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Kein Österreichertag

Der vierte Meisterschaftslauf im tschechischen Rimov war für die meisten Österreicher keine Reise wert.

Leopold Freistätter

Die Strecke in der Nähe von Budweis gehört ist zwar die älteste in Tschechien, erlebte aber erst jetzt die ÖM-Premiere. Das Feld der "Austrianer" wurde allerdings durch eine Ausfallorgie ziemlich dezimiert.

Der Oberösterreicher Alois Höller war mit seinem Lancia Delta Integrale voll motiviert angetreten um die ÖM-Führung in der Division 1 zu verteidigen. Die zweite Trainingszeit machte ihn noch glücklich, der kaputte Turbolader im ersten Vorlauf dann weniger. Im zweiten Lauf knallte er eine Fabelzeit auf die Bahn und musste sich Pavel Koutny nur knapp geschlagen geben. Danach verließ den Lancia der Öldruck und Loisl war zum Zuschauen verdammt.

Die österreichischen Hoffnung lagen ab sofort auf Peter Ramler, der dem Golf endlich das Laufen gelernt hat. Mit einem tollen dritten Lauf qualifizierte er sich für die zweite Startreihe des A-Finales. Der Klosterneuburger Franz Spitaler konnte erstmals auf ein neues 6-Gang Getriebe im BMW M3 zurückgreifen.

So ganz rund läuft die Sache noch nicht, denn Spitaler blieb im B-Finale hängen und wurde damit weit unter seinem Wert geschlagen. Im A-Finale waren die Positionen dann ziemlich bald bezogen, sieht man von einem entfesselten Marek Zeman (Ford Escort RS2000) ab, der seinen Markenkollegen Otakar Vyborny niederfightete. Peter Ramler muss sich nach einem leichten Ausrutscher mit Rang fünf begnügen.

In der Zweiliterklasse der Division 1 hat nach technischen Problemen zu Saisonbeginn nun der Burgenländer Tristan Ekker (VW Polo 16V) wieder alles im Griff. Die Überlegenheit des Vorjahres war plötzlich wieder da und Ekker schaffte als einziger Zweiradpilot den Einzug ins A-Finale. Franz Hindler hatte mit dem Golf GTI zwar die tschechischen Skoda-Piloten im Griff, kam aber an Ekker diesmal nicht ran.

Glücklos agierte auch der einzige Österreicher in der Division 2. Friedrich Huber hatte sich vom neuen Getriebe im Nissan Almera viel versprochen. Schon im Training gab dieses aber seltsame Geräusche von sich. Da die Meisterschaft bereits nächste Woche in Ungarn fortgesetzt wird, wollte Huber keinen gröberen Defekt riskieren und trat vorzeitig die Heimreise an.

Der Sieg ging überraschen deutlich an Pavel Novotny (Citroen Xsara) der die Protagonisten der bisherigen Rennen Vlastimil Bohacek (Peugeot 306) und Roman Castoral (Seat Ibiza) auf die Plätze verwies.

Ein rein tschechisches Match war die Division 2A. Auffällig war hier nur, dass die beiden Polo-Motoren von Ales Zazvorka und Milan Peruth exakt an der selben Stelle ihr Leben aushauchten. Jaroslav Stary nutzte die Gunst der Stunde und trieb seinen Polo zum Sieg. Pavel Novacek im Suzuki Swift hetzte ihn vergeblich und musste mit Rang zwei Vorlieb nehmen.

Kurios wie immer ging es in der Division 4 zu. Der 70%ige Schotteranteil bevorzugte natürlich die Allradautos, die sich auch die vorderen Startplätze für das Finale sicherten. Als einziger Österreicher schaffte es Josef Köhbach ins A-Finale. Auch sein Golf hat ein neues Getriebe spendiert bekommen und es war das einzige das an diesem Tag funktionierte. Der heimische Rest tummelte sich geschlossen im B-Finale.

Christian Petrakovits konnte seine Pole nicht nutzen und ließ sich in der ersten Kurve in einen Tumult verwickeln. Ziemlich abgeschlagen hetzte er der Meute hinterher und konnte noch auf Rang drei vorstoßen. Walter Velan, der in den Vorläufen noch Gewöhnungsprobleme hatte, freute sich über den zweiten Platz in diesem Lauf. Markus Rumpler dagegen war mit seinem ersten Einsatz im Opel Kadett GSI nicht zufrieden, er belegte nur Rang 11.

Die Allradler konnten ihren Traktionsvorteil dann im A-Finale nicht umsetzen. Schon in der ersten Kurve schoben sie sich gegenseitig ins out. Einer blieb auf der Strecke, der andere hetzte dem Feld hinterher.

Siegreich blieb zuletzt Josef Iro im Lancia Delta Integrale vor einem entfesselt fahrenden Miroslav Jindra im 1600er Peugeot. Pepi Köhbach freute sich über Rang drei und den Klassensieg der ihm wertvolle Meisterschaftspunkte einbrachte.

Schon am kommenden Sonntag geht es im ungarischen Nyirad mit der Rallycross-ÖM weiter.

Fotos und Ergebnisse finden Sie in der rechten Navigation!

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