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Melandri wiederholte Vorjahrssieg, Rossi Vierter

Im Motorsport-Park von Istanbul gingen die Fahrer der MotoGP-Klasse in ihr drittes Saison-Rennen. Wie im Vorjahr gewann Marco Melandri auf seiner Lieblings-Strecke.

Joachim Edeler

Nach dem verregneten Qualifying am Samstag blieb es heute im Rennen trocken. Pole-Sitter Chris Vermeulen war sich der Tatsache bewusst, dass er ohne Regen im Rennen keine Chance haben dürfte. Die relativ wenigen Zuschauer an der Strecke erwartete dennoch ein spannendes Rennen.


Der Vorjahres-Sieger Marco Melandri startete nur von Platz 14, er kam mit den nassen Bedingungen am Samstag überhaupt nicht zurecht. In etwa die gleichen Probleme hatte auch der Weltmeister Valentino Rossi, der auf Platz 11 liegend bereits einen Rückstand von drei Sekunden auf Vermeulen hatte.

Eine starke Leistung im Qualifying zeigte das Team Ducati, Sete Gibernau und Loris Capirossi gingen von den Plätzen drei und vier in das Rennen. Die größte Enttäuschung erlebte wohl Dani Pedrosa. Der Zweitplatzierte des ersten Rennens von Jerez belegte mit über sechs Sekunden Rückstand nur Platz 16. Wie würde der junge Spanier das Rennen unter trockenen Bedingungen angehen?

Vermeulen gewinnt den Start

Chris Vermeulen gewann den Start, ihm folgte Sete Gibernau. Blitzstart von Dani Pedrosa, der Repsol-Honda-Fahrer lag nach zwei Runden bereits auf Platz neun! Dagegen vergeigte Rossi den Start und musste mühsam zurück durch das Feld pflügen. John Hopkins erstaunte die Fans, ging an seinem Team-Kollegen Vermeulen vorbei auf Platz zwei dicht hinter Sete Gibernau.

Auf Platz vier lag Casey Stoner vor Marco Melandri, der ebenfalls einen sehr guten Start in dieses Rennen erwischte. Nach vier Runden drehte Dani Pedrosa die bis dahin schnellste Runde, kam damit der Spitze des Feldes immer näher. Auch Nicky Hayden drehte nun gewaltig auf, schnappte sich Marco Melandri und ging auf Platz vier. Casey Stoner liess sich nicht abschütteln, fuhr weiter dicht hinter Gibernau und Hopkins.

Pedrosa riskierte alles, um den Abstand zur Spitze weiter zu minimieren. Als nächstes schnappte sich das spanische Leichtgewicht den Altmeister Loris Capirossi und verkürzte damit den Abstand auf Gibernau auf nur noch drei Sekunden.

Kaum hatte er freie Bahn, drehte er wieder eine schnellste Renn-Runde. Damit lag Pedrosa bereits in Schlag-Distanz. Chris Vermeulen war kein echter Gegner, locker ging Pedrosa an dem Australier vorbei. Valentino Rossi hatte weit mehr Mühe, lag nach sieben Runden gerade einmal auf Platz 10!

Dani Pedrosa war nicht zu halten, griff beherzt den Vorjahres-Sieger Marco Melandri an. Die Spitze des Feldes rückte dichter zusammen, gleich sechs Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde. Eine Meute von vier Honda-Fahrern jagte Sete Gibernau. Und es sah so aus, als ob der Spanier das hohe Tempo vom Beginn des Rennens nicht halten konnte.

Melandri auf dem Vormarsch

Marco Melandri schnappte sich in einer Runde erst Nicky Hayden und dann Sete Gibernau, ging damit in Führung. Dani Pedrosa wollte dem nicht nachstehen, schnappte sich Gibernau und Stoner und lag damit bereits auf Platz drei! Was für ein Rennen des jungen Spaniers.

Nach zwei weiteren Runden ging Pedrosa sogar erstmals in Führung, doch wurde er etwas zu weit aus der Kurve getragen. Ein extrem spannendes Rennen entwickelte sich nun zwischen Melandri, Pedrosa, Hayden und Stoner. Exakt nach der Hälfte des Rennens ging Dani Pedrosa an Melandri vorbei und konnte die Führung halten. Valentino Rossi konnte sich etwas verbessern, drehte die gleichen Zeiten wie die Spitze des Feldes und belegte bereits Platz acht.

Nicky Hayden wollte sich nicht von seinem jungen Team-Kollegen die Show stehlen lassen, schnappte sich Marco Melandri und ging hinter Pedrosa auf Platz zwei. Pedrosa konnte diesen Kampf nutzen, um sich etwas abzusetzen. Rossi schnappte sich bei der erstbesten Gelegenheit Sete Gibernau. Auch Loris Capirossi stellte in der Folge keinen ernst zu nehmenden Gegner dar. Leider waren die Bridgestone-Teams heute ab der Renn-Hälfte klar im Nachteil, manche Fahrer mussten sogar in die Box kommen um die Reifen wechseln zu lassen.

Das Ducati-Duo Gibernau und Capirossi verlor pro Runde über zwei Sekunden auf die Spitze. Valentino Rossi bedankte sich, schnappte sich auch Chris Vermeulen und lag damit bereits auf Platz fünf hinter dem Spitzen-Quartett.

Immense Spannung

Dieses Quartett schob sich dichter zusammen, es lag eine immense Spannung über der Strecke. Marco Melandri schnappte sich erst einmal wieder die Führung, während Nicky Hayden auf Platz vier zurückfiel. Dani Pedrosa musste auch Casey Stoner vorbei lassen, jetzt begann der Kampf um den Sieg. Noch vier Runden zu fahren ...

Casey Stoner begab sich in den Windschatten von Marco Melandri, ging kurz vor Start/Ziel an dem Italiener vorbei. Schönes Manöver. Auch Valentino Rossi musste sich gegen Toni Elias wehren. Nicky Hayden konnte den ersten drei Fahrern nicht mehr folgen, damit wurde der Kampf um den Sieg zu einem Dreikampf. Dani Pedrosa schnappte sich Marco Melandri drei Runden vor dem Ende.

Das wollte der Italiener nicht wahr haben, ging ebenfalls wieder an Pedrosa vorbei. Herrlicher Kampf um den Sieg in Istanbul, noch immer lag Casey Stoner an der Spitze. Einen kleinen Verbremser leistete sich Pedrosa kurz vor Start/Ziel, das brachte ihn dermassen aus der Fassung, dass er kurz danach einen groben Fehler beging und über das Vorderrad stürzte. Letzte Runde, Marco Melandri griff Casey Stoner ein letztes Mal an und konnte sich tatsächlich den Sieg wie im letzten Jahr sichern. Schade für den Rookie Casey Stoner, doch er zeigte ein beherztes Rennen und ist eine echte Bereicherung für die MotoGP-Klasse.

Dani Pedrosa konnte sein Motorrad noch einmal in Betrieb nehmen und holte sich tatsächlich noch zwei Punkte. Den dritten Platz sicherte sich Nicky Hayden, vierter wurde der Weltmeister Valentino Rossi. Keine Punkte dagegen für Alex Hofmann. Der Deutsche fuhr nur auf Platz 16.

Ergebnis MotoGP

Pos
Fahrer
Team
Rückstand
1.
Marco Melandri
Honda
-
2.
Casey Stoner
Honda
+ 0,200
3.
Nicky Hayden
Honda
5,458
4.
Valentino Rossi
Yamaha
6,209
5.
Toni Elias
Honda
6,587
6.
Loris Capirossi
Ducati
16,682
7.
Chris Vermeulen
Suzuki
16,777
8.
Shinya Nakano
Kawasaki
21,537
9.
Colin Edwards
Yamaha
22,847
10.
Makato Tamada
Honda
30,483

KTM-Sieg im 250ccm-Fotofinish!

Ergebnis 250ccm: 1. Aoyama (J/KTM), 2. Barbera (Spa/Aprilia) +0.401 Sekunden, 3. Dovizioso (I/Honda) + 0.467, 4. Locatelli (I/Aprilia) + 0.641, 5. Takahashi (J/Honda) + 2.555, 6. Guintoli (F/Aprilia) +10.554. Ergebnis 125ccm: 1. Faubel, 2. Bautista + 0.243, 3. Gadea + 7.240 (alle Spa/Aprilia).

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