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Besuch aus Ungarn

Die Ungarn bestritten in Greinbach einen Lauf zur Meisterschaft, ein hochkarätiges Starterfeld war damit garantiert. Die Vorentscheidungen in der österreichischen Meisterschaft sind gefallen.

  • Hier finden Sie Fotos aus Greinbach!

    Zoltan Harsanyi im Mitsubishi Evo VI war schon im Training der Division 1 eine Klasse für sich. Dahinter reihte sich Peter Ramler im Seat Leon T16 4x4, gefolgt von drei weiteren Ungarn ein. Erfreulich das Antreten des Amstetteners Mario Schaufler im Ford Focus T16 4x4. Nach der Defektserie im Vorjahr wurde der Focus komplett überarbeitet und die Leistung vorerst auf ein Minimum gedrosselt, das sollte sich im Endeffekt bezahlt machen. Alois Höller haderte schon im Training mit dem Lancia Delta Integrale, das Focus-Projekt ist leider etwas ins Stocken geraten und wird wohl heuer nicht mehr spruchreif werden.

    Mitfavorit Peter Kotan musste seinen Ford Focus schon nach dem freien Training mit Motorschaden abstellen. Die Trainingsbestzeit in der Division 1A für Christian Petrakovits (Seat Ibiza) war reine Formsache. Erfreulicherweise wagt sich wieder ein junger Wilder auf die Piste. Erwin Frieszl steuerte den von Jaroslav Kalny angemieteten Peugeot 206 hinter dem Tschechen Jan Cerny zur dritten Trainingszeit. Sepp Strobl (Seat Ibiza) war nach Greinbach gekommen, um die Führung in der ÖM zu übernehmen. Roman Castoral führt derzeit die Tabelle in der Europameisterschaft der Division 2 an und blieb daher dem Rennen in Greinbach fern.

    Zur gleichen Zeit wurde ja in Norwegen ein Lauf zur EM gefahren. Da es auch in drei Wochen auf dem Nordring eine Terminüberschneidung mit der EM (Polen) geben wird, dürfen wir auch dort nicht mit dem Tschechen rechnen und Sepp Strobl hat gute Karten für den Titelgewinn. Mit der Trainingsbestzeit vor Michael Stoklassa, der in Greinbach wieder den Renault Clio einsetzte, gab er gleich mal das Tempo vor. Die Trainingsbestzeit in der Division 4 ging an Jürgen Stoitzner (Audi Quattro S2) knapp vor Jürgen Weiss (Ford Sierra Cosworth 4x4) und dem Ungarn Mihaly Toth (Mitsubishi Lancer Evo III). Schnellster Pilot bei den zweiradgetriebenen Kisten war Mario Petrakovits (VW Golf II GTI) auf Rang vier.

    Die erste Vorlaufserie brachte einen klaren Division 1-Sieg von Zoltan Harsanyi vor Peter Ramler und Zoltan Simon. Christian Petrakovits fuhr eine lockere Bestzeit in der Division 1A nach Hause und Klubkollegen Gerhard Schermann verabschiedete sich mit Motorschaden am Skoda Fabia aus dem Rennen. Sepp Strobl ließ in der Division 2 Michael Stoklassa und Reinhard Böck hinter sich. Auch in der Division 4 behauptete sich der Trainingsschnellste. Jürgen Stoitzner markierte Bestzeit vor Jürgen Weiss und dem starken Tschechen Martin Mottl im Skoda Felicia.

    Der in der Steiermark ansässige Holländer Jo van de Ven (Ford Escort RS 2000 Turbo) lieferte sich ein spannendes Duell mit Franz Siedler (BMW 325iX) und ging daraus als Sieger hervor. Erich Hösel und Franz Volkmann lieferten sich ein spannendes Duell über mehrere Runden. Der Golfkrieg endete mit einem Totalschaden und dem vorzeitigen Saisonende für Erich Hösel. Leopold Zach, nach einer Blindarmoperation wieder genesen, kämpfte mit defekten Einspritzdüsen am VW Golf und konnte den Lauf nicht beenden.

    Der zweite heat begann mit einem Blitzstart von Peter Ramler, der damit einen klaren Laufsieg holt. Zsolt Bognar bleibt am Start liegen - kaputtes Differenzial: das sollte das vorzeitige Ende für den Mitsubishi-Piloten sein. Auch Alois Höller legte in seinem Heat einen Blitzstart hin und setzte sich in Führung. Auf der Gegengeraden wurde er aber vom Mitsubishi-Duo Harsanyi und Simon passiert. Einen Platz konnte der Oberösterreicher wieder zurückerkämpfen und fiel kurz danach mit defekter Antriebswelle aus. Zoltan Harsanyi war wieder klar schneller als Peter Ramler und sicherte sich die Pole für das A-Finale.

    In den Divisionen 1A und 2 gab es exakt den gleichen Zieleinlauf wie im ersten Durchgang. Die Division 4 ging wieder an Jürgen Stoitzner, Platz zwei holte sich diesmal Mihaly Toth vor Franz Volkmann. Jürgen Weiss kam nach einem Dreher über Rang zehn nicht hinaus. Der Tscheche Martin Mottl, der im ersten Vorlauf stark aufgezeigt hatte, verspielte seine Chancen: Nachdem bei der technischen Abnahme die Sicherheitsgurte im Skoda beanstandet wurden, baute er neue ein. Am Start zum zweiten Vorlauf waren aber wieder die alten Gurten drin, und Mottl wurde nicht zum Start zugelassen.

    Auch sein Landsmann Josef Tuma spielte ein ähnliches Spiel. Er tauchte mit einem alten Overall auf und wurde ebenfalls in das Fahrerlager zurückgeschickt. Nachdem die Probleme mit den Einspritzdüsen nicht zu lösen waren, warf Leopold Zach vorzeitig das Handtuch. In Abwesenheit von Zoltan Harsanyi holte sich Peter Ramler im dritten Vorlauf die Bestzeit in der Division 1 vor Alois Höller. Racing-Rookie Erwin Frieszl konnte erstmals den Tschechen Jan Cerny besiegen und holte sich die Bestzeit der Division 1A.

    Auch in der Division 2 gab es durch Michael Stoklassa einen neuen schnellsten Mann, denn Sepp Strobl war nicht mehr am Start. Die Bestzeit der Division 4 ging an Jürgen Weiss, der damit seinen Patzer vom zweiten Vorlauf wieder wettmachte und sich zu Jürgen Stoitzner in die erste Startreihe des A-Finales stellte. Rang zwei ging diesmal an Mario Petrakovits vor Mihaly Toth.

    Das einzige C-Finale des Tages wurde in der Division 4 gefahren und war eine klare Sache für Franz Siedler und seinen BMW. Im darauf folgenden B-Finale war für ihn aber keine Rangverbesserung mehr möglich. Die Positionen waren bald bezogen, einzig um Platz vier wurde zwischen Josef Köhbach und Sven Förster ein spannendes Match ausgetragen. Der Sieg ging an Josef Tuma vor Richard Förster.

    Im A-Finale übernahm Jürgen Stoitzner die Führung, doch Jürgen Weiss ließ nicht locker. Gegen Mitte der ersten Runde ging der Ford Sierra am Audi vorbei. Bei einer Berührung der beiden Fahrzeuge zog sich Jürgen Weiss aber einen Reifenschaden zu und konnte in das Geschehen nicht mehr eingreifen. Jürgen Stoitzner zog davon, dahinter hielt Mihaly Toth etwas die Partie auf. Der Ungar mauerte seinen zweiten Rang aber erfolgreich gegen Josef Tuma nach Hause. Mit Rang vier holte sich Mario Petrakovits den Sieg in der Zweiliterklasse und abermals das Punktemaximum für sein Meisterschaftskonto.

    Viel Zeit um Rasten hatte Sepp Strobl im A-Finale der Division 2 nicht. Michael Stoklassa machte mächtig Druck, einen Weg am Seat vorbei fand er aber nicht. Der Sieg von Christian Petrakovits in der Division 1A war nie gefährdet. Die Zuschauer konzentrierten sich daher mehr auf die tolle Fahrt des Erwin Frieszl, der Rang zwei gegen Jan Cerny erfolgreich verteidigte. Peter Ramler konnte den Ungarn Zoltan Harsanyi im A-Finale der Division 1 am Start austricksen.

    Die Freude währte aber nicht lange. Während Peter Ramler in der Startkurve des PS Racing Centers Highspeed-Drifts hinlegte, fuhr der Mitsubishi des Ungarn dort wie auf Schienen. So musste sich Peter Ramler dem Druck beugen und Harsanyi passieren lassen. Relativ unbemerkt vom Führungskampf schob sich Alois Höller an die dritte Stelle nach vorne und brachte somit den Tag zu einem für ihn versöhnlichen Abschluss.

    Auf dem Weg zu seinem ersten Titel muss Peter Ramler in der Division 1 in den verbleibenden Rennen nur mehr zwei fünfte Plätze nach Hause fahren, dann ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. In der Division 1A braucht Christian Petrakovits zwei dritte Plätze, auch das sollte machbar sein. Sein Bruder Mario muss in der Division 4 noch 14 Punkte auf sein Konto schreiben, um den Titel an Land zu ziehen. Dafür würden zum Beispiel ein fünfter und ein sechster Platz reichen.“

    Wenn unser einleitendes Szenario über das Fernbleiben von Roman Castoral eintritt, dann reichen Sepp Strobl ebenfalls zwei fünfte Plätze zum Titel: „Die Aufgaben sollten lösbar sein. Die Rechenbeispiele gehen alle davon aus, dass die unmittelbaren Verfolger die beiden verbleibenden Rennen für sich entscheiden. Und auch das muss erst mal eintreten. Die Chancen stehen also gar nicht schlecht, nach 1993 erstmals wieder alle vier Titel nach Österreich zu holen.

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