Rallye-ÖM: Admont, 19./20.10.01 | 16.10.2001
Gesause im Gesäuse
Am Samstag (20.09.) geht der vorletzte ÖM-Lauf der Saison in Admont über die Bühne, die Titelentscheidung liegt in der Luft.
Die Steiermark-Rallye stößt bei vielen Fans und Fahrern auf große Beliebtheit, der 30%ige Schotteranteil könnte für die ein oder andere Überraschung sorgen. Veranstalter Kurt Gutternigg vom ARBÖ Admont hat einen sehr kompakten Lauf auf die Beine gestellt, alle 12 SP’s werden am Samstag (20.10.) gefahren.
Insgesamt gilt es knapp 365 Kilometer zu bewältigen, 130 davon im Rahmen der Sonderprüfungen. Gestartet wird das Event um 09:00 Uhr in Admont, 11 Stunden später erfolgt die Zieldurchfahrt. Vier verschiedene Prüfungen (Weng 6,0 km, Hall 15,9 km, Bärndorf 12,4 km, Admont 10.9 km) werden im Laufe des Tages bis zu vier Mal befahren.
Titelkampf:
Raphael Sperrer kann die Entscheidung herbei führen, Wittmann muss gewinnen
Der vorletzte Lauf zur heimischen Rallye-Staatsmeisterschaft steht vor der Türe und im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren verläuft der Kampf um die Krone auch bei den allerletzten Rallyes spannend. Titelfavorit ist weiterhin Raphael Sperrer, Haudegen Franz Wittmann macht seinem um vieles jüngeren Kollegen das Leben aber nicht gerade leicht.
Während Sperrer allerdings die Möglichkeit hat, bei der Steiermark-Rallye eine Vorentscheidung aus eigener Kraft herbeizuführen, kann Franz Wittmann die Vergabe des Titels lediglich bis zum Finale im Waldviertel hinauszögern.
Das Zünglein an der Waage könnte Raimund Baumschlager im Ford Focus WRC sein, haderte der Oberösterreicher bis dato mit den Reifen seines Boliden, könnte ihm in der Steiermark der relativ hohe Schotteranteil entgegen kommen.
Gruppe N:
Meister Gaßner fehlt, Beppo Harrach und Walter Kovar fighten um den Vizetitel
Spannung verspricht auch die Gruppe N, nach seinem Sieg im Burgenland ist Beppo Harrach hoch motiviert, zudem glänzt der Staatsmeister der seriennahen Fahrzeuge, Hermann Gaßner, in Admont durch Abwesenheit, der Bayer gibt beim letzten Lauf zur deutschen Meisterschaft Gas.
Nicht zu vergessen aber natürlich die Top-Leute wie Walter Kovar oder Alfred Kramer, die auch immer wieder für Spitzenplätze gut sind. Der Titel dürfte Gaßner wohl nur noch schwer zu nehmen sein, sein Vize ist allerdings noch nicht entschieden. Walter Kovar und Beppo Harrach liegen lediglich durch zwei Punkte getrennt, eine Vorentscheidung liegt also in der Luft.
Diesel:
Andreas Waldherr gerät zusehends unter Druck von Willi Stengg
Auch in der Dieselklasse ist das Match um den Titel noch völlig offen, der Gesamtführende Andreas Waldherr schied zuletzt zweimal in Serie aus und verlor dadurch wichtige Punkte.
Der Vorsprung auf die ex-aequo Zweitplatzierten Willi Stengg und Christian Mrlik – der Niederösterreicher verzeichnet große Konstanz und hat aufgrund der zahlreichen Aus- und Unfälle der Konkurrenz trotz seines unterlegenen Autos eifrig Punkte gesammelt - schmolz auf lediglich zehn Zähler zusammen.
Für Titelverteidiger David Doppelreiter ist der Meisterschafts-Zug schon seit langem abgefahren, der Youngster schlittert derzeit von einem Technik-Defekt in den nächsten und hofft, endlich seine erste Rallye im Herbst zu beenden.
1600er Kitcars:
Das Duell Waldemar Benedict vs. Joachim Resch birgt Brisanz
Die immer beliebter werdende 1600er Kitcar-Klasse ist ebenfalls alles andere als entschieden, vor allem von den beiden Intimfeinden Waldemar Benedict und Joachim Resch ist einiges zu erwarten.
Fiat-Pilot Benedict kehrt nach seiner Zwangspause im Burgenland – ein Unfall als Fahrgast im Taxi zog seine Hand in Mitleidenschaft – wieder zurück in die Arena, Citroen-Fahrer Resch fährt sicherlich mit einer gewissen Wut im Bauch, verlor er doch bei der letzten Rallye die sicher geglaubten Punkte durch einen Motorschaden.
Dritter Mann im Bunde ist Gottfried „Koksi“ Kogler, der zuletzt bei der Herbstrallye im Raum Leiben seinem Peugeot-Kitcar die Sporen gab und ebenfalls nicht über mangelnde Motivation klagen kann.
Rallye-Challenge:
Der Nachwuchs-Bewerb ist zwar bereits entschieden, Markus Benes könnte aber noch Vizemeister werden
Beim Finale zur Yokohama-Rallye-Challenge fehlen der bereits als Gesamtsieger feststehende Wolfgang Franek und der momentan Zweitplazierte, der bei der OMV-Burgenland-Rallye so schwer verletzte Werner Jahrbacher, der sich zum Glück schon wieder auf dem Weg der Besserung befindet, aber wohl noch mindestens ein Jahr ausfallen wird.
Als Favorit gilt somit Markus Benes, der noch die Möglichkeit hat, den Vizetitel zu holen. Der Mazda-Pilot hat zuletzt bei der Herbst-Rallye zu seiner Form zurückgefunden und möchte diese Leistung jetzt bestätigen. Die Erinnerungen an Admont sind allerdings nicht allzu gut, denn im vergangenen Jahr verlor man viel Zeit, weil man auf einer Sonderprüfung ohne Sprit liegenblieb. Sein Hauptkonkurrent könnte Christian Häfele (Mitsubishi Galant VR-4) werden.