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Motorrad-WM: Motegi

Italienischer Moment

Andrea Dovizioso holt in Motegi nach vier langen Jahren seine zweite Pole-Position in der MotoGP - Valentino Rossi starker Zweiter, Marc Marquez nur auf Rang vier.

Foto: MotoGP

Ducati feiert im Land der japanischen Konkurrenz: Andrea Dovizioso hat die Pole-Position in Motegi erobert. Damit geht für Ducati und den Italiener eine lange Durststrecke zu Ende. Zum ersten Mal seit Casey Stoner in Valencia 2010 steht wieder ein rotes Motorrad auf dem besten Startplatz. Für Dovizioso ist es die zweite Pole in seiner MotoGP-Karriere. Zum ersten Mal stand der Italiener im Jahr 2010 auf dem besten Startplatz. Kurios: Das war damals auch in Motegi.

Dovizioso nutzte den extra-weichen Hinterreifen optimal und blieb mit seiner Runde in 1:44.502 Minuten deutlich unter dem Pole-Rekord von 2012. Es ging aber knapp zu, denn Valentino Rossi (Yamaha) war als Zweiter nur um 0,055 Sekunden langsamer. Honda musste sich auf der Hausstrecke mit Startplatz drei von Dani Pedrosa zufrieden geben. Weltmeister Marc Marquez, der am Sonntag seinen ersten Matchball zur Titelverteidigung hat, wurde Vierter. Stefan Bradl (LCR-Honda) wird den Grand Prix von Startplatz neun in Angriff nehmen.

Motegi ist für Ducati traditionell eine sehr gute Strecke. Loris Capirossi feierte zwischen 2005 und 2007 drei Siege in Folge. Dazu war auch Stoner im Jahr 2010 erfolgreich. Nun hat sich Dovizioso im Qualifying ins Rampenlicht gefahren. "Wir haben seit dem ersten Freien Training einen wirklich guten Job gemacht. Ich bin sehr glücklich, denn wir sind näher an den schnellsten Fahrern dran, also können wir morgen auf das Podium hoffen", ordnet Dovizioso das Potenzial ein. "Ich möchte mich beim Team bedanken, denn wir haben sehr gut begonnen und konnten uns in jedem Training noch einmal um einige Zehntel verbessern. Es fühlt sich toll an, auf der Pole-Position zu stehen."

MotoGP-Projektleiter Paolo Ciabatti stand die Freude ins Gesicht geschrieben: "Wir waren einige Male nah dran. Dovi ist eine tolle Runde gefahren." Offen ist, welches Tempo Dovizioso über die Renndistanz fahren kann. Vor allem Yamaha war in den Trainings etwas schneller. "Unser Tempo ist gut. Doch viele Fahrer sind schnell", dämpft Ciabatti die Erwartungen. Dennoch hofft er auf eine Überraschung: "Es sieht hier aber vielversprechend aus."

Abgesehen von einer kleinen Fingerverletzung an der rechten Hand hat sich Rossi von seinem schweren Sturz in Aragon gut erholt. Der Publikumsliebling wird zum zweiten Mal in diesem Jahr aus der ersten Reihe starten. Hauchdünn verpasste Rossi seine erste Pole-Position seit Le Mans vor viereinhalb Jahren. "Ich bin sehr glücklich und zufrieden, obwohl mir Dovi die Pole-Position noch weggeschnappt hat.", sagt Rossi.

"Aber der zweite Platz ist für morgen auch sehr gut. Es ist sehr wichtig, aus der ersten Reihe zu starten. Wir haben das Motorrad für das Qualifying ziemlich verbessert, denn während des Trainings war ich zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut", hält Rossi fest. "Meine Pace war nicht gut genug, aber im Qualifying haben wir uns dann verbessert. Wir hoffen, dass ich mit diesem Setup auch morgen im Rennen etwas schneller sein kann. Ich werde das Maximum geben."

Pedrosa stürzt, Marquez Vierter

Die Honda-Werksfahrer mussten sich strecken und schafften es nicht. Pedrosa stürzte zudem in seiner letzten schnellen Runde in der Kurve vor der Zielschikane. "Zum Glück bin ich okay", atmet Pedrosa durch. "Es war ein sehr intensives Qualifying, ich fuhr gute Rundenzeiten, ganz besonders im zweiten Versuch verbesserte ich mich mit jeder Runde. Leider hatte ich in der letzten Runde, in der ich noch einmal schneller war, etwas Chattering und verlor es in der letzten Kurve."

Dennoch rechnet sich Pedrosa Siegchancen aus: "Ich hoffe, dass ich morgen ein gutes Rennen und einen guten Start haben werde, denn wir stehen in der ersten Reihe. Diese Gelegenheit sollten wir nutzen. Es sieht so aus, dass es ein enges Rennen werden wird." Weltmeister Marquez hatte als Vierter 0,273 Sekunden Rückstand. Er startet erst zum zweiten Mal in diesem Jahr nicht aus der ersten Reihe.

Aragon-Sieger Jorge Lorenzo (Yamaha) präsentierte sich in den Freien Trainings in erster Linie bei Longruns konstant stark und zählt auch von Startplatz fünf zu den heißen Sieganwärtern. Die zweite Reihe komplettierte Andrea Iannone mit der Pramac-Ducati. Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) wird die dritte Reihe von Startplatz sieben anführen. Cal Crutchlow (Ducati) wurde Achter, gefolgt von Bradl. Dem Deutschen fehlte eine halbe Sekunde auf die Pole-Zeit.

Die Plätze zehn bis zwölf in der vierten Reihe gingen an Bradley Smith (Tech-3-Yamaha), Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) und Alvaro Bautista (Gresini-Honda). Diese zwölf Fahrer waren am Ende nur durch 1,1 Sekunden voneinander getrennt. Die Top 8 blieben unter dem bisherigen Pole-Rekord. Im ersten Qualifyingabschnitt gab es einen spannenden Dreikampf um die ersten beiden Positionen und am Ende blieb Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) als Dritter hängen.

Der Kolumbianer hielt den zweiten Platz, bevor sich noch Aleix Espargaro in seinem letzten Angriff von Rang drei auf eins katapultierte. Damit verdrängte Espargaro mit seiner Runde in 1:45.598 Minuten noch Bautista auf Rang zwei. Die Open-Honda-Fahrer hatten keine Chance auf einen der ersten beiden Plätze, die den Einzug ins Q2 bedeuten.

Nicky Hayden (Aspar-Honda) bereiten die harten Bremszonen Schmerzen in seiner rechten Hand, die erst vor wenigen Wochen operiert worden war. Dennoch biss der Ex-Weltmeister die Zähne zusammen und fuhr auf Startplatz 14. Obwohl sich Scott Redding in den Windschatten seines Gresini-Teamkollegen Bautista hängte, war nicht mehr als Rang 15 möglich. Die beiden Japaner Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) und Hiroshi Aoyama (Aspar-Honda) werden von den Positionen 17 und 18 starten. Der Grand Prix über 24 Runden beginnt am Sonntag um 07:00 Uhr MESZ.

Moto3: Kent erobert in Motegi die Pole für Husqvarna

Erste Pole-Position für Husqvarna: Danny Kent setzte im Qualifying zum Grand Prix von Japan seine starke Trainingsleistung fort und fuhr überlegen auf den besten Startplatz. Der Brite umrundete den 4,8 Kilometer langen Motegi-Kurs in 1:56.555 Minuten und war damit unantastbar. Die Strecke passt perfekt für Kent, denn vor zwei Jahren eroberte er an gleicher Stelle seine erste Pole und seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Platz zwei ging überraschend an den Italiener Niccolo Antonelli, der im Gresini-Team eine KTM fährt. Sein Rückstand auf Kent betrug 0,344 Sekunden.

Die erste Startreihe komplettierte John McPhee vom Racing-Team-Germany. Damit war der Brite auf der Heim- und Hausstrecke der beste Fahrer mit dem japanischen Motorrad, denn die vermeintlichen Favoriten hatten allesamt Schwierigkeiten. Jack Miller stürzte rund 25 Minuten vor Ablauf der Zeit per Highsider in Kurve fünf. Dabei hatte der künftige MotoGP-Pilot Glück, denn die KTM purzelte über seinen Körper.

Miller kehrte zurück an die Box, wo die Ajo-Mechaniker in Windeseile die Reparatur erledigten. Nur acht Minuten später war "Jackass" wieder auf der Strecke. Nachdem er bis auf Rang 15 zurückgefallen war, katapultierte sich Miller noch auf Platz fünf in die Mitte der zweiten Startreihe. Ebenfalls in Reihe zwei werden Miguel Oliveira (Mahindra) auf Position vier und Isaac Vinales (KTM) auf Rang sechs stehen.

Die beiden starken Honda-Fahrer von Emilio Alzamora konnten die Erwartungen im Qualifying nicht erfüllen. Alex Marquez qualifizierte sich als Siebter und wird am Sonntag aus der dritten Reihe angreifen. Dem WM-Führenden fehlten dabei 0,559 Sekunden auf Kent. Alex Rins rutschte in der Anfangsphase in Kurve zehn aus. Die Verkleidung seiner Honda wurde dabei stark beschädigt.

Nach der Reparatur fuhr Rins wieder auf die Strecke, doch er ließ kurz vor Ablauf der Zeit noch den vorderen Dämpfer verstellen. Schließlich landete Rins auf Startplatz neun. Zwischen den beiden Honda-Fahrern wird sich morgen Brad Binder (Mahindra) in der Mitte der dritten Reihe aufstellen. Romano Fenati (KTM) enttäuschte als 17. Auf den vierfachen Saisonsieger wartet eine weitere Aufholjagd. Shootingstar Enea Bastianini (KTM) verpasste als 15. die Top 10.

Auch die beiden Deutschen waren wieder weit hinten zu finden. Kiefer-Pilot Luca Grünwald (Kalex-KTM) hatte 1,7 Sekunden Rückstand und qualifizierte sich als 25. Philipp Öttl (Kalex-KTM) war am Tiefpunkt angelangt, denn er wurde nur 33. und Vorletzter. Nur Gabriel Ramos war noch langsamer. Die Pole-Position von Kent ist dennoch ein Motivationsschub für die Kiefer-Truppe, denn der Brite wird im kommenden Jahr für das deutsche Team eine Honda fahren.

Das Qualifying verlief auch nicht ohne Zwischenfälle. So stürzte Rookie Karel Hanika (KTM) schon zum zweiten Mal an diesem Tag. In der letzten Kurve kam es zu einem Unfall zwischen Alexis Masbou (Honda) und Matteo Ferrari (Mahindra). Zulfahmi Khairuddin (Honda) rutschte ebenfalls aus. Der Grand Prix über 20 Runden startet am Sonntag um 04:00 Uhr MESZ.

Moto2: Rabat schnappt Lüthi die Pole weg

Der WM-Favorit hat sich schließlich auch im Qualifying in Motegi durchgesetzt. "Tito" Rabat eroberte die Pole-Position für den Grand Prix von Japan. Allerdings musste sich der Spanier strecken, denn der Schweizer Tom Lüthi hatte früh eine Rundenzeit vorgegeben, an der sich Rabat lange die Zähne ausbiss. Obwohl der Kalex-Pilot schnellste Zwischenzeiten hatte, verlor er immer die entscheidenden Zehntel im letzten Sektor. Erst im allerletzten Angriff knackte Rabat die Lüthi-Zeit und fuhr mit einem neuen Rundenrekord von 1:50.854 Minuten zu seiner achten Pole der Saison.

Am Ende musste sich Lüthi um 0,033 Sekunden geschlagen geben. Somit muss der Schweizer weiterhin auf seine erste Pole seit Katar 2012 warten. "Ich habe einfach mein Bestes gegeben", sagt Rabat über die enge Zeitenjagd. "Ich pushte sehr hart und machte das Gas früh auf. Aber es war sehr schwierig, denn Lüthi war sehr schnell. Wir werden nun in der Videoanalyse schauen, wo wir Zeit verlieren. Aber natürlich bin ich sehr glücklich, denn ein Platz in der ersten Reihe ist sehr, sehr gut. Morgen will ich einen guten Start hinlegen und anschließend das Rennen gewinnen."

Mit Startplatz zwei hat sich Lüthi dennoch eine gute Ausgangsposition geschaffen. Auch in den Freien Trainings waren seine Zeiten vielversprechend. "Ich konnte sehr früh eine Zeit setzen, holte mir dann an der Box einen neuen Reifen und versuchte es noch einmal", berichtet der Schweizer. "Aber mein Rhythmus war nicht gut genug, am Ende hatte ich dann auch noch etwas Verkehr, was verhindert hat, dass ich noch einmal schneller fahre. Letztendlich hat er sich die Pole-Position geholt. Aber es ist okay, denn wir stehen in der ersten Reihe und waren am gesamten Wochenende schnell. Ich freue mich auf das Rennen morgen."

Die erste Reihe komplettierte Johann Zarco (Caterham-Suter). Auch der Franzose präsentierte sich schon in den Trainings stark. "Das oberste Ziel wird es sein, zum dritten Mal in Folge auf das Podium zu fahren", legt Zarco seine Ambitionen dar. "Heute Nachmittag war es allerdings nicht einfach. Auch wenn meine Rundenzeiten konstant waren, wollte ich eigentlich unter 1:51 Minuten bleiben, aber das habe ich nicht geschafft."

"Ich werde mit dem Team sprechen, um dafür eine Lösung zu finden. Wenn ich unter 1:51 fahren kann, bin ich glücklich. Trotzdem ist es wichtig, morgen in der ersten Reihe zu stehen, denn das Rennen ist der wichtigste Teil des Wochenendes. Wenn Tito in Führung bleibt, werde ich versuchen, an ihm dran zu bleiben und ein gutes Rennen zu haben", so Zarco, der nichts zu verlieren hat: "Wenn ich um den Sieg kämpfen kann, dann werde ich es versuchen."


Aragon-Sieger Maverick Vinales (Kalex) wird den Grand Prix von Startplatz vier in Angriff nehmen. Mika Kallio (Kalex) hatte keine Chance auf einen der vordersten Plätze, denn dem Finnen fehlte eine knappe halbe Sekunde auf die Zeit seines Marc-VDS-Teamkollegen Rabat. Zudem kam Kallio in der Schlussphase einmal von der Strecke ab. Somit wurde es Rang fünf. Die zweite Reihe komplettierte Lokalmatador Takaaki Nakagami (Kalex).

Bester Deutscher war Marcel Schrötter (Tech 3) als Zehnter. Sein Rückstand auf die Spitze betrug sieben Zehntelsekunden. Sandro Cortese (Kalex) folgte direkt dahinter als Elfter. Ihm fehlten nur drei Tausendstel auf Schrötter. Jonas Folger (Kalex) qualifizierte sich für Startplatz 15. Dabei war der dritte Deutsche im Feld auch langsamer als sein AGR-Teamkollege Axel Pons, der es als Neunter in die dritte Reihe schaffte.

Dominique Aegerter (Suter) muss am Sonntag einen seiner berühmten Raketenstarts aus dem Hut zaubern, denn der Schweizer landete nur auf Startplatz 16. Randy Krummenacher und Robin Mulhauser (beide Suter) waren auf den Positionen 30 und 31 zu finden. Für Schrott sorgte Ratthapark Wilairot, der von seiner Caterham-Suter stürzte. Der Grand Prix über 23 Runden startet am Sonntag um 05:20 Uhr MESZ.

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