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Spektakel in Greinbach

Wer gedacht hat, dass die bisherigen ÖM-Läufe schon spektakulär waren, wurde in Greinbach noch einmal überrascht…

Leopold Freistätter

Ein einziges Heimrennen in dieser Saison zählt nicht zur tschechischen Meisterschaft und das wirkte sich am Sonntag natürlich aufs Starterfeld aus. Schlussendlich passierten 29 Teilnehmer die erforderliche Abnahme, die Österreicher hatten es damit leichter, zu guten ÖM-Punkten zu kommen.

Im Training war die Bahn noch von den nächtlichen Regenfällen gezeichnet, schon im ersten Vorlauf herrschten allerdings Top-Bedingungen.

Division 1

In der Division 1 war das Pech an diesem Tag auf die ausländischen Gäste fokkusiert, denn ausgerechnet der Ungar Peter Kotan und der Deutsche Günther Wissel blieben schon im Training mit technischen Defekten auf der Strecke.

Im ersten Qualifikationsdurchgang ging es Franz Stamminger etwas zu motiviert an, er kam auf den Grasstreifen, verlor die Kontrolle - ein harter Aufprall bedeutete das Aus. Übrig blieben in dieser Division nur neun Autos, darunter war Franz Hindler im diesmal der Star bei den Zweiradgetriebenen.

Das B-Finale der Division 1 wird wohl als eines der kuriosesten Rennen in die Geschichte eingehen. Alles sah nach einem klaren Sieg von Werner Köck aus, bis sich eine Halbachse verabschiedete. Dies nützte Dieter Kahri aus und übernahm die Führung. Lange währte allerdings die Freude nicht, denn bei seiner Gegenattacke wurde Kahri von Köck in einen Dreher geschickt. Dann war plötzlich Gerhard Zöger an der Spitze, doch auch er wurde aufgrund eines Defektes immer langsamer. Andreas Schuster, der sich als Einziger aus den Tumulten herausgehalten hatte, witterte seine Chance und entschied das B-Finale für sich.

Im alles entscheidenden A-Finale waren die Positionen hingegen rasch bezogen. Einzig Peter Ramler hetzte Loisl Höller rundenlang über den Kurs und ließ sich nicht abschütteln, musste sich mit dann aber doch mit Rang zwei hinter dem Altmeister begnügen. Der dritte Rang ging an Franz Spitaler, Franz Hindler siegte bei den Zweiliterautos.

Division 2

In der Division 2 wurde mit viel Mühe das erforderliche Viererpaket zusammengebracht. Rallye-As Stefan Reininger und Friedrich Huber waren hier eine Klasse für sich, Stefan Reininger konnte einen klaren Sieg nach Hause fahren.

Division 4

In der Division 4 war Gottfried Kogler ausgezogen, um den Leihwagen von Dieter Kahri um den Kurs zu treiben. Nach dem Sieg in Sedlcany und einem neuerlichen Ausfall bei der Dunlop Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye war er wohl etwas übermotiviert. Nach verpatztem Start hetzte er der Meute wie ein Berserker hinterher, die Jagd endete fatal.

Gottfried Kogler verschrottete in diesem ersten Vorlauf den Leihwagen nachhaltig, auch sein Knie soll bei dem heftigen Unfall in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Im zweiten Vorlauf legte dann Anton Wurst seinen Boliden aufs Dach, Helmut Grill hatte Probleme mit der Technik.

Von allen Vorfällen unbeeindruckt fuhr Christian Petrakovits auf seiner Heimbahn ein souveränes Rennen. Mit zwei Vorlaufbestzeiten sicherte er sich vorzeitig die Poleposition für das A-Finale. Die Plätze dahinter teilten sich Josef Köhbach und der Tscheche Ota Hlousek. Vom Pech verfolgt war der regierende Meister in dieser Division, Rainer Kaindl. Er konnte aufgrund eines Defektes gar nicht mehr zum Finale antreten und verlor wertvolle Meisterschaftspunkte.

Dieses A-Finale war dann auch wieder mit Dramatik gespickt. Hlousek gewann im Allrad-Geschoss natürlich den Start und wurde von Petrakovits und Köhbach gehetzt. Schon in der zweiten Runde musste Köhbach die Verfolgung aufgeben und den Golf abstellen.

Petrakovits klebte förmlich am Heck des von Hlousek und sah in der vorletzten Runde seine Chance. In der Fahrerlagerkurve gab es einen leichten Klaps auf das Hinterteil, und Hlousek verabschiedete sich in einen Dreher. Als er wieder auf die Strecke zurückkehrte, raste er mitten in die vorbeifliegende Meute.

In der Staubwolke kugelten eine Menge Autos umher, was sich in dieser Wolke wirklich abgespielt hat wird man wohl nie genau erfahren. Als Führender kam jedenfalls wieder Petrakovits ans Tageslicht und Neueinsteiger Helmut Fischer erlebte in seinem ersten Rallycross gleich seine erste Rolle seitwärts.

Das war Leihwagen Nummer zwei an diesem Tag, diesmal der von Alexander Schiessling. Der Tumult wurde von Gerhard Schermann und Christian Tuschl hervorragend ausgenutzt, hinter Petrakovits und Hlousek belegten sie die Ränge drei und vier.

Die Generalprobe in Greinbach ist also gelungen, denn nach der Rallycross-Pause macht am 9. Juni die europäische Elite in der Steiermark Station. Zwar hat Mr. Rallycross Martin Schanche nun endgültig seine Laufbahn beendet, die Rallycross-Europameisterschaft wird aber mit Sicherheit ein hochkarätiges Starterfeld garantieren.

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