MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Porsche Carrera Cup: Spielberg

Premierensieg für Schmidt

Jeffrey Schmidt gewinnt für Lechner Racing den verregneten zweiten Lauf von Spielberg, Philipp Eng wird hinter Alexander Toril Dritter.

Foto: racecam.de

Der Schweizer Jeffrey Schmidt hat den elften Lauf des Porsche-Carrera-Cup Deutschland gewonnen. Im österreichischen Spielberg verwies der 21-Jährige in einem turbulenten Regenrennen den Spanier Alexander Toril und den Österreicher Philipp Eng auf die Plätze zwei und drei.

"Mein erster Sieg im Porsche! Endlich hat es geklappt. Das ist genial. Meine Strategie mit den Regenreifen hat sich bewährt. Regnen darf es in Zukunft gerne wieder", fasst ein überglücklicher Schmidt sein Erfolgsrennen zusammen.

Nachdem es am Sonntagmorgen ordentlich geregnet hatte, hörte der Regen kurz vor Rennbeginn auf. Als die Fahrer mit ihren Porsche 911 GT3 Cup auf die Einführungsrunde gingen, hatten sich die meisten Piloten für die profillosen Slicks entschieden. Nur einige wenige Fahrzeuge im hinteren Starterfeld waren mit Regenreifen unterwegs. Doch die Wetterlage auf dem feuchten Red-Bull-Ring entwickelte sich anders.

Es begann erneut zu regnen - zunächst nur auf einigen Streckenabschnitten, dann auf dem ganzen Kurs immer stärker. Eng, der von der Pole-Position ins Rennen ging, musste auf der 4,326 Kilometer langen, nassen Strecke, Schmidt und Elia Erhart vorbeiziehen lassen. Schmidt kam mit Regenreifen vom sechsten, Erhart vom 14. Startplatz. Bereits nach der ersten Runde rückte das Safety-Car aus, denn zahlreiche Fahrer waren von der Strecke gerutscht.

Während fast alle anderen Piloten während der Safety-Car-Phase an die Box zum Reifenwechsel kamen, absolvierte die Spitze mit Schmidt, Erhart und Toril unbeirrt ihre Runden. Doch hinter ihnen spielten sich dramatische Szenen ab: Eng, der erst kurz nach der Safety-Car-Phase etwas zu spät an die Box zum Reifenwechsel kam, fiel bis auf Platz 16 zurück. Von dort arbeitete sich der Meisterschaftsführende langsam wieder nach vorn.

Nach elf Runden musste erneut das Safety-Car ausrücken, weil Alex Riberas, der noch auf Trockenreifen fuhr, ins Kiesbett geschlittert war. Schmidt überraschte seine Verfolger beim Restart und kam mit einem Vorsprung von 7,5 Sekunden auf Toril ins Ziel. "Was für ein Traum für mich! Ich kam von Startplatz 17 und natürlich war die Entscheidung für Regenreifen ein Risiko. Am Ende als Zweiter auf dem Podium zu stehen, ist richtig toll", erklärte Toril.

Eng konnte bei starkem Regen in der letzten Runde noch an Erhart vorbeifahren und sicherte sich einen Platz auf dem Podium. "Das war eines der unglaublichsten Rennen, was ich bislang gefahren bin. Nach dem Boxenstopp lag ich weit zurück, aber ich wollte mit aller Macht auf's Podium. Das ist mir zum Glück auch gelungen", sagt Eng.

Erhart konnte mit Platz vier sein bestes Saisonergebnis erzielen. Porsche-Junior Connor de Phillippi wechselte auch erst spät auf Regenreifen und wurde am Ende Fünfter: "Das ganze Rennen war komplett verrückt. Als ich am Anfang auf Slicks gefahren bin, konnte man noch nicht mal richtig geradeaus fahren, so rutschig war es wegen des Regens. Ich hatte sogar Kontakt mit der Streckenbegrenzung und ich bin mit Platz fünf sehr zufrieden."

Robert Renauer sah als Sechster die Zielflagge vor dem 17 Jahre alten Gaststarter Mattia Drudi, der normalerweise im Porsche Carrera Cup Italia an den Start geht. Den achten Rang belegte Ben Barker. Porsche-Junior Matteo Cairoli lag bis drei Runden vor Rennende auf Position vier. Bei einem versuchten Überholmanöver im Kampf um einen Platz auf dem Podium geriet er mit Toril aneinander und fiel auf Platz neun zurück.

"Ich ärgere mich, denn das Rennen hätte für mich anders ausgehen können. Im Team werden wir uns alles nochmal genau anschauen", sagt Cairoli. Als Zehnter sah Michael Ammermüller die Zielflagge. Porsche-Junior Sven Müller fiel mit Trockenreifen bereits in der ersten Runde aus. "Ein Wochenende zum Vergessen. Es ist hart mit null Punkten abzureisen, aber ich weiß, woran ich arbeiten muss. Das werde ich auch tun", erklärt Müller.

In der Gesamtwertung liegt Eng mit 190 Punkten auf der Basis von neun Podiumsplätzen inklusive fünf Rennsiegen in Führung. Dahinter rangiert Schmidt mit 135 Zählern, der bislang in allen Rennen punkten konnte. Christian Engelhart war im Sonntagsrennen unverschuldet in eine Kollision verwickelt und fiel aus. Damit blieb der Routinier in zwei von elf Rennen ohne Punkte und rangiert mit zwei Rennsiegen auf Platz drei.

Die Läufe 12 und 13 des Porsche-Carrera-Cup Deutschland werden vom 11. bis 13. September in Oschersleben ausgetragen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Porsche Carrera Cup: Spielberg

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

Hyperpole 24h Le Mans 2025

Cadillac besetzt erste Reihe komplett

Plätze eins und zwei für die Jota-Cadillacs in der Startaufstellung für die 24 Stunden von Le Mans! - Mick Schumacher startet aus Top 10 - Ferrari erschreckend schwach

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

Valtteri Bottas hofft 2026 auf ein Comeback als Rennfahrer in der Formel 1 und glaubt nicht an eine Chance bei Red Bull, obwohl er dort vielleicht helfen könnte ..

Wenn diese vielzitierte Aussage irgendwo seine Berechtigung hat, dann bei den 24 h von Le Mans. Das legendäre Rennen zweimal rund um die Uhr hat dabei traditionell seine eigenen Gesetze. Eines davon ist die technische Abnahme.

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.