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Einstand nach Maß

Zum Saisonauftakt der Rallycross-ÖM in Nyirad gab es ein Treffen mit den Piloten der Rallycross Challenge Europe (RCE).

Die beiden Serien fahren nach völlig unterschiedlichen Reglements, das war gleich zum Saisonstart eine Herausforderung für die Piloten. In der RCE gibt es kein Zeittraining, stattdessen zwei freie Trainingseinheiten. Die Punktevergabe in den Vorläufen ist anders als in der ÖM und es werden alle Vorläufe für die Finalaufstellung addiert. Es gibt also in der Vorlaufserie keine Streichresultat, wie es die Piloten der heimischen Meisterschaft gewöhnt sind. Die Finale werden nicht in gewohnter Form als A, B, C und D-Finale ausgetragen sondern mit zwei Semifinali in denen die Teilnehmer für das Finale ermittelt werden.

Im freien Training der Supercars waren mit Alois Höller (Ford Focus) und Tristan Ekker (VW Polo) zwei Österreicher an der Spitze mit dabei. Gerald Eder (Skoda Fabia) überraschte mit der fünften Zeit in der ersten Trainingssitzung. Einen Rang davor feierte Max Pucher (Ford Fiesta) einen gelungen Einstand bei seiner Rallycross-Premiere. In der Super1600 stemmten sich Werner Panhauser (Citroen C2) und Peter Freinberger (Peugeot 206) gegen die ausländische Übermacht und bei den Touringcars war der Vorarlberger Helmut Rössl im Skoda Fabia wie gewohnt der einzige heimische Vertreter. Die Divisionen Supernational und National1600 wurden nur für die ÖM gewertet und durften nach dem bekannten Reglement fahren. Bei den Supernationals holte Mario Leonhardsberger (Honda Civic) die Trainingsbestzeit vor Harald Falschlehner (Opel Kadett) und Gerald Woldrich (Mercedes C). Mit Seven Förster vor Dominik Janisch (beide VW Polo) und Oliver Gruber (Mini Cooper) waren im Zeittraining der National 1600 die Favoriten an der Spitze. Auf den Rängen fünf und sechs mit Robert Vogl (Citroen Saxo) und Dominik Rath (Peugeot 106) die ersten Neueinsteiger. Insgesamt feierten sechs Piloten ihr Rallycross-Debut. Damit bestand das halbe Starterfeld der National 1600 aus Neueinsteigern. Damit wurde diese Division ihrem Ruf als Einsteigerklasse wieder einmal mehr als gerecht. Die weiteren Neulinge und ihre Trainingsplatzierungen: Andreas Fraissl (Renault Megane) Rang acht, unmittelbar dahinter Walter Fritz (VW Polo) und Thomas Sirucek (Honda Civic), sowie Patrick Eigenbauer im Honda CRX auf Platz zwölf.

In den Vorläufen der Supercars war Alois Höller klar der schnellste Mann auf der Piste. Allerdings musste er den zweiten Vorlauf mit technischen Problemen in langsamer Fahrt beenden und schaffte somit in der Summierung der Vorläufe nur den dritten Zwischenrang hinter den beiden Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Evo) und Attila Mozer (Skoda Fabia). Mit den Zwischenrängen sechs bis acht schafften Tristan Ekker, Max Pucher und Gerald Eder ebenso klar den Einzug in eines der beiden Semifinale. Auch Bernhard Stüber konnte sich noch qualifizieren, obwohl er das ganze Wochenende mit Antriebsproblemen am Subaru Impreza zu kämpfen hatte. Nur Matthias Schörgenhofer im VW Golf musste nach technischen Problemen vorzeitig aufgeben. Im Semifinale eins blieb Alois Höller auf der Strecke nachdem die Kupplung am Ford Focus ihren Dienst quittierte. Max Pucher blieb bei seiner Rallycross-Premiere der Finaleinzug verwehrt. Er wurde im Semifinale Fünfter und verpasste den Aufstieg nur um einen Rang. Im zweiten Semifinale holten sich Tristan Ekker und Gerald Eder den Einzug in den Endlauf, hier blieb Bernhard Stüber im waidwunden Subaru Impreza ohne Chance auf den Finaleinzug. Das Finale der Supercars wurde kurz vor Rennende nach einem Unfall des Ungarn Robert Repasi (Mitsubishi Lancer) abgebrochen und danach neu gestartet. Gerald Eder und Tristan Ekker fanden sich im Spitzenfeld wieder und zeigten eine tolle Vorstellung. Leider waren bei vom Pech verfolgt: Gerald Eder musste mit Motorschaden am Skoda Fabia aufgeben und Tristan Ekker zog sich einen Reifenschaden zu. Sie beendeten den Saisonauftakt auf den Plätzen vier und fünf in der ÖM-Wertung. Max Pucher wurde unmittelbar vor Bernhard Stüber Siebenter und Alois Höller rutschte durch seinen Ausfall im Semifinale auf Platz elf zurück. Der Sieg ging an Zoltan Harsanyi vor Attila Mozer und Janko Wieszt im Mitsubishi Evo, als ein rein ungarisches Podest.

Ebenso umkämpft waren die Positionen in der Super1600. Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl war aber zumindest jedem Teilnehmer ein Startplatz im Semifinale sicher. Nach der Summierung der Vorläufe führte der Deutsche Sven Seeliger (Ford Fiesta) das Zwischenklassement an. Dahinter folgen der Ungar Gergely Marton (Skoda Fabia) und der Niederländer Thijs Heezen (Ford Fiesta). Peter Freinberger und Werner Panhauser reihten sich auf den Rängen sechs und neun ein. Beide Österreicher holten in ihrem Semifinale den vierten Platz und zogen damit in das Finale ein. Im Finale machten die beiden nochmal einen kräftigen Sprung nach oben und holten die Ränge vier (Panhauser) und fünf (Freinberger). Das Podest gehörte jedoch den Lokalmatadoren: „Luigi“ (Skoda Fabia) holte sich den Heimsieg vor Gabor Bankuti (Peugeot 206) und Gergely Marton, der übrigens den Vorjahres-Fabia des österreichischen Meisters Klaus Freudenthaler pilotiert.

Nur sechs Piloten waren bei den Touringcars am Start, deshalb gab es hier auch kein Semifinale sondern nur den Finallauf. Helmut Rössl im Skoda Fabia zeigte in den Vorläufen eine solide Leistung und konnte einmal sogar auf Rang drei fahren. Im Finale reichte es für einen Podestplatz nicht ganz, der Vorarlberger wurde Vierter hinter dem Tschechen Roman Castoral (Opel Corsa) und den beiden Belgiern Jos Sterkens und Filip Baelus (beide Volvo C30).

Die Vorläufe der Supernational dominierte Mario Leonhardsberger im Honda Civic. Er holte sich die Pole Position für das A-Finale. In der Zwischenwertung hinter dem Honda-Piloten folgten der Ungar „Luigi“, Harald Falschlehner und Gerald Woldrich. Mit Rang fünf fuhr Reinhard Schellenbacher im Opel Corsa eines seiner besten Ergebnisse bisher ein. Auch der sechste Rang von Thomas Strobl im 1600er Saxo gehörte zu den Spitzenleistungen dieses Wochenendes. Karl Schadenhofer wurde nach Rang fünf im ersten Vorlauf vom Defektteufel erwischt: Er musste seinen VW Golf mit Motorschaden vorzeitig verladen. Von der Pole Position des D-Finales holte sich Josef Köhbach im VW Golf II GTI den Sieg und damit den Aufstieg in das C-Finale. Der zweite Aufsteiger war der Burgenländer Markus Werfring, ebenfalls mit einem VW Golf II GTI. Köhbach war in der Folge nicht mehr zu bremsen. Er holte sich auch den Sieg im C-Finale und war somit auch im Starterfeld des B-Finales vertreten. Dort war für ihn dann Endstation, mit Rang neun im Gesamtklassement machte er aber nach den Vorläufen einen großen Sprung nach vorne. Den Sieg im B-Finale und damit den letzten freien Startplatz für das A-Finale holte sich Thomas Strobl. In einem spannenden Endlauf setzte sich schließlich Harald Falschlehner durch und holte im Opel Kadett GSI den Gesamtsieg. Rang zwei ging an Gerald Woldrich im Mercedes, der wenige Meter vor der Ziellinie noch von „Luigi“ attackiert wurde. Der Ungar wurde für seine unfaire Aktion disqualifiziert. Mit Rang drei konnte Reinhard Schellenbacher sein Ergebnis aus den Vorläufen noch verbessern. Pech für Mario Leonhardsberger, der nach einem Reifenschaden am Honda Civic nicht mehr um den Sieg mitkämpfen konnte.

Sven Förster (VW Polo) demonstrierte in den Vorläufen der National 1600 klare Überlegenheit. ER sicherte sich die Pole für das A-Finale vor seinem Markenkollegen Dominik Janisch und Robert Vogl im Citroen Saxo. Vogl war auch der einzige Neueinsteiger der es ins A-Finale schaffte. Alle anderen Rookies blieben im B-Finale hängen, das mit Michael Albert (Peugeot 106) doch wieder ein „alter Hase“ für sich entscheiden konnte. Gleich am Start zum A-Finale setzte sich Sven Förster an die Spitze und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Dass sich die Kollegen hinter ihm ein beinhartes Gefecht um die Ränge lieferten, war ihm dabei gar nicht so unrecht. Schließlich holte Oliver Gruber den zweiten Rang vor Dominik Janisch und Robert Vogl.

Die Rallycross-ÖM wird 1. Juni im tschechischen Sedlcany fortgesetzt. Dann geht es für die Piloten Schlag auf Schlag, denn mit Greinbach (15.6.) und Nordring (29.9.) stehen im Juni noch zwei weitere Läufe im Kalender.

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