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Die Vorentscheidung liegt in der Luft

Der 7. von insgesamt neun Läufen zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft führt die Piloten ins Burgenland. Aufgrund der Streichresultate könnte im Raum Oberwart bereits eine Vorentscheidung fallen. In der Gesamtwertung liegt zwar Franz Wittmann (Toyota) vor Raphael Sperrer (Peugeot), sollte der Kirchdorfer aber erneut gewinnen, dürfte Altmeister Wittmann wohl nur noch theoretische Chancen auf seinen 12. Staatsmeister-Titel haben.

Der dritte WRC-Pilot Raimund Baumschlager wartet indes weiter auf seinen ersten Triumph im Ford Focus WRC, aufgrund der Reifen-Misere ist allerdings mehr als fraglich, ob Mundl dieses Mal gegen Wittmann und Sperrer Chancen hat.

20 Prüfungen über 160 Kilometer warten an zwei Tagen auf die Starter, insgesamt gilt es 481 Kilometer zu bewältigen. Der Startschuss zur 1. Etappe mit 6 SP's erfolgt am Freitag (28.09.) um 14:30 Uhr der Zieleinlauf ist für 18:37 Uhr angesetzt. Am Finaltag (Samstag/29.09.) warten weitere 14 Sonderprüfungen, um 07:30 Uhr geht's los, das Ziel wird knapp vor 18:00 Uhr erreicht.

Raphael Sperrer:
Der Meister lässt keine Zweifel daran, dass er auch im Burgenland die maximalen Punkte holen will

Staatsmeister Raphael Sperrer kennt für die verbleibenden Rallyes lediglich ein Ziel, der Kirchdorfer möchte jedes einzelne Event gewinnen. Damit wäre dem Peugeot-Piloten das Punktemaximum nach Streichresultaten sicher, zugleich würde er natürlich den Titel erfolgreich verteidigen: "Wenn uns keine entscheidenden Fehler unterlaufen und sich das Auto so verhält wie zuletzt, dann sollte es keine Probleme geben, in Oberwart den 5. Saisonsieg herauszufahren."

Etwas skeptisch ist Sperrer, was die einzelnen Prüfungen angeht: "Die Streckenführung ist nicht unproblematisch, sie führt häufig zu hohen Geschwindigkeiten auf sehr engen Abschnitten. Mitentscheidend werden die PS sein und wie man ohne erhöhtes Risiko damit umgeht."

Was die umstrittenen Streichresultate anbelangt, so zeigt sich der Peugeot-Pilot nicht happy: "Der Austragungs-Modus ist von der Sportbehörde sehr unglücklich gewählt. Die Öffentlichkeit zeigt sich wahrscheinlich eher verwundert, wenn einer plötzlich Meister wird, der die ganze Saison hinten war, aber die meisten Siege eingefahren hat."

Franz Wittmann:
Der Altmeister weiß, das die Burgenland-Rallye so etwas wie die letzte Chance in der Meisterschaft darstellt

Dem will Franz Wittmann natürlich nicht tatenlos zusehen, der Toyota-Haudegen will im Burgenland um jeden Preis gewinnen, sonst hätte Wittmann im Kampf um die Meisterschaft wohl nur noch theoretische Chancen. Um sich bestmöglich auf die Aufgabe vorzubereiten, trainiert der 11-fache Staatsmeister bei Fitness-Guru Heini Bergmüller in Obertauern.

Stamm-Beifahrer Thomas Zeltner wird wie bei der OMV-Rallye auch im Burgenland nicht an Franzens Seite sitzen, Zeltner ist erneut beruflich verhindert. Heike Feichtinger sorgt somit zum zweiten Mal in Folge für die richtige Ansage am heißen Sitz.

Mangelndes Selbstvertrauen kann man Franz Wittmann nicht vorwerfen, Optimismus pur dominiert seine Einstellung: "Ich weiß, dass ich die Rallye gewinnen muss und ich werde sie auch gewinnen."

Raimund Baumschlager:
Ein Ende der Reifenmisere ist nicht abzusehen, fraglich ob Mundl Wittmann und Sperrer gefährlich werden kann

Raimund Baumschlager versucht trotz der bis dato eher verkorksten Saison optimistisch an die kommende Aufgabe heranzugehen: "Wir müssen aber auch für die nächste Rallye realistisch bleiben - solange sich am Reifensektor nichts ändert. Auch wenn es viele Leute aus meinem Munde schon nicht mehr hören können und wollen."

"Meine Ford-Teamkollegen in der Weltmeisterschaft, Colin McRae und Carlos Sainz, sind nach letzten Tests auf Asphalt sehr besorgt um die Konkurrenzfähigkeit des Ford Focus WRC. Ihre Aussagen decken sich exakt mit meinen. Pirelli macht einen hervorragenden Reifen für Schotter, Schnee etc. - hat aber auf Asphalt gegenüber den Mitbewerbern weiterhin Defizite."

Mundl nimmt sich aber auch selbst an der Nase: "Natürlich bin ich auch überzeugt, noch nicht mein ganzes Leistungspotenzial aufgezeigt zu haben. Man kann nur mit optimalem Material auch optimale Leistung bringen! Ich kann mich nur immer wieder hundertprozentig vorbereiten und das Beste geben!"

Diesel:
Für David Doppelreiter geht's nach dem Ausfall bei der Heimrallye nur noch um gute Einzelergebnisse, die Meisterschaft ist gelaufen

In der Dieselklasse folgte für David Doppelreiter ausgerechnet bei seiner Heimrallye eine weitere herbe Enttäuschung, noch vor dem Start zur 2. SP machte das Getriebe an seinem Golf schlapp. Dass der Kampf um den Staatsmeister-Titel somit dahin sein dürfte, ist dem Youngster bewusst, an seiner Einstellung ändert das aber nichts:

"Ich bin unglaublich heiß darauf, wieder Vollgas zu geben, ich werde alles versuchen, um die verbleibenden Rallyes in meiner Klasse zu gewinnen. Wir haben nach der OMV-Rallye einen intensiven Testtag eingelegt, dadurch habe ich das Auto wesentlich besser kennen gelernt und auf meine Bedürfnisse abgestimmt."

Sein direkter Kontrahent heißt nach wie vor Willi Stengg, Titelanwärter Nummer eins ist jedoch Andreas Waldherr auf dem Dreier-Golf. Zwar musste Waldherr im Raum Aspang den ersten Abflug der Saison wegstecken, das Punktepolster ist jedoch nach wie vor beträchtlich, Stengg fehlen 30 Punkte, Doppelreiter gar 38 Zähler. Rang zwei der aktuellen Staatsmeisterschafts-Wertung behauptet übrigens Newcomer Christian Mrlik, der zum einen von den Ausfällen der Konkurrenz profitierte zum anderen aber eine solide Leistung an den Tag legte.

1600er Kitcars:
Waldemar Benedict nach einem Autounfall ko, Resch dadurch Favorit

Bei den 1600er Kitcars galt eigentlich Waldemar Benedict im Fiat Punto Kitcar als Topfavorit, ein Autounfall im Taxi - siehe auch seperaten Bericht - macht diese Tatsache allerdings zunichte. Sein schärfster Kontrahent Joachim Resch hat nun die Chance, Benno vom vierten Gesamtrang der Staatsmeisterschaft zu verdrängen, lediglich zwei Punkte fehlen dem Citroen-Saxo-Piloten. Zweiter Anwärter auf eine Top-Platzierung im Bunde der kleinen Raketen ist Gottfried Kogler, der in Aspang eine lange Negativ- und Defekt-Serie beendete und Dritter der Gruppe A6 wurde.

Gruppe N:
Hermann Gaßner ist auf dem Weg zum neuerlichen Titel, Beppo Harrach's Einsatz ist gesichert

In der Gruppe N ist Hermann Gaßner auch heuer eine Klasse für sich, der Bayer holte bei jeder Rallye mit Zielankunft das Punktemaximum und führt derzeit mit 27 Punkten auf den zuletzt glücklosen Walter Kovar. Der muss sich seinerseits in Acht nehmen, nur ein Pünktchen hinter ihm lauert ein entfesselnd fahrender Martin Zellhofer, Alfred Kramer hat ebenfalls noch Chancen auf einen Top-Platz am Ende der Meisterschaft. Interessant wird auch das Antreten von Rupert Schachinger, der zuletzt noch am heißen Sitz von Papa Hans Platz nahm und dieses Mal selbst ins Lenkrad eines Evo III aus der Motorsport-Schmiede Gaßner greifen wird.

Gute Nachrichten gibt's indes vom Nachwuchstalent Beppo Harrach, nachdem man nach der OMV-Rallye der Fan-Gemeinde die Hiobsbotschaft übermittelte, dass die Saison aus finanziellen Gründen gelaufen sei, hat man es in letzter Minute doch noch geschafft, die nötigen Mittel aufzutreiben. Nach derzeitigem Stand ist auch davon auszugehen, dass auch die letzten beiden ÖM-Läufe finanziell abgesichert sind.

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OMV-Burgenland-Rallye, 28./29.09.01

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