Mugello als 24. Auf die Spitze fehlten dem Deutschen 2,5 Sekunden. Dagegen lief es für Toni Finsterbusch wieder nicht rund. Einmal kam der Kiefer-Pilot von der Strecke ab und schob seine Kalex-KTM durch die Wiese. Mit einem Rückstand von vier Sekunden wurde der Deutsche 34. und Letzter. Für eine Schrecksekunde sorgte in den Schlussminuten Folgers Aspar-Teamkollege Eric Granado, der ins Kiesbett stürzte.

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