Euro F 3000: Jerez | 07.06.2004
Hattrick für Del Monte – Mathias Lauda Zweiter
Fabrizio Del Monte siegte in Jerez vor einem starken Mathias Lauda und Jonny Reid, Siedler nach Startproblemen out, Auinger weit zurück.
Spannung und spektakuläre Szenen beim dritten Lauf zur Euro-F3000-Meisterschaft in Jerez: Wie schon vor einer Woche in Estoril verpatzte Pole-Mann Norbert Siedler seinen Start.
Der Österreicher fiel daraufhin weit zurück und musste sich wieder nach vorne kämpfen. Klarer Startsieger war Meisterschaftsfavorit Fabrizio Del Monte, der das Rennen fortan vor Bernhard Auinger und Nicky Pastorelli anführte.
Während sich Siedler mit dem Messer zwischen den Zähnen durch das Feld kämpfte, beförderte er beim Überholmanöver auf Cristiano Tuka Rocha den Brasilianer ins Aus. Schon in Estoril war Siedler mit Rochas Teamkollegen Sven Heidfeld kollidiert.
„Wir können nicht mehr von Pech sprechen“, schimpfte Rochas Teamchef Michael Zele im DSF. „Das war das vierte Rennen von Siedler und sein dritter Start, den er versaut hat. Wenn er sauer ist, soll er sich nicht an meinen Autos auslassen. Er soll so fahren, dass nicht ein anderer darunter leidet.“
Norbert Siedler: „Es ist zum Verzweifeln. Ich hatte auch noch heute genügend Starts geübt – da war alles perfekt. Und beim eigentlichen Start ist mir der Motor wieder abgestorben. Ich muss das aus meinem Kopf bringen und mich auf Monza konzentrieren. Die Kollision mit Rocha war ein normaler Rennunfall. Ich war innen schon beinahe vorbei, da hat er einfach rübergezogen.“
Vorne setzte sich Del Monte immer weiter ab, während hinter ihm hart um die Positionen zwei und drei gefightet wurde. Bernhard Auinger, Nicky Pastorelli und Mathias Lauda kämpften bis zur 22. Runde um die Positionen, als Traini-Corse-Pilot Lauda beim Überholmanöver auf Pastorelli dessen Auto berührte und der Niederländer seinen Frontflügel verlor. Dabei verlor der Draco-Pilot vier Plätze.
In Runde 25 schnappte sich Lauda seinen Landsmann Auinger und lag auf dem zweiten Platz. Auinger verlor derweil immer mehr an Boden und musste auch Jonny Reid passieren lassen. Der Neuseeländer zog nur eine Runde nach Lauda an Auinger vorbei.
Zehn Runden vor Schluss rückte das Safety Car auf die Strecke, weil der gestrandete Rennwagen von Loic Deman an ungünstiger Stelle stand. Del Monte verlor daraufhin seinen 30-Sekunden-Vorsprung, behielt aber nach dem Verschwinden des Sicherheitsfahrzeuges die führende Position, um seinen dritten Saisonsieg zu feiern.
„Drei Siege in drei Rennen und 30 Punkte – das ist ein Traumstart“, freute sich Del Monte. „Mein Rennen war toll und das Auto perfekt. Ich war etwas frustriert, als das Safety Car raus kam, aber ich versuchte konzentriert zu bleiben und gewann das Rennen.“
Zum „Man Of The Race“ wurde Mathias Lauda gewählt. Der Sohn von Niki Lauda fuhr ein unglaublich starkes Rennen und hatte sich seinen zweiten Platz richtig verdient. „Mein erstes Podium!“, jubelte Lauda. „Das ist fantastisch. Nach dem Start fiel ich auf Platz sechs zurück. Das war ein schweres Rennen und ich freue mich mein Resultat heute zu feiern.“
Ein tolles Resultat erzielte auch Jonny Reid, der das Rennen als Dritter beendete. „Das ist ein unglaubliches Resultat für mich und das Team“, so der Neuseeländer. „Wir haben alle so hart gearbeitet und ich bin so glücklich, weil meine Familie hier war und mich auf dem Podest gesehen hat.“
Auf den weiteren Plätzen: "Babalus", Fausto Ippoliti, Nicky Pastorelli und Bernhard Auinger, der als Siebter keine Punkte holte.
In der Meisterschaft führt Del Monte überlegen mit 30 Punkten, vor Pastorelli mit 11 und Siedler mit 9 Zählern. Das nächste Rennen zur Euro F3000 findet am 27.6. in Monza statt.