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Superbike-WM: Assen

Sykes nicht zu schlagen

Das erste Rennen der Superbike-WM in Assen war eine klare Angelegenheit für Tom Sykes. Er dominierte das Rennen und gewann vor Rea und Guintoli.

Foto: worldsbk.com

Der erste Lauf auf dem legendären "TT Circuit" in Assen wurde von Tom Sykes dominiert. Der Kawasaki-Pilot übernahm im Laufe der ersten Runde die Führung, setzte sich vom Feld ab und fuhr einen überlegenen Sieg ins Ziel. Es war der erste Saisonsieg für den Briten. Spannend ging es im Dreikampf um die restlichen Podestplätze zu. Jonathan Rea (Honda) setzte sich gegen das Aprilia-Werksduo Sylvain Guintoli und Eugene Laverty durch. Guintoli verteidigte mit dem dritten Platz seine WM-Führung. Der Deutsche Max Neukirchner (MR-Ducati) kam als Elfter ins Ziel.

Für BMW begann das Rennen katastrophal. Marco Melandri rollte schon in der Aufwärmrunde aus. Sein Teamkollege Chaz Davies musste von ganz hinten starten, denn im Warmup hatte sich der Brite sein Motorrad bei einem Sturz stark beschädigt. Die Mechaniker brauchten lange, bis die S1000RR mit dem Ersatzrahmen repariert war. Als die Lichter der Startampel ausgingen, übernahm Rea in Kurve eins die Führung, doch Sykes konterte sofort und schnappte sich die Spitze. Am Ende der ersten Runde führte Sykes vor Rea, Davide Giugliano (Althea-Aprilia) und Laverty. Neukirchner hatte Positionen verloren und war 14.

Sykes legte an der Spitze sofort los und brannte schnellste Runden in den Asphalt. Rea konnte in der Anfangsphase halbwegs den Anschluss halten. Knapp dahinter drehte das Aprilia-Trio Laverty/Giugliano/Guintoli ihre Runden. Dahinter ging bereits nach zwei Runden eine Lücke zu den weiteren Verfolgern auf. Sykes konnte sich weiter absetzen und hatte nach sechs Runden schon knapp zwei Sekunden Vorsprung auf den Rest. Sykes fuhr in seiner eigenen Liga, denn er war teilweise um eine Sekunde pro Runde schneller als alle anderen Fahrer.

Rea konnte dieses Tempo nicht gehen und musste sich gegen das Aprilia-Werksduo wehren. In der neunten Runde knöpfte ihm Laverty Platz zwei ab. Einen Umlauf später ging auch Guintoli vorbei. Gugliano musste im ersten Renndrittel abreißen lassen und fuhr einsam auf Rang fünf. Druck bekam der Italiener von Loris Baz (Kawasaki). Baz schnappte sich in der elften Runde die Althea-Aprilia und nahm die Verfolgung von Laverty/Guintoli/Rea auf.

Bei Rennhalbzeit hatte sich Sykes einen Vorsprung von 6,5 Sekunden auf die Verfolger herausgefahren. In der 15. Runde übernahm Laverty im Verfolgertrio die Spitze und lag auf dem zweiten Rang. In dieser Gruppe wurde munter gekämpft. Drei Runden vor dem Ende überholte Rea wieder beide Aprilia und schnappte sich Rang zwei. Zu Beginn der letzten Runde quetschte sich Guintoli wieder an der Honda vorbei und war Zweiter. Rea kämpfte sich aber wieder zurück.

In der Schikane vor der Zielgeraden verteidigte Rea und kam als Zweiter über die Ziellinie. "Es ist so schön, dass ich wieder dabei bin. Ich habe mein Bestes gegeben. Wenn man alles gibt und dann auf dem Podium steht, ist es immer sehr befriedigend", freut sich Rea. "Es war sehr knapp gegen Sylvain." Guintoli musste sich hauchdünn geschlagen geben und wurde Dritter.

"Es war ein toller Kampf. Tom hat ein fantastisches Tempo vorgelegt. Rea war im letzten Sektor sehr stark. Er hat noch etwas aus dem Ärmel geholt", lobt Guintoli die Konkurrenz. "Ich habe es trotzdem genossen." Das war das schlechteste Saisonresultat für den Franzosen, der mit Platz drei aber weitere wichtige Punkte sammelte und die WM-Führung sicher behielt. Laverty konnte am Ende nicht mehr in dieses Duell eingreifen und sah die karierte Flagge als Vierter.

An der Spitze war alles klar: Sykes feierte einen überlegenen Sieg und hatte im Ziel knapp zehn Sekunden Vorsprung auf den Rest. "Wir haben alles gegeben. Bei den Wintertests haben wir viele Informationen gesammelt, die uns jetzt helfen. Die ersten beiden Wochenenden sind nicht ganz optimal gelaufen. Ich war selbst überrascht, weil ich nicht dachte, dass ich das Rennen so einfach kontrollieren könnte. Ich konnte das Motorrad so bewegen, wie ich wollte. Ich habe jede Runde genossen."

Sein Kawasaki-Teamkollege Baz belegte Platz fünf vor Giugliano. Davies konnte sich vom letzten Startplatz noch auf Rang sieben nach vor fahren. Dahinter folgte das Crescent-Suzuki-Duo Jules Cluzel und Leon Camier, die beide Carlos Checa locker abhängten. Der Weltmeister von 2011 war mit der neuen Ducati Panigale chancenlos und wurde Zehnter. Neukirchner kam als Elfter ins Ziel. Die letzten WM-Punkte nahmen Michel Fabrizio (Red-Devils-Aprilia), Ayrton Badovini (Alstare-Ducati), Ivan Clementi (HTM-BMW) und Mark Aitchison (Liberty-Ducati) mit. Federico Sandi (Pedercini-Kawasaki) und Vittorio Iannuzzo (Grillini-BMW) gingen leer aus.

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