Formel 3-DM: Zandvoort | 24.09.2002
Titelentscheidung in Zandvoort?
Zugegeben, Gary Paffet ist nahe dran. Doch am Ziel seiner Träume ist der erfolgsverwöhnte 21-Jährige noch nicht.
Noch ist nicht sicher, ob er als erster Brite mit dem Meistertitel in die Geschichte der Int. Deutschen Formel-3-Meisterschaft eingehen wird. Doch schon am kommenden Wochenende in Zandvoort könnte Gary Paffett seinen bislang wichtigsten Triumph feiern.
Der erste Matchball gehört ihm! Mit 29 Punkten Vorsprung geht der Tabellenführer in die restlichen vier Saisonrennen. Paffett muss am Ende dieses Wochenendes exakt 22 Punkte mehr auf seinem Konto haben als die Konkurrenz.
"Abwarten", sagt Timo Glock kaltschnäuzig. "Ich habe in meiner ersten Formel-3-Saison nichts zu verlieren. Paffett jedoch muss Punkte sammeln und das Gesamtresultat vor Augen haben - ich sehe jedes Rennen einzeln und fahre voll auf Sieg."
Dass mit dem 20-Jährigen aus dem Odenwald der nächste deutsche Hoffnungsträger heranwächst, ist längst klar. Timo Glock siegte bereits drei Mal in der laufenden Saison. Nicht schlecht für einen Neuling im Feld von 30 Fahrern aus 13 Nationen.
Hier tut sich auch der Niederländer Robert Doornbos hervor, ist er mit seinem 280 km/h schnellen Monoposto doch fast immer im Spitzenfeld zu finden. Sogar auf dem Siegertreppchen stand der 20-Jährige schon - beim Rennen auf dem ostdeutschen EuroSpeedway holte er den beachtlichen zweiten Platz.
"Es ist der Hammer, dass das Zandvoort-Rennen nachträglich in unseren Kalender aufgenommen wurde", freut sich der Niederländer. "Natürlich bekommt man vor einheimischem Publikum den ganz besonderen Kick. Ich bin jedenfalls motiviert bis in die Haarspitzen."
Das sind die Konkurrenten auch. Müssen sie auch. Denn in der Schlussphase der Saison gilt es, auf sich aufmerksam zu machen. Bald werden die Cockpits für das nächste Jahr besetzt. Jetzt kann man noch punkten. Wer sich nun nicht in Szene setzt, hat seine Chance vertan.
Wie unerbittlich es in der Int. Deutschen Formel-3-Meisterschaft zugeht, zeigt das Beispiel Kousuke Matsuura. Grimmig stand der Japaner vor drei Wochen auf dem Siegerpodest. Keine Freude und kein Jubel über den dritten Platz auf dem A1-Ring.
Matsuura war sauer: "Ich hätte hier gewinnen können. Mein Auto war super. Ich habe es vermasselt." Jetzt sucht er seine Chance in Zandvoort - das tun die anderen 29 Youngster aber auch.