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Motorrad-WM: Austin

Poleposition für Marc Marquez

Trotz eines Defekts konnte Marc Marquez auf dem Circuit of The Americas die Pole erobern, dahinter landeten Dovizioso, Lorenzo und Rossi.

Foto: MotoGP

Weltmeister Marc Marquez bleibt im Qualifying auf dem Circuit of The Americas in Texas (USA) ungeschlagen. Der Honda-Werksfahrer zeigte einmal mehr seine Klasse. Nachdem alle Fahrer den ersten Angriff gefahren waren, lag die Nummer 93 auf dem ersten Platz. Als dann Marquez zum zweiten Mal auf die Strecke fahren wollte, sprang seine RC213V nicht gleich an. Es klappte aber, doch Marquez rollte zu Beginn seiner zweiten schnellen Runde auf der Start/Ziel-Geraden aus.

Wer dachte, dass sein Qualifying vorbei war, irrte. Marquez sprang über die Boxenmauer, legte einen Sprint zur Honda-Box zurück, sprang auf das zweite Motorrad und schoss wieder hinaus. Dann legte der 22-Jährige eine Runde am absoluten Limit hin, stand in beinahe jeder Kurve quer und schnappte sich die Pole-Position. Mit 2:02.135 Minuten stellte Marquez einen neuen Rundenrekord auf und nahm Ducati-Star Andrea Dovizioso, der mit dem weicheren Hinterreifen Zweiter wurde, 0,339 Sekunden ab.

"Vor dem Qualifying war alles unter Kontrolle. Ich wollte mit dem ersten Reifen eine gute Runde vorlegen und mit dem zweiten richtig pushen", berichtet Marquez sein turbulentes Qualifying. "Ich sah im Display einen Alarm. Deswegen habe ich das Motorrad sicherheitshalber abgestellt. Dann wollte ich das andere Motorrad verwenden. Ich musste rennen und dadurch ging mein Puls in die Höhe. Das Setup der zweiten Maschine war nicht ideal, doch ich habe alles gegeben und mir trotz einiger Schrecksekunden die Pole geholt."

Dovizioso hatte die versammelte Konkurrenz beinahe schon zum zweiten Mal in diesem Jahr im Qualifying geschlagen, bis Marquez seine Traumrunde hinlegte. "Ich bin zufrieden", sagt der Ducati-Werksfahrer dennoch. "Der weiche Reifen hat hier keinen besonders großen Unterschied ausgemacht, vielleicht zwei oder drei Zehntel. Dennoch läuft die Ducati hier gut. Marc und Honda sind hier sehr stark. Wir müssen noch arbeiten, um so schnell zu sein. Ich bin mit der ersten Startreihe sehr zufrieden. Es wird ein hartes Rennen, weil der Kurs ziemlich anspruchsvoll ist."

Startplatz drei in der ersten Reihe sicherte sich trotz Bronchitis Jorge Lorenzo. Der Yamaha-Fahrer verlor vier Zehntelsekunden auf Marquez. "Mit der ersten Startreihe bin ich sehr zufrieden. Es war schwierig, mich körperlich so zu motivieren, damit ich diese Zeit herauspressen kann", verweist Lorenzo auf seine Erkrankung. "Für eine Runde war es okay. Wenn es trocken bleibt, dann wird es ein schwieriges Rennen. Doch auch im Nassen wird es hart, aber körperlich weniger anstrengend. Es wird wichtig sein, den Vorderreifen zu schonen."

Mit Honda, Yamaha und Ducati fuhren drei verschiedene Hersteller in die erste Startreihe. WM-Leader Valentino Rossi (Yamaha) qualifizierte sich mit 0,438 Sekunden Rückstand für den vierten Startplatz in der zweiten Reihe. Daneben werden sich am Sonntag die beiden Briten und privaten Honda-Fahrer Cal Crutchlow und Scott Redding aufstellen. Die Top 6 blieben unter dem bestehenden Rundenrekord.

Ducati-Werksfahrer Andrea Iannone setzte in Q2 auf den härteren Hinterreifen und wurde Siebter. Die beiden Espargaro-Brüder stehen morgen nebeneinander auf den Plätzen acht und neun in der dritten Reihe. Suzuki-Werksfahrer Aleix war um knapp drei Zehntelsekunden schneller als Tech-3-Pilot Pol. Die Positionen in Reihe vier gingen an Bradley Smith (Tech 3), Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) und Maverick Vinales (Suzuki).

Im ersten Qualifying-Abschnitt setzte sich Iannone zunächst mit dem Medium-Reifen an die Spitze. Für die letzten Minuten entschied sich der Italiener dann doch für den Wechsel auf den weichen Hinterreifen mit dem weißen Streifen. Damit sich kein Fahrer anhängen konnte, fuhr Iannone langsam, steuerte dann einmal durch die Boxengasse, doch die Zeit reichte nicht mehr aus, um noch eine schnelle Runde zu drehen.

Iannones Runde mit dem Medium-Reifen von 2:03.644 Minuten reichte trotzdem für die Bestzeit. Dahinter fuhr Suzuki-Werksfahrer Vinales mit zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den zweiten Platz und qualifizierte sich auch für Q2. Für Stefan Bradl (Forward-Yamaha) war Endstation. In seiner schnellsten Runde fehlten dem Deutschen sechs Zehntelsekunden auf Iannone. Das bedeutete Rang vier beziehungsweise Startplatz 14. Pedrosa-Ersatz Hiroshi Aoyama qualifizierte sich mit der Werks-Honda als 18. Der Grand Prix über 21 Runden startet am Sonntag um 21:00 Uhr MESZ.

Moto2: Bericht folgt

Moto3: Pole für Danny Kent

In der gewohnt engen Moto3-Klasse ragte im Qualifying auf dem Circuit of The Americas in Austin (USA) ein Fahrer heraus: Danny Kent vom deutschen Kiefer-Team fuhr mit seiner Honda in einer eigenen Welt. Der Brite kam auf eine Bestzeit von 2:15.344 Minuten und sicherte sich souverän seine erste Pole-Position der Saison. Kent fuhr diese Zeit alleine ohne Windschatten.

KTM-Speerspitze Miguel Oliveira kam dieser Bestmarke bis auf 0,485 Minuten nahe und wurde Zweiter. Gresini-Junior Andrea Locatelli (Honda) komplettierte die erste Startreihe als Dritter. Zum ersten Mal in seiner Karriere fuhr Locatelli im Qualifying in die Top 3. Philipp Öttl (KTM) war weit hinten zu finden. Der einzige Deutsche in der kleinsten Klasse landete mit 3,7 Sekunden Rückstand nur auf dem 32. Startplatz. Nur zwei Fahrer waren langsamer.

An der Spitze jubelte das deutsche Kiefer-Team, das in diesem Jahr von Sponsor Leopard unterstützt wird. Für die Kiefer-Brüder war es die erste Pole-Position seit Stefan Bradl im Jahr 2011 in Misano in der Moto2-Klasse auf dem besten Startplatz stand. Kent wird zum dritten Mal in seiner Karriere das Feld in die Aufwärmrunde führen.

"Es war ein perfektes Qualifying", jubelt Moto3-Routinier Kent über seine Leistung. "Im Nassen und im Trockenen hatte ich ein gutes Gefühl. Das Setup ist richtig gut. Ich danke dem Team für die harte Arbeit, die sich jetzt auszahlt." Dagegen hatte KTM-Speerspitze Oliveira mehr Mühe: "Es war kein einfaches Qualifying. Wir haben versucht kurze Stints zu fahren. Das hat nicht so gut funktioniert. Wir waren uns nicht sicher, welchen Reifen wir für eine schnelle Runde verwenden sollen. Wir müssen das Motorrad noch verbessern."

In der zweiten Reihe werden sich am Sonntag Niccolo Antonelli (Honda), Jorge Navarro (Honda) und Fabio Quartararo (Honda) auf den Plätzen vier bis sechs aufstellen. Die Positionen sieben bis neun in Reihe drei gingen an Isaac Vinales (Husqvarna), Enea Bastianini (Honda) und Francesco Bagnaia (Mahindra). Katar-Sieger und WM-Spitzenreiter Alexis Masbou, der eine Honda im Racing-Team-Germany fährt, wird als Zehnter starten. In den Top 10 waren sieben Honda, eine KTM, eine Mahindra und eine Husqvarna zu finden.

Die ersten Minuten des trockenen Qualifyings verliefen äußerst turbulent. Livio Loi fuhr langsam auf der Ideallinie, John McPhee kam von hinten, sah den Belgier nicht und knallte ihm voll ins Heck. Der Geschwindigkeitsunterschied war enorm. Kurz darauf stürzte Niklas Ajo, nachdem er Efren Vazquez in einer großen Gruppe ans Hinterrad gefahren war.

Mit 28:40 Minuten auf der Uhr verbleibend, wurde die Session abgebrochen. Hiroki Ono, der dritte Fahrer von Leopard-Racing, lag in der Auslaufzone. Die Ärzte halfen dem Japaner wieder auf die Beine. Alle gestürzten Fahrer konnten die Unfallstellen selbständig verlassen. Der Grand Prix über 18 Runden startet am Sonntag um 18:00 Uhr MESZ.

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