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Saison-Rückblick BMW

Sieben Siege, sechs Poles und drei Titel in der GT-Klasse - die ALMS-Saison 2001 war für BMW ein voller Erfolg.

Die ultimative Fahrmaschine...

Der neue BMW M3 GTR eroberte die GT-Klasse der American Le Mans Series (ALMS) im Sturm. Sieben Siege in zehn Rennen wurden mit dem neuen Coupé erzielt, dazu sechs Polepositions. BMW-Werksfahrer Jörg Müller gewann die Fahrer-Meisterschaft in der GT-Klasse, BMW Motorsport siegte im Teamklassement, und BMW wurde Markenmeister im wichtigsten Auslandsmarkt des Unternehmens.

Klassenwechsel: der neue BMW M3 GTR entpuppt sich auf ANhieb als Volltreffer

Das dritte Jahr des BMW-Engagements in der ALMS stand unter neuen Vorzeichen. Nach den Erfolgen der Vorjahre mit dem offenen Prototypen BMW V12 LMR kam 2001 eine Neuentwicklung zum Einsatz, der BMW M3 GTR mit einem 450 PS starken V8-Motor. Der stärkste M3, den es je gab, setzte Maßstäbe in der GT-Klasse und trat vierfach auf: Zwei Fahrzeuge setzte das Team BMW Motorsport unter der Regie von Charly Lamm ein, zwei weitere das amerikanische BMW Team PTG des deutschstämmigen Tom Milner.

Zunächst stellte der M3 GTR die beiden Teams vor die Schwierigkeit, das Auto während bereits laufender Saison zur Rennreife bringen zu müssen. Die Entscheidung für dieses Projekt war erst im September der vorangegangenen Saison gefallen. Der BMW M3 GTR wurde in München in der Rekordzeit von weniger als sechs Monaten entwickelt. „Techniker, Teams und Fahrer haben Großartiges geleistet“, betonte BMW Motorsport Direktor Dr. Mario Theissen. „Der späte Projektstart zusammen mit den logistischen Anforderungen für die Amerika-Einsätze hat allen extrem viel abverlangt.“

Die jenseits des Atlantik erzielten Erfolge werden in München hoch bewertet. Die USA sind nicht nur der generell wichtigste Absatzmarkt für BMW außerhalb Deutschlands, es werden auch nirgendwo auf der Welt so viele M-Fahrzeuge verkauft wie dort. „Diese sportliche BMW Kundschaft“, so Theissen weiter, „ist in Amerika in zahlreichen Clubs organisiert und hat unseren Wechsel von der Prototypenklasse zum M3 in der GT-Kategorie mit Begeisterung aufgenommen.“

Texas: Saisonstart mit M3 aus dem Vorjahr


Beim Saisonauftakt der ALMS am 4. März in Fort Worth (Texas) mussten sowohl das deutsche als auch das amerikanische BMW Team noch auf BMW M3 aus dem Vorjahr zurückgreifen. Platz drei für Hans-Joachim Stuck und Boris Said im M3 von PTG wurde das beste Ergebnis.

Der neue BMW M3 GTR debütierte beim 12-Stunden-Rennen am 17. März in Sebring im US-Bundesstaat Florida. „Das war die erste Testfahrt unter Rennbedingungen“, erinnert sich Teammanager Charly Lamm. Vor dem Verladen des Autos hatte die Zeit lediglich für einen kurzen Funktionstest auf dem BMW Gelände in Ismaning gereicht. Dennoch hielt der GT-Sportwagen einmal rund um die Uhr auf der extrem unebenen Rennstrecke von Sebring durch.

Das eingespielte Fahrerduo JJ Lehto (FIN)/Jörg Müller (D) belegte Platz drei und erzielte damit den ersten Podiumsplatz in der Karriere des BMW M3 GTR. „Allerdings“, erinnert sich Lamm an die anschließende Inspektion, „wäre das auch keinen Kilometer länger gut gegangen.“

Jarama: erster Doppelsieg mit dem BMW M3 GTR


Anschließend bestritt das Team BMW Motorsport zwei Europarennen der ALMS bzw. der European Le Mans Series. Diese Rennen mit der ALMS-üblichen Dauer von 2.45 Stunden im englischen Donington Park und in Jarama (Spanien) zählten zwar nicht unmittelbar zur ALMS, eröffneten aber die Möglichkeit, für gute Ergebnisse in Europa, schlechtere in Amerika erzielte, zu streichen.

In Donington allerdings, wo erstmals auch das zweite Fahrerduo des Team BMW Motorsport, Fredrik Ekblom aus Schweden und Vorjahres-GT-Meister Dirk Müller, im BMW M3 GTR starteten, erlebte BMW einen Doppelausfall. In Jarama wurde der Einsatz
der Mannschaft dafür mit dem ersten Doppelsieg belohnt: Ekblom/D. Müller gewannen vor Lehto/J. Müller.

Zum ALMS-Lauf im kalifornischen Sears Point trat BMW mit dem neuen Sportwagen erstmals in voller Mannschaftsstärke an, nun verfügte auch das BMW Team PTG über zwei M3 GTR. Der erste gemeinsame Auftritt mündete nach knapp drei Stunden in einen Vierfach-Erfolg. In Sears Point gewannen Lehto/J. Müller vor Said/Stuck, Ekblom/D. Müller und Bill Auberlen (USA)/Niclas Jönsson (S), die sich das zweite PTG-Auto teilten. Beim anschließenden Rennen in Portland siegten Said/Stuck vor einem Porsche. Die BMW Piloten des deutschen Teams kamen auf die Plätze drei und vier.

Saisonende: vier Doppelsiege in Folge


Mittlerweile hatte der BMW M3 GTR auch in Sachen Zuverlässigkeit Fortschritte gemacht. Mit vier Doppelsiegen in Folge blieb er für den Rest der Saison ungeschlagen. In Mosport (Kanada), Mid-Ohio und Laguna Seca (Kalifornien) gewannen Lehto/J. Müller vor Ekblom/D. Müller. Beim Finale, dem über 1 000 Meilen ausgetragenen Petit Le Mans in Road Atlanta, feierte das Trio Auberlen/Said/Stuck den siebten Sieg für den M3 GTR, sie gewannen vor Dirk und Jörg Müller.

Jörg Müller (31) reichte dieser zweite Platz, um seinen ersten Meistertitel außerhalb des Formelsports unter Dach und Fach zu bringen. Er kann in seiner Karriere auf Titel in der Formel Ford, Formel Opel, Formel 3 und in der Formel-3000-Europameisterschaft zurückblicken. Trotz Gewinn von Fahrer-, Team- und Marken-meisterschaft blieb ein Wehmutstropfen: Jörg hätte den Titel gerne mit JJ Lehto geteilt, nachdem er bis zum Finale jeden Erfolg gemeinsam mit dem Finnen errungen hatte.

Um die Chancen auf die Fahrermeisterschaft zu verdoppeln, hatte sich das Team aber entschieden, die beiden Titelaspiranten auf zwei Autos zu verteilen. Lehto beendete die Saison als Tabellenzweiter. Er wechselte sich beim Finale im zweiten M3 GTR vom Team BMW Motorsport mit Ekblom und dem als einmalige Verstärkung verpflichteten Karl Wendlinger (A) ab. Die drei belegten im Rennen nach zwei leichten Kollisionen Platz vier.

Lange Reise: 56 000 Kilometer Fahrt zum Arbeitsplatz.


Speziell für das deutsche Team BMW Motorsport war die Saison von langen Anreisen zum Arbeitsplatz geprägt. Das Team trat zu zehn Rennen an, verteilt auf sechs US-Bundesstaaten, Kanada sowie England und Spanien. Inklusive Testfahrten legten die Trucks 11 000 Kilometer in Europa und knapp 45 000 Kilometer in Amerika zurück.

Teammitglieder blieben teilweise einen ganzen Monat in den USA, der kürzeste Heimataufenthalt dauerte gerade einmal fünf Tage. Eine permanente Werkstatt in den USA hatte das Team in der Saison 2001 nicht, zwischen den Rennen blieb keine Zeit, den früheren Sitz in der Nähe von Los Angeles anzusteuern. Wechselnde Fahrerlager dienten als Arbeitsstätten. Das BMW Team PTG des deutschstämmigen Tom Milner operierte von Winchester im Bundesstaat Virginia aus.

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