
Histo-Cup & 325er Challenge: Vorschau Monza | 28.09.2006
Wer hat die Nase vorn?
Am kommenden Wochenende ist es soweit: Das große Finale der größten Rennserie Österreichs geht vom 29. bis 31. September 2006 auf der F1-Rennstrecke von Monza über die Bühne – und noch ist in beinahe allen Klassen alles offen!
Die Entscheidung, wer jeweils eine „goldene Ananas“ als Jahresbester mit nach Hause nehmen darf, wird spannend wie selten zuvor. Die Nennliste für das Italien-Gastspiel platzt jedenfalls aus allen Nähten, insgesamt haben 94 (!) Teilnehmer quer durch alle Serien und Klassen genannt. Das größte Starterfeld kommt wie immer von den Historischen (nach Anhang K bzw. nach STW-Reglement), dort sind 53 Autos am Start. Zum Abschluß der Saison versammeln sich auch noch einmal außergewöhnlich viele Young-Timer, 17 Starter werden das Autodrom in Monza erbeben lassen. Und die BMW 325 Challenge bricht am Ende ihres Premierenjahres alle Rekorde, nicht weniger als 24 (!) Bayerische stellen den Erfolg dieser neuen Serie eindrucksvoll unter Beweis.
Alles in allem sieht es also nach einem mehr als würdigen Saisonabschluß aus, jetzt hofft die Histo-Gemeinde nur noch auf einen gnädigen Wettergott, der über dem königlichen Park von Monza die Sonne scheinen läßt!
Los geht’s bereits am Freitag mit den Besichtigungsfahrten und den Zeittrainings für alle drei Serien, am Freitagabend um 17:20 Uhr gibt es dann schon das erste Rennen (Young-Timer und BMW 325 Challenge), damit am Sonntag früher mit der Heimreise begonnen werden kann. Die Rennen am Samstag starten um 11:30 Uhr (Histo-Cup) bzw. 17:55 (zweiter Lauf Young-Timer und BMW 325 Challenge), am Sonntag bildet der zweite Durchgang des Histo-Cups um 13:20 den Abschluß, die Siegerehrung ist für 14:30 geplant!
Histo-Cup nach Anhang K und Spezialtourenwagen (STW):
Mit 53 Startern herrscht am Ende einer langen Saison bei den „echten“ Historischen „Full House“, das garantiert spannende, turbulente Rennen und einen harten Titel-Fight bis zum Schluß. Bei den Histos nach Anhang K muß Titel-Favorit Andreas Stich (Ford Escort RS BDA) auch dieses Mal auf die Unterstützung seines Team- und Marken-Kollegen Martin Sahl verzichten, seine Chancen stehen aber nichtsdestotrotz sehr gut: Immerhin hat er vor den beiden letzten Läufen 19 Punkte Vorsprung auf Porsche-Pilot Michi Sares (Porsche 911 RS), der fast schon auf einen Ausfall seines Konkurrenten hoffen muß, um mit seinem großvolumigen Zuffenhausener Sportgerät noch zu Meisterehren gelangen zu können.
Bei den STW-Historischen ist dagegen wirklich alles offen: Norbert Müller (Alfa Romeo GTV) liegt nach Streichresultaten nur läppische sechs Zähler vor seinem Markenkollegen Christian Schneider (Alfa Romeo GTV) – letzterer könnte auf der schnellen Strecke von Monza leicht im Vorteil sein. Wer in der Gesamtwertung die Nase vorne haben wird, hängt wohl stark davon ab, ob Peter Mücke seinen Ford Capri RS 3100 an den Start bringt, in der Nennliste steht er zumindest.
Gegen das bärenstarke Gerät dürften selbst die BMW-Glüher Wolfgang Schachinger und Norbert „Lenzi“ Lenzenwerger (beide BMW CSL 3.5) oder die Porsche-Meute, allen voran Salzburgring-Sieger Peter Eissner, chancenlos sein. Für „Farbe“ und mächtig Sound im Feld sorgen in Italien übrigens Paul Koppenwallner mit dem Huffaker Genie und Ottokar Jacobs mit dem Porsche 908/2!
Young-Timer bis 1991:
Na bitte! Zum Abschluß der Saison noch einmal ein richtig gut gefülltes Starterfeld bei den Young-Timern, die ebenfalls noch uneins sind, wer denn nun die „Goldene Ananas“ mit nach Hause nehmen darf. Geht man nach dem Punktestand, dann hat Gerald Fischer (BMW 335 STT) die besten Karten, berücksichtigt man die Streckeneigenheiten, dann ist Christian Sommer (Porsche 930 Turbo) im Vorteil. Rechnet man die Strechresultate ein, dann liegen die beiden nur durch acht Punkte getrennt, es dürfte also ganz knapp werden
Favoriten auf die Tagessiege gibt es viele, vor allem deshalb, weil die unberechenbare M3-Armada aus dem Tessin wieder am Start ist. Wenn Gerhard Jörg seiner Chevy Corvette die am Salzburgring doch arg verbeulte Nase inzwischen gerade gebogen hat, dann ist er ebenfalls ein heißer Tipp. Und vergessen wir nicht auf Roland Kofler mit dem Ex-DTM-Mercedes, der für die ultraschnelle Bahn bestimmt genug Kraft unter der Haube hat.
BMW 325 Challenge:
Der Champion in der BMW 325 Challenge ist in Form von Michi Hollerweger schon gekürt, lediglich in der „Gruppe N“ darf sich der Neuseeländer Vincent „Kiwi“ Smaal keinen Ausfall leisten, dann könnte ihn Dietmar Lackinger noch gefährden. Daß dennoch 24 Pilotinnen und Piloten in Monza am Start stehen werden, ist eine kleine Sensation und verspricht für die beiden letzten Saisonrennen Spektakel pur. Hoffentlich wirft die „wilde Truppe“ nicht alle Hemmungen über Bord, denn wer in Monza Tür-an-Tür unterwegs ist, kann sich sehr schnell sehr viel verbiegen. Voraussagen sind so gut wie unmöglich, lassen wir uns einfach überraschen!