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Motorrad-WM: Sepang

Dovizioso siegt vor Rossi im Nassen

Bann gebrochen: Ducati-Pilot Andrea Dovizioso gewinnt in Sepang erstmals seit 2009 vor Valentino Rossi - Marquez und viele andere stürzen.

Foto: Michelin, MotoGP@Twitter

Am Samstag die Pole-Position, am Sonntag der Sieg: Für Andrea Dovizioso hätte der Große Preis von Malaysia kaum besser laufen können. Nach einer langen Durststrecke - sein letzter Sieg gelang ihm 2009 - hat der Italiener den Bann endlich gebrochen und krönte sich im vorletzten Rennen der MotoGP-Saison 2016 zum insgesamt neunten Sieger des Jahres. In einem turbulenten Rennen mit einigen Stürzen in der Spitzengruppe setzte er sich gegen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo durch, die ihr Qualifying-Ergebnis egalisierten.

"Wow, zuletzt habe ich 2009 gewonnen. Ein Sieg ist immer etwas Besonderes. Unter diesen Bedingungen hatte ich im Rennen zu kämpfen. Aber ich wollte unbedingt gewinnen. Ich freue mich mit dem Team über diesen Sieg, wir haben in den letzten vier Jahren wirklich hart gearbeitet", sagt Dovizioso zu seinem lange ersehnten Triumph. Für Ducati ist es der zweite Saisonsieg und der erste in Sepang seit Casey Stoner 2009. "Vielen Dank an alle zu Hause, die Fans, meine Familie, einfach an alle."

Nachdem der Rennstart wegen heftiger Regenfälle mehrfach verschoben worden war, hielt sich Dovizioso von Beginn in der Spitzengruppe, musste aber zunächst seinem Teamkollegen Andrea Iannone den Vorzug geben. Dieser hatte nach einer turbulenten Startphase die Führung übernommen und rangelte sich schließlich mit Rossi lange Zeit um den ersten Platz. Dahinter hielten neben Dovizioso und Lorenzo auch Weltmeister Marc Marquez und Phillip Island-Sieger Cal Crutchlow den Anschluss.

Rossi klagt über Reifenprobleme

Während Lorenzo ab Rennhälfte immer weiter abreißen lassen musste, pirschten sich die Verfolger wieder an das Führungsduo heran, in dem es munter hin und her ging und Iannone dank des Ducati-Topspeeds Rossi Überholmanöver wiederholt parierte. Acht Runden vor Schluss überschlugen sich in der Verfolgergruppe dann die Ereignisse: Erst stürzte Crutchlow, wenige Kurven später Marquez und kurz darauf schließlich Iannone. Einzig Marquez konnte weiterfahren und beendete das Rennen als Elfter noch in den Punkten.

An der Spitze profitierte Dovizioso, der Iannone bereits vor dessen Sturz überholt hatte, von einem Fehler durch Rossi und übernahm die Führung. Der Ducati-Pilot setzte sich mit beachtlichen Rundenzeiten schnell und fuhr einen komfortablen Vorsprung heraus, während Rossi sich mit Rang zwei begnügen musste. "Je trockener die Strecke wurde, desto mehr Probleme bekam ich mit dem Vorderreifen auf der rechten Seite. Ich wäre zwei Mal fast gestürzt, also musste ich langsamer machen", erklärt der Zweiplatzierte.

Dabei hatte er lange auf den Sieg spekuliert: "Ich hatte einen tollen Kampf mit Iannone. Als ich ihn überholt hatte, dachte ich, ich könnte wegfahren", gibt er zu. Dann jedoch bremsten ihn die besagten Reifenprobleme ein. "Es ist natürlich schade, weil wir gewinnen wollten. Aber es ist gut für den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft." Dort liegt Rossi mit 216 Zählern und 24 Punkten Vorsprung auf Lorenzo. Der wiederum gab zu, unter diesen Bedingungen nicht unbedingt mit einem Podium gerechnet zu haben.

Lorenzo: "Das Glück war auf meiner Seite"

"Ich hatte heute natürlich Glück, ohne die Stürze wäre ich Fünfter oder Sechster geworden. Aber Iannone ist gestürzt, danach Crutchlow und Marquez. Ich habe es letztlich auf das Podium geschafft, das ist okay; resümiert der Spanier. "Im Regen war es mit den Michelin-Reifen in diesem Jahr nicht einfach für mich. Aber hier hat es besser funktioniert und ich konnte etwas Selbstvertrauen zurückgewinnen. Ich war konkurrenzfähig, im Qualifying vielleicht ein bisschen mehr als im Rennen. Aber das Glück war auf meiner Seite."

Hinter Lorenzo duellierten sich die Avintia-Ducati-Piloten Loris Baz und Hector Barbera rundenlang um Rang vier - mit dem glücklicheren Ende für Barbera. Für das Team ist es das beste Saisonergebnis überhaupt. Maverick Vinales (Suzuki) wurde Sechster. Alvaro Bautista holte für Aprilia einen beachtlichen siebten Rang. Jack Miller (Marc-VDS-Honda), Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) und Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) machen die Top 10 komplett. Stefan Bradl blieb nach einem Sturz als 17. ohne Punkte.

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