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Motorrad-WM: Valencia

Marquez erobert die Pole- Position

Im Qualifying von Valenzia besiegt Marc Marquez Jorge Lorenzo und erobert mit einem neuen Pole-Rekord den besten Startplatz für das WM-Finale.

Fotos: motogp.com

Das Qualifying der MotoGP zum Großen Preis von Valencia wurde zur großen Show der beiden WM-Anwärter Marc Marquez (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha), die im Kampf um die Pole-Position der Konkurrenz keine Chance ließen.

Zunächst hatte Lorenzo in seiner ersten schnellen Runde mit neuem Rundenrekord von 1:30,645 Minuten vorgelegt, doch dann packte Marquez den Hammer aus und zauberte eine Traumrunde auf den spanischen Asphalt.

Die Uhr stoppte nach 1:30,237 Minuten - damit war dem 20-jährigen WM-Führenden die Pole-Position sicher.

Mit der neunten Trainingsbestzeit des Jahres verschaffte sich Marquez damit die beste Ausgangsposition, um sich morgen im Rennen zum jüngsten MotoGP-Weltmeister der Geschichte zu küren. Der Honda-Pilot geht mit einem Vorsprung von 13 Punkten auf Lorenzo in das letzte Saisonrennen. Bei einem Sieg von Lorenzo würde Marquez somit selbst ein Vierter Platz zum Titelgewinn reichen.

Derzeit deutet freilich wenig darauf hin, dass es morgen derart spannend wird, denn Marquez' Vorstellung im Qualifying war meisterlich. "Die Zuversicht ist sehr groß", sagt Marquez. "Das Ziel war die erste Reihe, was sehr wichtig ist, weil das Überholen hier schwierig ist. Außerdem ist der Start nicht meine Stärke, daher war es wichtig dort zu sein. Morgen wird es ein großes Rennen. Ich werde mein Bestes geben und erwarte einen Kampf mit Jorge und Dani. Ich muss weiter so pushen wie bisher, denn dann bleibe ich konzentriert."

Motorprobleme bremsen Lorenzo ein

Lorenzo unternahm am Ende noch einen Anlauf auf die Zeit seines Rivalen, musste dabei aber nach Probleme mit dem Motor das Motorrad wechseln. Letztlich verbesserte der noch amtierende Weltmeister seine Zeit zwar noch einmal, doch der Rückstand von 0,340 mehr als deutlich. "Im zweiten Anlauf bekam der Motor Aussetzer und verlor Leistung. Ich musst auf das andere Motorrad wechseln, auf dem ich aber nicht das gleiche Gefühl hatte", sagt Lorenzo. "Der Motor ist älter und aggressiver. Es war schade, denn die Pole-Position wäre heute möglich gewesen."

Dani Pedrosa (Honda) hatte über weite Strecken von Q2 einen deutlichen Rückstand von mehr als einer Sekunde auf seinen Teamkollegen Marquez, steigerte sich aber gegen Ende und eroberte in den Schlusssekunden Position drei und damit den letzten Platz in der ersten Startreihe. "Ich freue mich über die erste Startreihe, es ist schon lange her, dass ich im Qualifying so gut war. Es begann nicht gut, wurde dann aber besser", sagt Perdosa.

Die zweite Startreihe wird morgen eine reine Yamaha-Reihe sein. Valentino Rossi führt dort als Vierter das Tech-3-Duo Cal Crutchlow und Bradley Smith an. Crutchlow hatte in seinem letzten Qualifying für Tech 3 dabei große Mühe, seinen jungen Teamkollegen hinter sich zu halten, der drei Minuten vor Trainingsende plötzlich auf Rang drei der Zeitenliste auftauchte.

Alvaro Bautista (Gresini-Honda) fuhr auf Position sieben. Ein Sturz kurz vor Ende von Q2 verhinderte eine weitere Zeitenverbesserung des Spaniers. Für Stefan Bradl (LCR-Honda) endete das letzte Qualifying der Saison mit einer Ernüchterung. Mit 1,4 Sekunden Rückstand auf Marquez kam der Deutsche nicht über Position acht hinaus. Auf den Positionen neun und zehn folgen die beiden Ducati-Piloten, wobei sich Andrea Dovizioso wieder einmal vor Nicky Hayden platzierte.

Die letzten beiden Plätze im zweiten Abschnitt des Qualifyings hatten sich Andrea Iannone (Pramac-Ducati) und der überraschend starke Danilo Petrucci (Ioda-Suter) gesichert, die morgen von den Plätzen elf und zwölf starten werden. Die Entscheidung über den Einzug in Q2 war äußerst knapp ausgefallen - die schnellsten drei Fahrer waren nur durch 0,033 Sekunden voneinander getrennt. Während Iannone und Überraschungsmann Petrucci dabei die entscheidenden Tausendstelsekunden auf ihrer Seite hatten, verpasste Hector Barbera (FTR) als Drittschnellster in Q1 den Einzug in die Top 12 nur um die Winzigkeit von acht Tausendstelsekunden.

Aleix Espargaro (ART) verpasste bei seinem letzten Rennen für Aspar die Qualifikation für Q2. Dem Spanier, der heute erwartungsgemäß von Forward für 2014 bestätigt wurde, fehlten 0,042 Sekunden auf den entscheidenden Platz. Der Spanier, der als Gesamtsieger der CRT-Wertung bereits feststeht, startet morgen als 14ter. Teamkollege Randy de Puniet enttäuschte als 20ter.

Petrucci gelingt Einzug in die Top 12

Pech hatte Michele Pirro (Ducati). Der Testfahrer der Italiener, der an diesem Wochenende mit einer Wild-Card an den Start geht, kam neun Minuten vor dem Ende von Q1 in Kurve zwölf zu Sturz. Anschließend musste er sich sputen, um rechtzeitig an die Box zurückzukehren. Weniger als vier Minuten vor dem Ende von Q1 ging Pirro mit dem zweiten Motorrad wieder auf die Strecke, kam aber nicht über Gesamtposition 17 hinaus.

Mit Yonny Hernandez (Pramac) wurde Kurve zwölf noch einem weiteren Ducati-Piloten zum Verhängnis. Dem Kolumbianer rutschte kurz vor Ablauf der Zeit in Q1 bei dem Versuch, den zweiten Abschnitt der Qualifikation zu erreichen, das Vorderrad weg. Hernandez wird morgen im Rennen auf dem 16. Startplatz stehen. Schneller als die beiden Ducati-Piloten war Claudio Corti (FTR-Kawasaki), der damit das Qualifying-Duell gegen Forward-Teamkollege Colin Edwards gewann.

Martin Bauer (Remus-Racing-Team) wird bei seinem zweiten Wild-Card-Einsatz in dieser Saison morgen das Feld vor sich herjagen. Nachdem er in der Freien Training noch meist einen Kollegen hinter sich ließ, hatte er in Q1 die rote Laterne inne und wird morgen vom 26ten und damit letzten Startplatz ins Rennen gehen. Auf den Vorletzten Lukas Pesek (Ioda-Suter) fehlten dem 37-jährigen Österreicher gut drei Zehntelsekunden.

Moto2: Espargaro Pole-Position in Valencia

Das Saisonfinale 2013 der Moto2 beleibt weiterhin eine Pol-Esparagaro-Show. Nach Bestzeiten in allen drei Freien Trainings war den neue Weltmeister auch im Qualifying zum Großen Preis von Valencia klar der Schnellste und fuhr mit einer Rundenzeit von 1:34,957 Minuten auf die Pole-Position. Der Kalex-Pilot bestimmt während des gesamten Qualifyings das Geschehen und war am Ende 0,318 Sekunden schneller als Simone Corsi (SpeedUp). Dritter wurde mit Jordi Torres ein Suter-Pilot, womit drei verschiedene Hersteller in der ersten Startreihe vertreten sind.

"Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft fahre ich hier nur um Spaß zu haben und möchte die letzten Momente in der Moto2 mit meinem Team genießen, was mir bisher zu 100 Prozent gelingt", sagt Espargaro. "Es sind so viele Leute hier, das ist schön. Ich möchte das Rennen genießen und werde versuchen, mein letztes Moto2-Rennen zu gewinnen."

So deutlich und unumstritten Espargaros sechste Pole-Position in dieser Saison war, umso umkämpfter waren die Plätze hinter ihm. Neben Corsi und Torres rangen auch Espargaros Teamkollege Esteve Rabat, Tom Lüthi und Nicolas Terrol (beide Suter) um einen Platz in der ersten Startreihe. Letztlich setzten sich Corsi und Torres durch - allerdings nur knapp: Rabat fehlten als Viertem gerade einmal sieben Tausendstelsekunden auf Rang drei.

Weitere vier Tausendstelsekunden dahinter folgten die Zeitgleichen Lüthi und Terrol, die morgen von den Startplätzen fünf und sechs aus ins Rennen gehen werden. Lüthi war damit Schnellster der deutschsprachigen Piloten und eroberte sich eine gute Ausgangsposition, um morgen zum dritten Mal in Folge auf das Podium zu fahren. Die dritte Startreihe bilden Alex de Angelis (SpeedUp), Johan Zarco (Suter) und Xavier Simeon (Kalex), Takaagi Nakagami (Kalex) komplettiert die Top 10.

Direkt hinter dem Spanier platzierte sich Dominique Aegerter (Suter, + 0,722 Sekunden). Sollte dem Schweizer morgen im Rennen wieder einmal ein guter Start gelingen, ist die Verteidigung von der Gesamtrang fünf in der Weltmeisterschaft durchaus realistisch. Für Sandro Cortese (Kalex), der im Qualifying auf Startposition 14 (+ 0,887 Sekunden) fuhr, müssen im morgigen Finalrennen seiner ersten Moto2-Saison WM-Punkte das Ziel sein.

Für den verletzungsgeplagten Scott Redding hat sich die Reise nach Valencia bisher nicht gelohnt. Der WM-Zweite wirkt nach den Stürzen in Australien und Japan deutlich angeschlagen und fährt seiner Form hinterher. Mit über einer Sekunde Rückstand auf die Zeit von Espargaro reichte es nur für Startposition 17. Damit steht Redding aber immerhin vor dem an diesem Wochenende schwächelnden Marcel Schrötter (19., + 1,254 Sekunden) und dem wiedergenesenen Randy Krummenacher (20., + 1,289 Sekunden).

Moto3: Folger voran

Im letzten Qualifying seiner Moto3-Karriere ließ Jonas Folger (Kalex-KTM) noch einmal seine ganze Klasse aufblitzen. In Valencia musste sich der Deutsche lediglich den drei Spaniern Alex Rins, Luis Salom und Maverick Vinales geschlagen geben, die morgen im letzten Rennen der Saison 2013 den Titel unter sich ausmachen werden. Als Vierter blieb Folger mit einer Zeit von 1:39,836 Minuten als einziger Fahrer neben den drei Spaniern in der ersten Startreihe auf dem Circuit Ricardo Tormo unter der Schallmauer von 1:40 Minuten und zog anschließend ein positives Fazit des Zeittrainings.

"Die Rundenzeit war in Ordnung, die Platzierung als Vierter ist auch nicht so schlecht", sagt Folger im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Vom Tempo der drei spanischen Musketiere zeigt sich der 20-Jährige beeindruckt. "Die drei Spanier sind extrem schnelle Rundenzeiten gefahren. Es war schwierig, die Rundenzeiten von Salom und Co. zu fahren, aber bis auf drei Zehntel sind wir herangekommen."

Für das morgige Rennen hat Folger "ein gutes Gefühl." Der Schwindegger hofft, dass er vom Dreikampf der Spanier um den WM-Titel profitieren kann und lachender Vierter sein wird. "Ich denke, dass die drei in der ersten Rennhälfte nicht so viel riskieren werden, wie ich das machen kann, weil ich einfach weniger zu verlieren habe", erwartet Folger. "Ich glaube, das kommt uns zu Gute."

Allerdings verliert der 20-Jährige auch nicht die Fahrer hinter ihm aus den Augen. Vor allem den von Position fünf startenden Jack Miller (FTR-Honda) hat Folger auf der Rechnung. "Jack ist vor allem in der ersten Rennhälfte ziemlich stark und fuhr zudem im ersten Sektor schneller als ich", analysiert er. "Ich bin gespannt, ob ich mit der vorderen Gruppe mitfahren kann, aber ich glaube ganz fest dran, und vielleicht fährt der Jack auch noch mit."

Zurückhaltung gegenüber den um die WM fahrenden Rins, Salom und Vinales wird Folger im Rennen nicht walten lassen. Sollte sich die Gelegenheit zum Angriff ergeben, will er nicht zurückstecken. "Ich bin Rennfahrer, wenn ich in der Situation bin, werde ich es voll riskieren", erklärt der Deutsche.

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