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DTM: Oschersleben

„Bin selbst überrascht“

Der spanische Audi-Pilot Miguel Molina war beim Qualifying für den zweiten DTM-Lauf in Oschersleben gleich um eine halbe Sekunde schneller als der Rest...

Das Qualifying zum zweiten DTM-Lauf der Saison in Oschersleben dürfte so manchem Zuschauer spanisch vorgekommen sein: Miguel Molina setzte am Samstagnachmittag in 1:20.007 Minuten eine Fabelzeit und sicherte sich damit die dritte Pole-Position seiner Tourenwagen-Karriere, die zweite nach 2011 in Oscherlseben - mit 0,509 Sekunden Vorsprung auf Auftaktsieger Marco Wittmann im besten BMW M4 DTM. Die Top 3 komplettierte mit Adrien Tambay ein weiterer Audi-Pilot.

Molina schwärmt von seinem RS5 DTM: "Ich bin selbst erstaunt", kommentiert der Spanier im Ersten seinen großen Vorsprung und lobt das Abt-Team für seine Vorbereitung: "Ich hatte das nötige Auto dazu. Damit konnte ich die Zeit fahren. Der Wagen war perfekt und genau so, wie ich ihn haben wollte." Auch Oschersleben hat es Molina angetan: "Ich mag, dass die Strecke technisch ist und man für den Erfolg ein guter Fahrer sein muss", outet er sich als Fan der Magdeburger Börde.

Nach seinem Aussetzer in Hockenheim präsentierte sich BMW-Rookie Antonio Felix da Costa (4.) erneut stark und blieb noch vor Audi-Champions Timo Scheider (5.) und Mike Rockefeller (6.). Bruno Spengler und Edoardo Mortara verpassten es im dritten Qualifying-Abschnitt, sich mit perfekten Umläufen weiter nach vorne zu schieben.

Wehrlein als bester Mercedes-Pilot auf Platz zehn

Der zweite Abschnitt bedeutete für den amtierenden Vizemeister Augusto Farfus das Aus: Der Brasilianer wird das Rennen als Neunter beginnen. "Es hat einfach nicht funktioniert. Morgen soll es regnen, da kann noch vieles passieren", hofft Farfus. Bester Mercedes-Pilot war Pascal Wehrlein als Zehnter und damit noch deutlich vor seinen ebenfalls in Q2 eliminierten Markenkollegen Christian Vietoris (17.) und Gary Paffett (18.). "Es ist offensichtlich, dass wir Nachholbedarf haben. Deshalb waren die Erwartungen nicht allzu hoch. Wir wissen um die Lücke nach vorne. Da muss man realistisch sein", resümiert der Gönnersdorfer.

Außerhalb der Top 10 starten in Oschersleben die Audi-Piloten Jamie Green (11.), Mattias Ekström (12.) und Nico Müller (14.), der zum ersten Mal ein Rennen in der Magdeburger Börde fährt. "Eigentlich hatte ich mit etwas mehr gerechnet, obwohl die Strecke neu ist für mich", so der junge Schweizer. "Wir haben am Auto etwas Neues probiert, was aber nicht ganz so funktioniert hat."

Anders beim Ex-Champion aus Schweden: "Mein Auto war perfekt. Wir waren nur zu langsam. Gefühlt habe ich keinen Fehler drin gehabt. Das Ziel ist: zehn Plätze nach vorn zu fahren", erklärt Ekström, der in Hockenheim mit exzellenter Reifenstrategie zur Aufholjagd bließ. Aus dem BMW-Lager war auch für Martin Tomczyk (13.), Maxime Martin (14.) und Joey Hand (16.) Schluss. Der Rosenheimer erkennt "definitiv keine gute Ausgangsposition" und hofft auf Regen sowie Punkte, der belgische Neuling befindet die Aufgabe für "schwieriger als erwartet."

Bereits im ersten Abschnitt war deutlich geworden, wie ernst die Lage bei Mercedes ist. Vier von fünf ausgeschiedenen Piloten stammten aus dem Kader der Stuttgarter, hinzu gesellte sich BMW-Star Timo Glock. Der Ex-Formel-1-Pilot hatte am Vormittag im Freien Training nur drei gezeitete Runden abgespult, weil die Servolenkung an seinem M4 DTM streikte. Dazu fabrizierte der Hesse einen wilden Abflug im Qualifying, war an der Szene aber schuldlos: "In Kurve zehn hat die Servolenkung wieder ausgesetzt, genau wie heute Vormittag. So kann man so ein Auto unmöglich fahren. Was mir Sorgen macht: Dass wir das Problem nicht zu finden scheinen", meint Glock.

Robert Wickens, Paul di Resta, Daniel Juncadella und Witali Petrow müssen dem Feld von den Startpositionen 20 bis 23 hinterherjagen. Der Russe sorgte außerdem für einen Dreher. Bei Mercedes klingt Resignation durch: "Im Freien Training war ich noch auf Platz, also keine große Veränderung, aber Q2 war möglich. Leider habe ich es nicht hingekriegt", bilanziert Wickens. Juncadella pflichtet bei: "Es war nicht viel mehr drin. Schade, dass wir so weit hinten stehen. Da müssen wir uns verbessern. Ich hoffe auf Regen. Im Trockenen wäre es langweilig für uns."

Klar, dass Toto Wolff gefrustet war: "Es ist absolut nicht zufriedenstellend. Die Dinge lassen sich aber nicht von einem Tag auf den anderen ändern", erklärt der Mercedes-Motorsportchef im Ersten das neuerliche Debakel. "Wir haben einen Entwicklungsrückstand aufzuholen. Bestenfalls eine Sache von Wochen." Zunächst steht Setuparbeit im Vordergrund: "Es wirft niemand die Flinte ins Korn, im Gegenteil: alle sind positiv", sagt Wolff nach der Trennung von Technikchef Gerhard Ungar.

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