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Stockcar: Natschbach
Foto: Walter Vogler

Stockcar-Fights der hochspannenden Art in Natschbach

Beim zweiten Renntag der Saison regierten Rasse, Klasse und die späteren Tagessieger Nico Monschein (Jugend), Gerhard Windstey (Formel 2), Florian Koloc (Hecktriebler) sowie Lukas Troll (Saloon Cars)

Unter perfekten meteorologischen Bedingungen und penibler Einhaltung der corona-bedingten Sicherheitsauflagen ging heute der zweite Renntag zum Stockcar Racing Cup 2020 über die Bühne. Schauplatz war wieder die Arena in Natschbach, in der ein perfekt präpariertes Sandbahn-Oval und von den Behörden zugelassene 500 begeisterte Zuschauer auf insgesamt 60 Starter warteten. Vorweg: Enttäuscht wurden sie nicht. Jede Menge Action, rassige Überholmanöver und spektakuläre Überschläge gestalteten einen langen Renntag kurzweiliger denn je.

In der stärksten Klasse, der Formel 2, standen einander 10 Fahrzeuge gegenüber. Die wie immer quantitativ stärkste Klasse der Saloon Cars umfasste 29 Piloten. In der Gruppe der Hecktriebler stiegen wie in der F2 ebenfalls 10 Fahrer kräftig aufs Gas. Und in der Nachwuchsklasse Jugend kämpften 8 Teilnehmer um Siege und Punkte. Große Beachtung und Anerkennung fand die diesmal außertourlich zur Schau gestellte F2 Jugend, in welcher drei niederländische Talente ihr bereits großes Stockcar-Können in bis zu 180 PS starken Boliden zum Besten gaben. Was besonders auch Organisator Gerald Koloc sehr freute: „Dass unsere Freunde aus Holland extra 2800 Kilometer weit gefahren sind, um hier dabei zu sein, ist eine große Wertschätzung für unsere Veranstaltung.“
In der Formel 2 dominerte vorerst der regierende Meister Gerhard Windstey aus Grafenbach, der heuer nur sporadische Auftritte in seiner Planung hat. Er gewann den ersten von drei Vorläufen. Im zweiten schlug dann Ex-Meister und Windsteys Ortskollege Marcus Lechner, der im ersten Vorlauf von einem sich vor ihm drehenden Auto gebremst worden war, zurück. Vorlauf drei holte sich Bernd Herndlhofer. Der Rundstrecken-Allrounder hatte im Training Pech, als er sich bei einer Kollision das linke Vorderrad ausriss. Um sein Fahrzeug für den Renntag überhaupt fit zu bekommen, mussten er und sein Team alle Kräfte aufbieten. – Im anschließenden Finale über 12 Runden landete der Seibersdorfer Paul Bierl einen hauchdünnen Sieg mit sieben Zehntelsekunden vor Marcus Lechner. – Den Tagesabschluss bot wie immer das heißersehnte Grande Finale. Hier lag lange Zeit Marcus Lechner klar in Führung. Erst als er von hinten auf das Ende des Feldes auflief und dadurch gebremst wurde, kam der erste Verfolger Bernd Herndlhofer immer näher, zum Schluss sogar bedrohlich nahe. Letztendlich rettete Lechner seinen vorab scheinbar klaren Sieg um eine einzige Zehntelsekunde ins Ziel. – Die Tageswertung gewann jedoch Gerhard Windstey mit insgesamt 112 Punkten.

Die Saloon Cars mussten wegen ihrer großen Teilnehmer-Anzahl wieder in drei Gruppen aufgeteilt werden. In Gruppe 1 entschieden Martin Gradwohl aus Bad Erlach (Honda Civic) sowie zwei Mal Lukas Troll aus Hausbrunn (Honda Civic) die Vorläufe für sich. – In der Gruppe 2 hießen die Vorlaufsieger Edi Haider aus Landschach (Honda Civic), Kevin Troll aus Wilfersdorf (VW Golf GTI) sowie Robert Handler aus Gloggnitz (VW Golf GTI). - Und in der Gruppe 3 gingen die Vorlaufsiege an Titelverteidiger Martin Heinrich aus Breitenau (Honda Civic), Raphael Steiner aus Neunkirchen (VW Golf GTI) und letztendlich an den letztjährigen Jugendmeister Michael Kindl aus Puchberg im Opel Astra. – Im B-Finale hatte der Gloggnitzer Roland Krems. die Nase und seinen VW Golf GTI vorn, wenn auch nur knapp. Nur sechs Zehntelsekunden hinter ihm schoss der Mürzzuschlager Marcel Burghart, ebenfalls in einem VW Golf GTI, über die Ziellinie. – Das A-Finale schließlich sah den Wiener Neustädter Nico Mican im VW Golf 3 als Sieger. – 16 Autos bildeten schlussendlich das dicht gedrängte Ambiente des Grande Finales. Dass es gefühlt das erste Mal seit 2012 keinen Abbruch gab, tat der Spannung dabei keinen solchen. Erwin Ostler aus Neunkirchen, Lukas Troll und Martin Gradwohl lieferten sich einen hochklassigen Fight von Anfang bis zum Ende. Von diesem hatte dann Ostler mit seinem VW Golf 2 das bessere für sich. Eine Zehntelsekunde vor Troll und sieben Zehntelsekunden vor Gradwohl.. – Der Tagessieg in der Saloon-Car-Klasse ging mit 124 Punkten an Lukas Troll.

Heiß her ging es auch in der Hecktrieb-Klasse, wo der Grafenbacher Matthias Rumpler mit seinem Opel Omega Vorlauf eins, der Meister aus Wien Roland Hofmann im BMW 328i Vorlauf zwei, und Vorlauf drei ging überraschender-, aber nicht unverdienterweise an Organisator-Sohn Florian Koloc aus Gloggnitz im BMW 320i. – Mit dem Selbstvertrauen des Vorlaufsieges ausgestattet, gab der 18-jährige Florian Koloc auch im Finale seinem BMW die Sporen. Und das mit Erfolg, er gewann 1,2 Sekunden vor Roland Hofmann. – Das Grande Finale mutierte dann zum großen Familien-Duell Koloc/Koloc. Mit dem diesmal besseren Ende für den Vater. Gerald Koloc gewann relativ klar mit 9,2 Sekunden vor Florian Koloc, der „nun doch nicht von zu Hause ausziehen muss“ ?. Zum „Trost“ holte sich Florian Koloc die Tages-Punktewertung (118 Zähler) und somit auch den Tagessieg.

Die Jugend-Klassen wurden so wie schon am ersten Renntag der Saison von zwei Dominatoren beherrscht. In der Gruppe Jugend 1 gewann der Fernitzer Nico Monschein (Honda Civic) alle drei Vorläufe. In der Gruppe Jugend 2 gelang dasselbe Kunststück dem Puchberger Alexander Gschaider (Honda Civic). - Im mit Spannung erwarteten Finale kam es zum Showdown. Diesen entschied Nico Monschein mit 15 Hundertstelsekunden vor Gschaider für sich und heimste somit wie zuletzt den Tagessieg ein.

In der Formel 2 Jugend drückten drei junge Niederländer/innen mächtig aufs Gas. Mit ihren bis zu 180 PS Starken Boliden (in Holland dürfen im Gegensatz zu Österreich Nachwuchspiloten unter 17 Jahren bereits in so leistungshohen Autos Rennsport betreiben) bearbeiteten sie sehenswert das Terrain. Neben den beiden Mädchen Daisy Goos (14

Jahre) und Sarah Janssen (15 Jahre) hatte hier besonders der 15-jährige Senna Claes einiges vor. Die Geschichte dahinter: Schon 2013, als Senna also sieben Jahre alt war, fuhr dessen Vater Ronald Claes hier in Natschbach beim Stockcar mit. Hinter seinem niederländischen Landsmann Toon Schut und vor Manfred Stohl belegte er Platz zwei, brannte aber mit 18,78 Sekunden die bis dahin schnellste je gefahrene Runde in den Natschbacher Untergrund. Heute ging Sohnemann Senna Claes ins Rennen, um die damalige Zeit seines Vaters zu unterbieten. Im ersten Vorlauf, den er vor den beiden Girls gewann, war er mit 20,8 Sekunden relativ weit von seinem Vorhaben weg. Im zweiten Vorlauf verbesserte sich Senna Claes auf 19,4 Sekunden. Auch im dritten Vorlauf kam er mit 19,5 Sekunden nicht an die Zeit seines familiären Vorbilds heran. – Das Finale gewann Senna Claes zwar auch vor Daisy Goos und Sarah Janssen, unter seine beste Zeit von 19,4 Sekunden kam er aber auch hier nicht. Sei’s drum, einen tollen Eindruck hinterließ der 15-jährige Niederländer dennoch.

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