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Motorrad-WM: Jerez

Marquez gewinnt Qualifying in Jerez

Der Spanier Marc Marquez holt sich in Jerez die vierte Pole-Position in Serie, dahinter Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa. Valentino Rossi, auf Yamaha wurde Vierter.

foto:motoGP

Der Weltmeister setzte auch auf heimischem Boden seine Dominanz fort: Marc Marquez holte sich beim Grand Prix von Spanien in Jerez seine vierte Pole-Position dieser Saison. Inklusive dem Saisonfinale in Valencia 2013 ist der Honda-Werksfahrer nun schon seit fünf Qualifyings in Folge ungeschlagen.

Seit 15 Rennen in Serie startet der jüngste Weltmeister aller Zeiten aus der ersten Reihe. Zum letzten Mal verpasste er Mitte Juni 2013 in Barcelona die Top 3 im Qualifying. Jorge Lorenzo (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda) wurden Zweiter und Dritter.

Die Crew von Marquez verfolgte eine interessante Strategie. Während er seinen ersten Angriff fuhr, stand das zweite Motorrad wie bei einem Flag-to-Flag-Rennen vorbereitet in der Boxengasse. Marquez fuhr an die Box, sprang auf das zweite Motorrad und ging sofort wieder auf die Strecke. Währenddessen wechselten die Mechaniker von Lorenzo und Pedrosa hektisch den Hinterreifen. Als Marquez schon seine zweite fliegende Runde startete, befand sich Lorenzo erst in seiner Aufwärmrunde.

Marquez steuerte anschließend ein weiteres Mal die Box an und wechselte für einen letzten Angriff erneut die Motorräder. Und genau bei seinem letzten Angriff zeigte Marquez der Konkurrenz, wer derzeit die MotoGP dominiert und nahm der Konkurrenz vier Zehntelsekunden ab. Die Runde in 1:38.120 Minuten war gleichbedeutend mit einem neuen Streckenrekord.

"Wir haben unsere Strategie im allerletzten Moment noch einmal geändert", sagt Marquez über die Herangehensweise. "Santi (Hernandez, sein Crew-Chief; Anm. d. Red.) hat alles genau berechnet und festgestellt, dass wir zweimal stoppen konnten, wodurch wir drei Versuche auf drei Reifen hatten. Dann haben wir versucht, die Pole-Position anzugreifen. Wir sind hier auf einem guten Level, aber es wird schwieriger werden. Ich denke, dass Jorge und vor allem Dani sehr schnell sind. Es wird ein hartes Rennen werden."

Yamaha versuchte den Weltmeister herauszufordern, aber schlussendlich musste sich Lorenzo mit Platz zwei zufriedengeben. Der Jerez-Sieger von 2010 und 2011 denkt an das Rennen, wo der Reifenverschleiß bei großer Hitze die entscheidende Rolle spielen wird. "Wir sind sehr zufrieden mit unser Pace im vierten Training'", betont Lorenzo deshalb. "Ich fühle mich auf dem Motorrad sehr wohl."

"Im Qualifying legte ich im ersten Versuch eine gute Zeit hin, aber im zweiten fühlte sich mein Hinterreifen schlechter an, also konnte ich mich nicht mehr verbessern." In seiner persönlich schnellsten Runde fehlten Lorenzo 0,421 Sekunden auf Marquez. Am Sonntag will er wieder auf das Podest klettern: "Ich denke, dass der zweite Platz eine gute Ausgangsposition ist. Wir sollten so schnell sein wie in Argentinien, vielleicht sogar noch besser."

Pedrosa fehlte schlussendlich eine halbe Sekunde auf die Zeit seines Teamkollegen. "Es war ein hartes Qualifying, denn der Reifen war eigentlich nur auf der ersten Runde gut", sagt der Vorjahressieger. "Aber ich habe es tatsächlich auf meiner zweiten Runde geschafft, meine Rundenzeit noch einmal etwas zu verbessern."

"Ich konnte zwar nicht nah an die Pole herankommen, aber ich bin mit der ersten Startreihe zufrieden", bewertet Pedrosa seine Ausgangsposition von Startplatz drei. "Unsere Pace und unser Setup war heute etwas besser, also sieht es besser aus als gestern. Wir müssen morgen die Bedingungen abwarten, aber ich hoffe, dass ich einen guten Start und ein gutes Rennen erwische."

Valentino Rossi (Yamaha) qualifizierte sich als Vierter in der zweiten Startreihe. Da Marquez am Ende das Tempo noch deutlich anzog, hatte der Italiener schließlich sieben Zehntelsekunden Rückstand. Startplatz fünf ging an Aleix Espargaro, allerdings stürzte der Spanier von seiner Forward-Yamaha und stapfte enttäuscht davon. Mit Abstand bester Ducati-Vertreter war Andrea Dovizioso, der mit dem extra-weichen Hinterreifen auf Rang sechs in Startreihe zwei fuhr.

Stefan Bradl (LCR-Honda) hatte sich ein Ergebnis in der zweiten Reihe vorgenommen. Diese verpasste er um 0,021 Sekunden. Schließlich wurde es für den Deutschen Rang sieben. Auf die Zeit von Marquez fehlte Bradl eine Sekunde. Die dritte Reihe wird sich der Zahlinger mit dem Tech-3-Yamaha-Duo Pol Espargaro und Bradley Smith teilen. Alvaro Bautista (Gresini-Honda) folgte als Zehnter. Die Plätze elf und zwölf gingen an die beiden US-Amerikaner: Colin Edwards (Forward-Yamaha) setzte sich knapp gegen Nicky Hayden (Aspar-Honda) durch.

Q1: Hayden schlägt Bautista

Im ersten Qualifying-Abschnitt kämpften mehrere Fahrer um die ersten beiden Plätze, die den Einzug ins Q2 bedeuteten. Das Duell lautete Honda gegen Ducati. Am Ende stellte Hayden in 1:39.427 Minuten die Bestzeit auf. Es war in den letzten Minuten spannend, denn sein Aspar-Teamkollege Hiroshi Aoyama war ebenfalls schnell unterwegs. Der Japaner verpasste die Hayden-Bestzeit in seinem letzten Angriff schließlich doch um 0,341 Sekunden. Damit konnte Aoyama auch nicht Bautista von Platz zwei verdrängen.

Somit zogen Hayden und Bautista ins Q2 ein. Dennoch zeigte das Ergebnis die aktuelle Krise des Spaniers, denn die RC213V ist der RCV1000R unter normalen Umständen deutlich überlegen. Aoyama belegte Platz drei und wird am Sonntag von Startplatz 13 angreifen. Ducati-Werksfahrer Cal Crutchlow, der nach seiner Handoperation wieder zurückgekehrt ist, hatte keine Chance auf die ersten beiden Plätze und wurde Vierter, gleichbedeutend mit Startplatz 14.

Die fünfte Startreihe komplettierte Andrea Iannone (Pramac-Ducati). Die Plätze 16 bis 18 in der dritten Reihe gingen an Karel Abraham (Cardion-Honda), Ducati-Testfahrer Michele Pirro und Scott Redding (Gresini-Honda). Redding stürzte im Laufe des Qualifyings in der Zielkurve, blieb aber unverletzt.

In der siebten Reihe werden sich Yonny Hernandez (Pramac-Ducati), Danilo Petrucci (Ioda) und Michael Laverty (PBM) aufstellen. Ganz hinten landeten Mike di Meglio (Avintia), Broc Parkes (PBM) und Hector Barbera (Avintia). Der Grand Prix führt am Sonntag über 27 Runden. Startzeit ist traditionell um 14:00 Uhr.

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