MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der Doctor schlägt zurück!

In einem sehr spannenden Rennen holte sich der Doctor, Valentino Rossi, seinen ersten Saison-Sieg. Von Platz sechs kommend siegte er vor Nicky Hayden und Loris Capirossi.

Joachim Edeler

Der Australier Casey Stoner startete gleich in seinem 2. Renne von der Pole-Position. Von Platz 2 ging der Sieger des ersten Rennens, Loris Capirossi, in das Rennen vor dem Spanier Toni Elias. Weltmeister Valentino Rossi stand nur auf Platz 6.

Der Start verlief spektakulär, Shinya Nakano bog von Startplatz 8 kommend gleich als dritter in die erste Kurve ein. Doch Casey Stoner stürmte mit einem Bomben-Start vorne weg, ihm folgte Nicky Hayden und Valentino Rossi. Der Weltmeister schnappte sich nach wenigen Kurven Loris Capirossi und lag damit schon auf Platz drei. Den ersten Sturz gab es auch gleich in der ersten Runde, es erwischte Randy de Puniet mit seiner Kawasaki. Vorne also zwei Honda-Fahrer, am Ende des Feldes fand sich Alex Hofmann auf seiner Kunden-Ducati. Schlechter Start für den Deutschen.

Shinya Nakano konnte seinen tollen Start nicht nutzen, er wurde gleich durchgereicht. Nach zwei Runden lag er nur noch an 8. Stelle. Nicky Hayden drehte schnelle Runden und konnte die Lücke zu Casey Stoner zu fahren. Auch Valentino Rossi hielt tapfer mit und zoomte sich ebenfalls an das Heck der Repsol-Honda von Hayden. Spannender Dreikampf um die Spitze in der frühen Phase des Grand Prix von Quatar. Etwas enttäuschend verlief der Start für Dani Pedrosa. Der Spanier belegte im ersten Saison-Rennen den phantastischen 2. Platz, doch in Quatar belegte er nach vier Runden nur den 10. Platz.

Der nächste Ausfall ereilte John Hopkins, der seine Suzuki mit technischem Defekt abstellen musste. Wütend trat er gegen seine Maschine. Sete Gibernau konnte sich auf der zweiten Werks-Ducati schnell an Capirossi heranfahren. Dann begann ein gnadenloser Fight zwischen Rossi und Hayden um den 2. Platz. Mehrfach überholten sich die beiden ehemaligen Team-Kollegen in einer Runde, eine Augenweide für die Fans. Rossi behielt die Oberhand und lag damit knapp hinter dem Führenden Casey Stoner. Die beiden Ducati-Fahrer Capirossi und Gibernau wählten harte Bridgestone-Reifen für das Rennen, war dieser taktische Schachzug der Schlüssel für ein gutes Rennen? Beide konnten locker mit der Spitze mithalten.

Rossi überholt Stoner

Das Feld lag nach acht gefahrenen Runden noch relativ dicht beisammen, die Leistungs-Dichte bei diesem Rennen war hervorragend. Rossi war schon dicht hinter Stoner, begann seine ersten Attacken gegen den Australier. Bei Suzuki wurden die Gesichter noch länger, auch Chris Vermeulen musste seine Maschine in der Box abstellen. Ein Wochenende zum Vergessen für die Blauen. Und nach neun Runden kam, was kommen musste. Rossi ging unwiderstehlich an Stoner vorbei auf Platz eins. Jetzt war die Frage, ob die mittel-harten Michelin von Rossi auf Dauer gut genug waren, um dieses Rennen zu gewinnen. Stoner wollte den Weltmeister nicht so einfach davon fahren lassen, fuhr extrem dicht auf und machte dann einen leichten Fehler. Nicky Hayden profitierte davon und schnappte sich Stoner.

Nach der Hälfte des Rennens hatte Rossi eine halbe Sekunde Vorsprung auf die Verfolger, doch Hayden konnte zulegen und kam dichter an die Yamaha von Rossi heran. Dani Pedrosa hatte jetzt auch seinen Rhythmus gefunden, drehte eine schnelle Runde nach der nächsten und lag schon auf Platz sieben. Auf die Spitze fehlten aber schon vier Sekunden. Jetzt brach die Zeit der Ducati an, Capirossi schnappte sich Stoner und ging damit an die dritte Stelle. Pedrosa und Melandri lieferten sich einen harten Kampf um Position sechs, leider konnten sie somit nicht weiter an die Spitze des Feldes heran fahren. Am Ende des Feldes fuhr noch immer Alex Hofmann, bedingt durch die Ausfälle der Suzuki lag er aber schon in Reichweite von Punkten.


Der erste Fahrer aus der Spitzen-Gruppe, der das Tempo nicht mehr halten konnte war Sete Gibernau. Obwohl der Spanier die Umstellung von Honda auf Ducati gut bewerkstelligt hat, fehlt ihm noch immer ein wenig Zeit um die letzten Zehntel Sekunden aus der Maschine zu quetschen. Auch Casey Stoner musste in der Folge abreissen lassen, damit also Rossi, Hayden und Capirossi an der Spitze. Wilde Drifts zeigte Nicky Hayden, seine Michelin-Reifen waren schon sechs Runden vor dem Ziel ziemlich am Ende. Doch der Amerikaner biss auf die Zähne, prügelte seine Honda um die Kurven dass es eine wahre Freude war. Aufgeben kennen Amerikaner eh nicht, und den Weltmeister Rossi schlagen zu können ist immer wieder das ehrgeizige Ziel aller Fahrer.

Hayden überholt Rossi, doch Rossi kontert wenig später

Führungs-Wechsel vier Runden vor Schluss, Nicky Hayden schnappte sich Valentino Rossi am Ende von Start/Ziel. Loris Capirossi profitierte von dem Manöver, konnte die kleine Lücke vor ihm zufahren. Es begann der Kampf um den Sieg, wieder ging Rossi an Hayden vorbei. Der Weltmeister setzte alles auf eine Karte und versuchte sich zwei Runden vor dem Ende abzusetzen. Sete Gibernau fing sich wieder und schnappte sich Casey Stoner, ging damit auf Platz vier. Alex Hofmann schnappte sich Cardoso, fuhr damit in die Punkte. Dani Pedrosa drückte sich mit einem haarigen Manöver vorbei an Marco Melandri auf Platz sechs vor.

In der letzten Runde liess Rossi nichts mehr anbrennen, holte sich seinen ersten Saison-Sieg vor Nicky Hayden und Loris Capirossi. Damit machte der Italiener die Schmach des ersten Rennens von Jerez wett. Der Doctor ist also wieder zurück! Tolles Team-Resultat von Ducati, denn Sete Gibernau belegte Platz vier vor Casey Stoner. Es reichte also nicht ganz für die Bridgestone-bereiften Ducati.

Das diesjährige Rennen war glatte 11 Sekunden schneller als im letzten Jahr, die Reifen-Entwicklung schreitet also auch in der MotoGP-Klasse weiter voran. Das Rennen war spannend vom Start bis ins Ziel, die Experten behalten also Recht mit ihrer Vermutung, dass dies die wohl spannendste Saison seit Jahren werden wird.

Ergebnis Moto GP

Pos 
Fahrer
Nat.
Team 
Zeit
1
V. Rossi
ITA
Yamaha
0
2
N. Hayden
USA
Honda
0.9
3
L. Capirossi
ITA
Ducati
1.4
4
S. Gibernau
ESP
Ducati
4.5
5
C. Stoner
AUS
Honda LCR
7.5
6
D. Pedrosa
ESP
Honda
10.8
7
M. Melandri
ITA
Honda
11.7
8
A. Elias
ESP
Honda
19.4
9
C. Edwards
USA
Yamaha
22.9
10
K. Roberts
USA
KR Honda
34.2
11
S. Nakano
JPN
Kawasaki
35.3
12
C. Checa
ESP
Yamaha
49.2

250 ccm: 1. Lorenzo (SPA/Aprilia), 2. Dovizios (ITA/Honda) +0.077, 3. Locatelli (ITA/Aprilia) +19.364, 125 ccm: 1. Bautista (SPA/Aprilia), 2. Kallio (FIN/KTM) +6.765, 3. Gadea (SPA/Aprilia) +6.775.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Sebastian Vettel hat seinen ersten ernsthaften Test im LMDh-Boliden von Porsche aus der WEC hinter sich - Er und das Team sprechen über den Test und Le Mans

Stardesigner frisst bei Red Bull zu viel Budget

Gazzetta: Newey-Wechsel zu Ferrari unmittelbar vor Bekanntgabe

Immer mehr Details werden bekannt zum Abschied von Adrian Newey bei Red Bull - und über den offenbar bevorstehenden Wechsel zu Ferrari! Christian Horner scheint aus Budgetgründen cool zu bleiben.