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Das "Grande Finale"

Mit einem beeindruckenden Starterfeld, 24 SP's und der Meisterschafts-Entscheidung ist die Waldviertel-Rallye sicher das Rallye-Highlight des Jahres.

Rallye pur:
Im Waldviertel sorgt ein riesiges Starterfeld und der Kampf um den Titel mit Sicherheit für beste Action

Der traditionelle Abschluss der Rallye-ÖM im Waldviertel ist heuer zweifelsohne auch gleichzeitig der absolute Saisonhöhepunkt. Stand zu gleicher Zeit im Vorjahr bereits Raphael Sperrer vorzeitig als Meister fest, muss der Peugeot-Pilot heuer noch gehörig um die Titelverteidigung zittern.

Niemand geringerer als der vor seinem Comeback vielerorts belächelte Franz Wittmann – seines Zeichens 11-facher Staatsmeister – sorgte mit einem Sieg in der Steiermark dafür, dass die Titelentscheidung erst im letzten von neun Läufen fällt.

Die Waldviertel-Rallye ist eine Veranstaltung der Superlative, insgesamt haben 128 Teams aus 10 Nationen genannt, unter den 58 Gruppe A Autos befinden sich stolze 14 World Rallye Cars. Auch die Länge ist rekordverdächtig, auf insgesamt 24 Sonderprüfungen – 8 SP’s werden je dreimal gefahren - gilt es 265 Kilometer zu absolvieren.

Der Startschuss zur 1. SP erfolgt am Freitag (09.11.01) um 10:54 Uhr in Niederedlitz, der Zieleinlauf der 1. Etappe ist für 19:22 Uhr angesetzt. Die 2. Etappe am Samstag (10.11.01) geht um 09:39 Uhr mit der SP Waidhofen so richtig los, spätestens um ca. 17:00 Uhr wird der österreichische Rallye-Staatsmeister 2001 dann feststehen.

WRC's:
Stolze 14 World Rallye Cars haben genannt, zwischen Sperrer und Wittmann geht's um die "Wurscht"

Neben dem mit Sicherheit tollen Duell zwischen Sperrer und Wittmann warten aber bis zu weitere 12 WRC’s auf ihre Chance. Aus österreichischer Sicht ist natürlich Mundl Baumschlager – der beim Finale endlich sein Pech abschütteln will – und Publikumsliebling Kris Rosenberger, der erneut das Seat Cordoba Evo III WRC einsetzen wird, zu nennen, mit dabei auch Gruppe N Weltmeister Manfred Stohl, der beim letzten Auftritt im Rahmen der OMV-Rallye eine tadellose Leistung bot.

Willi Stengg hat mit einem Toyota Corolla WRC genannt, Insider zweifeln allerdings daran, dass der Steirer auch tatsächlich an den Start gehen wird.

Daneben muss man aber mit Sicherheit auch auf Janos Toth aufpassen - der Ungar holte mit dem Sperrer-WRC den Titel und war 1998 auch bei der damaligen Semperit-Rallye erfolgreich – Emanuele Dati auf einem Ford Focus WRC werden ebenfalls gute Chancen auf ein Top-Resultat eingeräumt. Weiters genannt haben der Rumäne Aur (Seat WRC), die Polen Kuzaj und Kuchar (beide Toyota WRC), die beiden Tschechen Pech (Toyota WRC) und Hrdinka (Subaru WRC), sowie der Ungar Benik (Toyota WRC).

Rechenaufgabe:
Wer wird wann und unter welchen Umständen Meister

Besonders wichtig und dabei höchst kompliziert ist die „Wer wird unter welchen Umständen Meister?“-Rechenaufgabe für Mathematik-Asse:

Die Ausgangsposition vor dem letzten Lauf der A1 Waldviertel-Rallye unter Berücksichtigung von zwei Streichresultaten nach acht Läufen ist völlig ident. Wittmann hat ebenso wie Sperrer vier Läufe gewonnen, beide Piloten haben jeweils zwei zweite Plätze in den Ergebnissen.

Wittmann: 15, 12, 20, 20, 15, 15, 20, 20 = 110 Punkte
Sperrer: 20, 20, 15, 0, 20, 20, 15, 15 = 110 Punkte

Der einzige Unterschied liegt in den Gesamtpunkten ohne Streichresultate gerechnet. Hier weist Wittmann 137 Punkte auf, während es Sperrer bisher auf 125 Punkte gebracht hat.

Wittmann: 15, 12, 20, 20, 15, 15, 20, 20 = 137 Punkte
Sperrer: 20, 20, 15, 0, 20, 20, 15, 15 = 125 Punkte.

Franz Wittmann wird im Waldviertel Meister, wenn er

a.) die A1 Waldviertel-Rallye gewinnt (höhere Anzahl von Siegen gegenüber Sperrer)
b.) nicht gewinnt, aber am Ende die höhere Anzahl von Punkten als Streicher aufweist
c.) wenn er selbst ebenso wie Sperrer ausfällt
d.) wenn er ins Ziel kommt und nur Sperrer ausfällt.
e.) wenn er selbst ausfällt und Sperrer nicht besser als Vierter wird
f.) wenn Sperrer Zweiter, aber Wittmann zumindest Siebenter wird

Raphael Sperrer wird beim Saisonfinale Meister, wenn er

a.) die A1 Waldviertel-Rallye gewinnt (höhere Anzahl von Siegen gegenüber Wittmann)
b.) wenn Wittmann ausfällt bzw. keine Punkte macht und Sperrer zumindest Dritter wird
c.) wenn er selbst Zweiter und Wittmann nur Achter wird

Basis dieser Berechnung ist die höhere Anzahl von Siegen, die höhere Anzahl von gestrichenen Punkten bzw. das letzte bessere Ergebnis der Saison.

1600er Kitcars:
Neben Waldemar Benedict, Joachim Resch und Gottfried Kogler mischt dieses Mal auch David Doppelreiter mit

Besonders interessant ist dieses Mal die 1600er Kitcar-Klasse, in der sich erstmals ein weiterer österreichischer Top-Pilot versucht. Nachdem ihn der Diesel-Golf heuer in unglaublicher Regelmäßigkeit im Stich ließ, organisierte sich Youngster David Doppelreiter kurzerhand ein Peugeot 206 1600er Kitcar für den letzten ÖM-Lauf.

Man darf bereits gespannt sein, wie das Kräfteverhältnis zu Waldemar Benedict (Fiat Punto Kitcar), Joachim Resch (Citroen Saxo Kitcar) und Gottfried Kogler (Peugeot 106 Maxi Kitcar) aussehen wird. Viel Zeit, sich auf das neue Arbeitsgerät einzustellen bleibt David allerdings nicht, beim Shakedown wird der Niederösterreicher seine ersten Kilometer abspulen.

„Benno“ Benedict hat sich jedenfalls zum Ziel genommen, die Kitcar-Saison mit weißer Weste zu beenden und auch beim Finallauf Schnellster der Gruppe A6 zu sein, zudem möchte er die Meisterschaft als Vierter hinter den drei WRC’s von Wittmann, Sperrer und Baumschlager beenden.

Gruppe N:
Der Titel ist Hermann Gaßner nicht mehr zu nehmen, Harrach, Kovar und Zellhofer fighten um die Vizemeisterschaft

In der Gruppe N geht’s zwar nicht mehr um den Titel – das deutsche Duo Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser hat diesen bereits erfolgreich verteidigt – dahinter ist jedoch ein Dreikampf um die Vizemeisterschaft entbrannt.

Beppo Harrach und Martin Zellhofer liegen momentan punktegleich an zweiter Stelle, der Sieger der Gruppe N in der Steiermark – – Walter Kovar hat mit einem Rückstand von nur vier Zählern aber noch alle Chancen. Um den Sieg bei den seriennahen Fahrzeugen mitreden könnte auch Auslandsösterreicher Ruben Zeltner, für Überraschungen gut sind weiters Fritz Waldherr und Hannes Danzinger.

Diesel:
Andreas Waldherr bleibt als einziger Meisterschafts-Kontrahent Christian Mrlik

Die Dieselklasse präsentiert sich im Waldviertel ziemlich ausgestorben, David Doppelreiter startet wie bereits erwähnt auf einem Peugeot-Kitcar, Willi Stengg hat mit einem Toyota Corolla WRC genannt. Der Kampf um die Meisterschaft ist zwar noch nicht entschieden, Andreas Waldherr hat aber beste Chancen, den Dieselpokal für sich zu entscheiden.

Einzig verbliebener Kontrahent ist Christian Mrlik, bei einem Sieg und gleichzeitigem Ausfall von Waldherr wäre er wohl der große Überraschungssieger. Ans Vorjahr hat Mrlik allerdings keine guten Erinnerungen, ein Abflug beendete die gute Fahrt. Heuer zeigt sich der Kremser aber konstant und räumte permanent wertvolle Punkte ab. Peter Schauberger, Walter Seidl und Franz Berndorfer haben aller Voraussicht nach nur Außenseiterchancen.

Zweiliter-Kitcars & Formel 2:
Auch in den kleinen Klassen ist feinste Rallye-Action angesagt

In der Zweiliter Kitcar-Klasse gilt der Tscheche Stolfa auf einem Peugeot 306 Maxi als Favorit, Lokalmatador Christoph Weber wird seinem VW Golf Kitcar aber mit Sicherheit die letzten Reserven entlocken und für eine tolle Show sorgen.

In der Formel 2 könnte es ebenfalls spannend werden, Michael Böhm (Fiat) könnte sich in den Kampf zwischen Stefan Reininger (Honda) und Franz Schulz (Peugeot) mischen, in der Steiermark zeigte er sich zuletzt in guter Form.

Weitere Infos und Vorschauen entnehmen Sie bitte dem Menü rechts oben!

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Rallye-ÖM: Waldviertel, 09./10.01

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