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Motorrad-WM: Brünn

Marquez rast auch in Brünn auf Pole

Die Konkurrenz ist Marc Marquez auf den Fersen, doch am Ende behält der Spanier die Nerven und rast zur Pole des GP von Tschechien.

Foto: MotoGP

So eng ging es in der MotoGP lange nicht mehr zu: Im Qualifying trennten den Ersten und den Neunten am Ende gerade einmal 0,314 Sekunden. Ganz vorne steht am Sonntag aber trotzdem wieder einmal ein alter Bekannter: Marc Marquez. Der Spanier sicherte sich in Brünn seine neunte Pole-Position der Saison. Die erste Startreihe komplettieren überraschend die beiden Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone.

Iannone suchte dabei auf seiner schnellen Runde gezielt das Hinterrad von Marquez und schob sich so wenige Minuten vor Ende des Qualifyings sogar zwischenzeitlich auf Platz eins nach vorne. "Marc hat mir bei dieser Runde etwas geholfen", sagt der Pramac-Pilot mit einem Lächeln und ergänzt: "Ich bin happy, denn ich habe mein Bestes gegeben. Gestern war ein schwieriger Tag, aber heute Morgen bin ich besser gestartet."

Mit seiner letzten schnellen Runde konnte Marquez allerdings noch einmal kontern und schnappte sich so in gewohnt abgezockter Manier doch noch die Pole. "Wir haben im vierten Training einiges ausprobiert, was nicht funktioniert hat, aber jetzt lief es wieder besser", freut sich der Spanier und antwortet auf die Frage, ob er nun den Rekord von elf Siegen in Folge anpeile: "Ehrlich gesagt kommt es mir mehr darauf an, auf das Podium zu fahren. Natürlich sagen die Leute aber, dass ich gewinnen muss."

Dovizioso wieder schneller als die Yamahas

Andrea Dovizioso holte ebenfalls erneut alles aus seiner Ducati heraus und wurde am Ende mit Platz zwei belohnt. "Ich bin sehr glücklich, denn mein Gefühl war hier besser als in Indianapolis", berichtet der Italiener und ergänzt: "Ich bin eine gute Zeit gefahren, bin aber hinter Marquez. Schon vor dem Quali hatte ich ein gutes Gefühl. Es war ein gutes Wochenende, ich war in jeder Session schnell. Daher denke ich, dass das Rennen morgen interessant wird."

Rang vier sicherte sich etwas überraschend Bradley Smith (Tech-3-Yamaha). Eine Enttäuschung erlebte derweil Dani Pedrosa, der im dritten Freien Training noch die Bestzeit gesetzt hatte. Der Honda-Werkspilot wurde im eng umkämpften Feld lediglich Fünfter. Noch schlechter lief es für Valentino Rossi, der seinen Sturz im vierten Training wohl noch nicht verarbeitet hatte und lediglich Siebter wurde.

Rang sechs sicherte sich Jorge Lorenzo, der damit allerdings ebenfalls nicht zufrieden sein dürfte. Stefan Bradl (LCR-Honda), der sich zunächst noch durch das erste Qualifying kämpfen musste, betrieb mit seinem achten Startplatz lediglich Schadensbegrenzung. Neunter wurde Pol Esparagro (Tech-3-Yamaha) vor seinem Bruder Aleix auf der Forward-Yamaha. Cal Crutchlow (Ducati) wird am Sonntag von Startplatz elf aus ins Rennen gehen.

Q1: Bradl und Hernandez kommen durch

Neben Bradl, der in Q1 mit 1:56.722 Minuten die Bestzeit gesetzt hatte, hatte sich im ersten Qualifying auch Yonny Hernandez auf der Pramac-Ducati durchgesetzt. Die beiden waren die einzigen Piloten, die Zeiten unter 1:57 Minuten hinlegen konnten. Pramac-Testpilot Michele Pirro landete mit 0,371 Sekunden Rückstand auf Bradl auf Rang drei und wird damit am Sonntag von Startplatz 13 ins Rennen gehen.

Eine Enttäuschung erlebte wieder einmal Alvaro Bautista. Der Spanier war auf seiner RC213V nur minimal schneller als sein Teamkollege Scott Redding auf der Open-Honda. Die beiden Gresini-Piloten werden am Sonntag von den Positionen 14 und 15 ins Rennen gehen. Von ganz hinten wird Mike di Meglio (Avintia) starten, er stürzte bereits auf seiner ersten schnellen Runde und konnte keine Zeit setzen, da er sein zweites Motorrad bereits früher am Samstag bei einem weiteren Unfall zerstört hatte.

Leon Camier, der Nicky Hayden bei Aspar vertritt, steuerte seine Open-Honda auf Startplatz 18 und konnte damit seine gute Form aus Indianapolis nicht ganz bestätigen. Bei seinem Debüt in der MotoGP hatte sich der Brite noch den 16. Startplatz erkämpft. Colin-Edwards-Ersatz Alex de Angelis landete auf seiner Forward-Yamaha bei seinem Comeback in der Königsklasse auf Startplatz 20. Lokalmatador Karel Abraham (Cardion) sicherte sich Startplatz 17.

Moto3: Marquez trotz Sturz auf Pole

In Brünn erlebte die Moto3 ihr bisher chaotischstes Qualifying in der Saison 2014. Am Ende sicherte sich Honda-Pilot Alex Marquez mit einer Zeit von 2:07.691 Minuten die Pole-Position, Maverick Vinales und Niccolo Antonelli (beide KTM) komplettieren die erste Startreihe. Unmittelbar nach Beginn der Sitzung hatte Regen eingesetzt, sodass es lange Zeit so aussah, dass die frühe Bestzeit von Alexis Masbou (Honda) Bestand haben würde.

Die schwierigen Bedingungen brachten auch die Top-Piloten in Bedrängnis. Zunächst stürzte Marquez, nachdem er von der Strecke auf die nasse Wiese gedrängt worden war. Kurze Zeit später konnte Jack Miller (KTM) einen Sturz nach einem Rutscher nur mit viel Mühe noch verhindern. Daher entschieden sich anschließend fast alle Piloten, nach nur wenigen Minuten wieder an die Box zu fahren.

Als die Strecke rund zehn Minuten vor Ende der Sitzung abtrocknete und wieder schnelle Runden erlaubte, sorgte Philipp Öttl unfreiwillig für eine Unterbrechung. Der Deutsche überstand einen Highsider zwar ohne größere Verletzung, allerdings beschädigte seine Kalex KTM die Luftkissen hinter dem Kiesbett. Es folgten Rote Flaggen und eine Unterbrechung von mehr als zehn Minuten, um die Streckenbegrenzung wieder zu reparieren.

Als die Strecke wieder freigegeben wurde, purzelten die Zeiten dann, da die Strecke mittlerweile komplett abgetrocknet war. Allerdings gab es so viel Verkehr, dass nicht alle Piloten eine freie Runde erwischten. Zu allem Überfluss sorgte ein Sturz von Efren Vazquez in der Schlussphase noch ein weiteres Mal für Gelbe Flaggen. Der Indianapolis-Sieger wurde am Ende Achter.

WM-Spitzenreiter Miller wurde lediglich Sechster und teilt sich die zweite Startreihe am Sonntag mit Alex Rins (Honda) und Miguel Oliveira (Mihandra). Masbou, der lange Zeit wie der Polesetter aussah, wurde am Ende lediglich Siebter, die Top-10 komplettieren Vazquez, Enea Bastianini und Romano Fenati (beide KTM).

Öttl wurde nach seinem Sturz nur 32., Luca Grünwald blieb zwar auf seiner Kalex KTM sitzen, kam aber nicht über Rang 28 hinaus. Auch die tschechischen Lokalmatadoren Jakub Kornfeil und Karel Hanika wurden den Erwartungen mit den Plätzen 13 und 17 nicht gerecht. Letzterer stürzte zu allem Überfluss in der Schlussminute auch noch.

Durch die Unterbrechung verschieben sich auch die weiteren Anfangszeiten am Samstag. So beginnt das erste MotoGP-Qualifying erst um 14:20 Uhr und damit zehn Minuten später als geplant. Q2 soll dann um 14:45 Uhr beginnen.

Moto2: Rabat schnappt sich die Pole vor Lüthi und Cortese

Esteve "Tito" Rabat hat seinen beiden Bestzeiten in den Freien Trainings nun auch die Pole-Position folgen lassen. Der Spanier umrundete den Kurs in 2:01.911 Minuten und knackte damit als einziger Moto2-Pilot an diesem Wochenende die 2:02-Marke. Rang zwei ging an
Tom Lüthi (Suter), Sandro Cortese (Kalex), der seinen Sturz vom Vormittag offenbar gut weggesteckt hat, komplettiert die erste Reihe.

"Ich freue mich, denn wir haben einen sehr guten Job gemacht", berichtet Rabat und ergänzt: "Wir haben ein paar Rennen hinter uns, in denen wir nicht so gut waren. Wir müssen abwarten wie sich morgen alles entwickelt, auch das Wetter. Jetzt bin ich aber einfach nur glücklich, denn das Team und auch ich haben einen guten Job gemacht."

"Es war am Ende ziemlich eng, aber ich bin trotzdem zufrieden", erklärt Lüthi derweil und fügt hinzu: "In Indianapolis hatte ich beim zweiten Start ziemliches Pech. Ich habe mich bereits dort in den Trainings gut gefühlt und an diesem Wochenende fühle ich mich sogar noch besser. Wir haben mit dem Motorrad Fortschritte gemacht und ich fühle mich jetzt viel besser. Ich hoffe, dass ich morgen an der Spitzengruppe dranbleiben und um den Sieg kämpfen kann."

Sandro Cortese ist ebenfalls "wirklich glücklich, dass ich in den letzten Minuten diese schnellen Runden hinbekommen habe. Es war so eng und der Startplatz ist für morgen sehr wichtig. Ich freue mich auf das Rennen und ich denke, dass mein Rhythmus ganz okay ist. Wir haben die ganze Woche dafür gearbeitet, es in die Top-5 zu schaffen."

Rabats größter WM-Rivale und Marc-VDS-Teamkollege Mika Kallio war ganze 0,606 Sekunden langsamer als der WM-Leader und wird am Sonntag als Sechster lediglich aus der zweiten Reihe starten. Zu allem Überfluss stürzte der Finne in der Schlussminute auch noch. Rang vier ging an Sam Lowes auf der Speed Up, Simone Corsi (Kalex) belegte Rang fünf.

Während Dominique Aegerter (Suter) seine gute Form der vergangenen Wochen nicht bestätigen konnte und nur auf Rang sieben landete, sorgte Marcel Schrötter (Tech 3) derweil für eine positive Überraschung und wurde guter Achter. Mit Jonas Folger schaffte es auch der dritte Deutsche als Neunter gerade so noch in die Top-10. Rang zehn ging an Franco Morbidelli (beide Kalex).

Maverick Vinales, der in der WM aktuell auf Rang drei liegt, erlebte ein völlig verkorkstes Qualifying und startet am Sonntag nur von Position 17. Einen guten Eindruck hinterließ dagegen Wildcard-Inhaber Lucas Mahias (Transfiormers), der auf Rang 23 landete. Lokalmatador Miroslav Popov (Suter) wurde 35. und damit Vorletzter.

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