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Di Grassi wahrt seine Titelchancen

Lucas di Grassi (Abt) gewinnt vor einer herrlichen Kulisse den spannenden ePrix von Long Beach vor Stephane Sarrazin (Venturi) und Daniel Abt (Abt).

Fotos: Formel E

Für das Abt-Team hat sich die Reise nach Kalifornien echt gelohnt: Lucas di Grassi holt beim Formel-E-Rennen von Long Beach seinen zweiten Saisonsieg und schnappt sich die Gesamtführung von Sebastien Buemi wieder zurück, nachdem er zuletzt in Mexiko aus der Wertung genommen wurde.

Der Brasilianer siegte relativ ungefährdet vor Stephane Sarrazin (Venturi) und seinem Teamkollegen Daniel Abt. Für den Deutschen ist Rang drei der erste Podestplatz in der laufenden Saison und der zweite in seiner Formel-E-Karriere.

Als großer Verlierer des Wochenendes reist das Team Renault e.dams heim. Die bislang so dominierenden Franzosen erleben in den USA eine herbe Enttäuschung und bringen kein Auto in die Top 10. Sebastien Buemi versaut sich mit einem selbstverschuldeten Unfall mit Robin Frijns (Andretti) und einer anschließenden Strafe das Rennen selbst, während Teamkollege Nicolas Prost die Mindestzeit beim Boxenstopp nicht einhielt und ebenfalls eine Strafe erhielt.

Schon die Qualifikation lief mit den Rängen sieben und acht für die Franzosen nicht nach Plan, doch auch im Rennen sollte es nicht besser werden. Am Start behielt zunächst Pole-Mann Sam Bird (DS Virgin) die Oberhand, dahinter sortierten sich di Grassi, Sarrazin und Nick Heidfeld (Mahindra) ein. Kurz darauf ging Buemi allerdings bereits am Deutschen vorbei, weil dieser nach einem Verbremser auf die achte Position zurückfiel.

Die Spitzkehre vor der Start-/Zielgeraden wurde danach zum entscheidenden Punkt für den Schweizer. Zunächst ließ er Daniel Abt mit einem Überraschungsangriff im Hintertreffen, doch beim gleichen Manöver gegen Robin Frijns ging es schief: Buemi fuhr auf den Niederländer auf und drehte ihn um. Dabei ruinierte er sich den Frontflügel und riss auch Frijns' Heckflügel ab. Die Rennleitung zeigte beiden Piloten daraufhin die schwarz-orangene Flagge, was beide an die Box zwang.

In Runde 16 von 41 wechselten beide daher auf ihr zweites Fahrzeug, doch bei der noch zu fahrenden Distanz konnten beide nicht mehr auf Erfolg hoffen - zumal Buemi für den Unfall noch eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam. Am Ende des Feldes drehte der Schweizer zumindest noch die schnellste Rennrunde und nahm somit wenigstens zwei Zähler dafür mit nach Hause. Teamkollege Nico Prost verpasste die vorgeschriebene Boxenstoppzeit derweil um eine Zehntelsekunde und machte das Debakel für Renault e.dams perfekt.

An der Spitze sorgte Lucas di Grassi mit einem wichtigen Angriff gegen den führenden Sam Bird für den Grundstein zu seinem Sieg. Auch nach den fälligen Boxenstopps blieb der Brasilianer in Führung und wurde zudem seinen ärgsten Verfolger los, als Bird mit seinem DS Virgin in die Reifenstapel abflog. Der Brite konnte das Rennen allerdings hinter Bruno Senna (Mahindra) auf dem virtuellen sechsten Rang fortsetzen.

Simona de Silvestro: Erste Punkte für eine Frau

Vom Ausrutscher des ehemaligen GP2-Vizemeisters profitierten vor allem Stephane Sarrazin und Daniel Abt, die sich nun auf den Rängen zwei und drei wiederfanden. Auch Nick Heidfeld wurde durch die Ereignisse wieder auf den vierten Rang vor seinen Teamkollegen gebracht. Einen möglichen Angriff auf das Podest verhinderte allerdings ein Safety-Car in der 35. Runde, nachdem Meister Nelson Piquet jun. (NextEV) in der ersten Schikane in die Mauer geknallt war.

Die letzten drei Runden unter Grün brachten an der Spitze keine Verschiebungen mehr. Lucas di Grassi fuhr seinen Sieg ungefährdet über den Zielstrich, dahinter klassierten sich Sarrazin, Abt, Heidfeld, Senna und Bird. Mexiko-Sieger Jerome D'Ambrosio (Dragon) fuhr mit einem unauffälligen Wochenende auf Rang sieben vor Teamkollege Loic Duval, dahinter sammelte Simona de Silvestro (9./Andretti) als erste Frau Punkte in der Formel E. Mike Conway (Venturi) rundete die Top 10 ab.

In der Meisterschaft führt di Grassi nun mit einem Zähler Vorsprung vor Buemi, auch in der Teamwertung hat sich durch das starke Ergebnis von Abt wieder alles enger zusammengeschoben. In drei Wochen macht die Serie erstmals in der Saison 2015/2016 in Europa Station und gastiert zum ersten Formel-E-Rennen in Paris.

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