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BES: 24h von Spa

Lang ersehnter Sieg

Mit der Startnummer 46 konnten Palttala, Luhr und Catsburg das 24 Stunden-Rennen für Marc-VDS und BMW gewinnen, zwei Audi am Podium.

Viele Jahre lang fuhr BMW mit dem Z4 GT3 dem Sieg bei einem großen 24-Stunden-Rennen hinterher. Meistens war das Auto schnell genug, doch ein ums andere Mal machten Unfälle oder Defekte dem Traum vom Sieg ein Ende - oder man musste sich wie im Vorjahr in Spa-Francorchamps um sieben Sekunden geschlagen geben. Doch bei der 67. Auflage der 24 Stunden von Spa schlug endlich die große Stunde des Münchener Herstellers .

Denn Markus Palttala, Lucas Luhr und Nick Catsburg fuhren im Auto mit der Startnummer 46 des Teams Marc VDS zum Sieg. Nach 536 Runden auf dem Grand-Prix-Kurs in den Ardennen hatte das BMW-Trio eine Runde Vorsprung auf den Audi R8 LMS des Teams WRT von Frank Stippler, Nico Müller und Stephane Ortelli. Die Ingolstädter verpassten damit nach dem Erfolg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring den zweiten Sieg in Folge mit dem neuen GT3-Boliden und mussten sich nach drei Siegen in Spa und am Nürburgring in Folge erstmals geschlagen geben.

Denn feiern durfte am Sonntagnachmittag das Marc-VDS-Team, dass im letzten großen Rennen mit dem Z4 GT3, der 2016 durch dem M6 GT3 abgelöst wird, für den ersten 24-Stunden-Sieg des Autos sorgte. "Mir fehlen die Worte. Wir haben haben so lange versucht, dieses Ziel zu erreichen. Und jetzt, im letzten Jahr mit diesem Auto, das mir so viele gute Resultate gebracht hat, hat es endlich geklappt", sagt Catsburg unmittelbar nach der Zieldurchfahrt. "Danke an alle bei Marc VDS."

Rowe-Mannschaft für starke Leistung nicht belohnt

Nachdem das Team in der verregneten Startphase des Rennens zunächst zurückhaltenden gefahren war und sich in den Nachtstunden nach vorne gearbeitet hatte, drehte Marc VDS ab Sonntagvormittag auf. In den Schlussstunden des Rennens war der BMW klar das schnellste Auto, wodurch Palttala, Luhr und Catsburg ihre Rivalen aus dem Audi-Lager distanzieren konnten.

Doch Marc VDS machte auch die Erfahrung, wie eng Freud und Leid zusammenliegen können. Denn der Sieg der Startnummer 46 wurde nur durch den Ausfall des Schwesterautos von Maxime Martin, Augusto Farfus und Dirk Werner möglich, das in Führung liegend am Sonntagvormittag mit einem Technikdefekt ausschied.

Zu den unbelohnten Helden des Rennens gehörte auch die Rowe-Mannschaft mit ihrem Mercedes SLS AMG GT3 und den Fahrern Nico Bastian, Daniel Juncadella und Stef Dusseldrop. Dank einer abgeklärten Fahrt in der chaotischen Anfangsphase hatte das Team nach sechs Stunden die Führung übernommen und diese bis zum frühen Sonntagmorgen verteidigt. Anschließend fiel das Trio etwas zurück, lag aber weiter auf Podiumskurs, ehe eine defekte Lichtmaschine 45 Minuten vor Rennende für einen späten und tragischen Ausfall sorgte.

Kein sauberes Rennen für die Audi-Mannschaften

So landeten am Ende zwei der neuen Audi R8 LMS auf dem Podium, obwohl keinem der Teams ein problemloses Rennen gelang. Die Polesetter im WRT-Audi #2 waren in Anfangsphase des Rennens unverschuldet zurückgefallen und konnten am Ende den Speed des BMW nicht mehr mitgehen. "Es war ein hartes Rennen. Wir hatten zu Beginn ein paar Probleme. Als die Safety-Cars das Feld aufgeteilt haben, verloren wir viel Zeit. Davon haben wir uns nicht mehr erholt", sagt Nico Müller.

Auf Rang drei fuhr der Phoenix-Audi #5 mit Nicki Thiim, Christian Mamerow und Christopher Mies. Ein Ergebnis, das Thiim selbst nicht für möglich gehalten hätte. "Was für ein Comeback des Teams! Wir waren zu Beginn des Rennens immer zur falschen Zeit am falschen Ort, sowohl was das Safety-Car als auch was die Reifenwahl betrifft." Beide Phoenix-Audi hatten in der Anfangsphase des Rennens früh von Regenreifen auf Slicks gewechselt. Kurz danach setzte jedoch starker Regen ein, wodurch weitere Reifenwechsel notwendig waren, die beide Autos aus den Top 30 spülten. Das Schwesterauto von Andre Lotterer, Marcel Fässler und Mike Rockenfeller kam auf Rang fünf ins Ziel.

Starke Leistungen zeigten zwei AF-Corse-Ferrari aus der Pro-Am-Wertung. Gianmaria Bruni/Alessandro Pier Guidi/Pasin Lathouras/ Stephane Lemmert im Auto mit der Startnummer 47 fuhren auf den vierten Gesamtrang und gewannen damit auch die Klasse, das Schwesterauto von Duncan Cameron/Matt Griffin/Francisco Guedes/Davide Rigon kam auf Rang sechs ins Ziel, gefolgt von einem weiteren Pro-Am-Auto auf Gesamtrang sieben, dem Ecurie-Ecosse-BMW #70 von Devon Modell/Alasdair McCaig/Oliver Bryant/Alexander Sims.

Erneut zerfahrene Anfangsphase

Für die Vorjahressieger Laurens Vanthoor, Rene Rast und Markus Winkelhock im WRT-Audi #1 war der Traum von der Titelverteidigung schon am Samstagabend ausgeträumt. In Führung liegend verlor Vanthoor die Kontrolle über das Auto, nachdem er sich von einem Konkurrenten behindert gefühlt hatte. Nach dem Abflug musste das Auto repariert werden, wodurch das Team fünf Runden verlor. Eine weitere Getriebereparatur warf das Auto auf Gesamtrang 21 zurück.

Enttäuschte Gesichter gab es bei den britischen Herstellern. Die beiden McLaren 650 S GT3 des Teams von Ryan hatten zwar den Start gewonnen und in der Anfangsphase des Rennens aufgegeigt, doch Unfälle in der Nacht warfen beide Autos zurück. Die beiden Werks-Bentley schieden aus. Andy Meyrick verunfallte am Samstagabend mit der Startnummer 7 und verbrachte die Nacht im Krankenhaus, das Schwesterauto wurde durch einen Technikdefekt lahmgelegt.

Ein solcher beendete auch das 24-Stunden-Abenteuer von Alessandro Zanardi, Timo Glock und Bruno Spengler. Nach einer starken Fahrt aller drei Fahrer in dem für den beinamputierten Zanardi umgebauten Z4 GT3 des Teams ROAL, lag das Trio auf Top-10-Kurs, doch dann musste Glock das Fahrzeug eine Stunde vor Rennende mit technischem Defekt abstellen.

Wie schon im Vorjahr war das Rennen in den Anfangsstunden sehr stockend verlaufen. Unfälle und der teilweise starke Regen sorgten immer wieder für Safety-Car-Phasen, wobei das Feld durch die zwei Safety-Cars unglücklich auseinandergerissen wurde. Viel Glück hatte Karim Ojjeh, der nach gut einer Stunde mit seinem Boustin-Ginion-BMW am Ende der Kemmel-Geraden heftig in die Leitplanke einschlug und durch die Luft flog, das Wrack aber unverletzt verlassen konnte.

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