FIA-GT: Adria Raceway | 15.10.2006
Unbelohnte taktische Meisterleistung: Nachdem Wendlinger/Peter bereits auf den sensationellen zweiten Rang vorstießen, schlug die Defekthexe zu.
Keine Punkte für Karl Wendlinger und Philipp Peter heute beim neunten Lauf zur FIA-GT-WM auf dem Adria Raceway! Denn nach einer taktischen Meisterleistung spielte die Technik nicht mit – Philipp Peter musste – sensationell auf Platz 2 liegend – mit einem technischen Defekt am Red Bull Aston Martin DBR9 aufgeben!
Die Voraussetzungen vor diesem Rennen waren alles andere als gut: Nur neunter Startplatz auf dem Stop-and-Go-Kurs mit der Gewissheit, dass Überholen fast unmöglich sein wird.
Doch im Rennen zeigte das RaceAlliance-Team seine wahre Stärke: Karl Wendlinger fuhr den ersten Stint, als nach rund 40 Minuten eine Safety-Car-Phase die Chance ermöglichte, etwas zu riskieren: „Unsere Ingenieure haben blitzschnell geschaltet, haben ausgerechnet, dass ein vorgezogener Wechsel zu diesem Zeitpunkt möglich war“, erzählt Philipp Peter, der das Steuer übernahm, und nach dieser taktischen Meisterleistung auf Rang 2 geführt wurde: „Der drittplatzierte Saleen lag 30 Sekunden hinter mir, auf den Führenden Pescatori konnte ich Runde um Runde den Rückstand verkürzen.“
Die Sensation schien zum Greifen nahe, als so gegen Halbzeit des Rennens plötzlich ein technischer Defekt auftrat: „Ich hatte von einer auf die andere Sekunde keinen Antrieb mehr“, so Peter, „die Gänge ließen sich zwar schalten, aber es war so, als wäre ich konstant im Leerlauf. Da ging dann gar nichts mehr“, sagt der Wiener, der fest davon überzeugt ist, „dass wir dieses Rennen gewonnen hätten.“
Auch Karl Wendlinger traf der Ausfall wie ein Schlag ins Gesicht: „Wir haben zwar das Qualifying-Set-Up nicht wirklich hinbekommen, aber gewusst, dass wir eine sehr gute Rennabstimmung haben. Darauf haben wir auch gebaut. So wie auch auf eine Safety-Car-Phase. Dann tritt beides ein, und wir stehen jetzt trotzdem mit leeren Händen da. Das ist schon sehr, sehr bitter. Denn wir haben heute alle einen sehr guten Job gemacht. Es hat alles gepasst – aber gegen die Technik bist du eben machtlos“, war der Tiroler am Boden zerstört, „auch ich bin mir sicher, das wir heute leicht gewonnen hätten.“