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Spannende Rennen in Oschersleben

Noriyuki Haga und Régis Laconi gewinnen je einen Lauf in Oschersleben, in der Supersport-WM gibt es einen handfesten Skandal.

Laconi im Glück

Im ersten Lauf von Oschersleben übernahm Noriyuki Haga mit der Renegade-Ducati die Führung. Der Japaner riss sofort eine Lücke auf Pierfrancesco Chili auf. Régis Laconi verbüßte, wie festgelegt, in Runde 5 seine Drive-Through-Strafe, weil er seine Ducati am Samstag nach einem Sturz nicht abstellte.

Der WM-Leader reihte sich auf Rang 15 wieder ein. Bis zur Zielflagge ackerte sich der Franzose noch auf Rang 6 nach vor. „Das war genau, wie ich es erwartet habe. Ich wollte Haga im zweiten Lauf bereits ziehen lassen, aber dann rollte er plötzlich aus. Damit hatte ich es leicht.“

In der WM übernahm James Toseland mit zwei zweiten Plätzen die Führung. Toseland: „Es ist eine seltsame WM. Aber ich freue mich, dass ich jetzt konstant schnell fahren kann.“ Auf Rang 2 in der WM liegt Régis Laconi.

Corser eingebremst

Die Pole-Position konnte Troy Corser nicht optimal nutzen und schaffte im ersten Lauf Rang 4. „Ich merkte bald, dass ich nicht um den Sieg fahren kann“, erklärte Corser. „Ich hatte einfach zu wenig Grip.“

Im zweiten Durchgang stürzte der Australier beim Kampf im Mittelfeld. Teamkollege Chris Walker holte nach einem Ausfall in Durchgang 1 im zweiten Rennen Platz 7.

Haga mit Klasse

Noriyuki Haga fuhr in Lauf 1 ein überzeugendes Rennen und siegte klar vor James Toseland und Pierfrancesco Chili. „Ich hatte Angst, dass mein Motor Probleme machen würde, weil wir am Morgen bereits Probleme hatte“, gestand der Japaner.

Im zweiten Lauf bewahrheiteten sich die Befürchtungen des Vizeweltmeisters von 2000, als er in Führung liegend wenige Runden vor Schluss liegen blieb. Dafür holte Teamkollege Leon Haslam seinen ersten Podestplatz mir Rang 3. Haslam feiert am Montag seinen 21. Geburtstag, machte sich also selbst das perfekte Geburtstagsgeschenk.

Oelschläger in den Top 10

Michael Schulten stürzte im ersten Lauf auf Rang 7. In Durchgang 2 rollte er mit Ölverlust an die Box. Alpha-Technik-Teamkollege Jürgen Oelschläger sprang ein und jagte Chris Vermeulen in Lauf 1 mit der Ten-Kate-CBR-1000.

Oelschläger holte am Ende Rang 8. „Es war schön, gegen Piloten zu kämpfen, die ich sonst im Fernsehen sehe.“ Der Australier Vermeulen kam nur auf Rang 15 ins Ziel, weil die Kupplung an der Fireblade Honda schleifte. In Durchgang 2 musste sich der Supersport-Weltmeister mit Platz 8 begnügen.

Supersport: Chambon nachträglicher Sieger

Das Rennen der Supersport-Klasse wurde von einem Skandal überschattet. Die Achsen der werksunterstützten Honda CBR 600 waren um 20 Gramm zu leicht. Die Konsequenz: Alle sechs betroffenen Motorräder wurden aus der Wertung genommen.

Ursprünglich landete Honda einen Dreifachsieg mit den Ten-Kate-Piloten Karl Muggeridge, Broc Parkes und Sebastien Charpentier von Klaffi-Honda. Charpentiers Teamkollege Max Neukirchner aus Stollberg schaffte mit Rang 5 sein bestes WM-Resultat.

Diese vier Fahrer und die Honda-Italien-Piloten Alessio Corradi und Dennis Sacchetti wurden nachträglich aus der Wertung genommen. Suzuki-Alstare-Pilot Stephane Chambon wurde vier Stunden nach dem Rennen vorläufig vor seinem Teamkollegen Katsuaki Fujiwara zum Sieger erklärt.

Die Jury leitete den Protest von Honda Ten Kate vorerst an das FIM-Gericht in Genf weiter, wo in den nächsten Tagen das Verfahren aufgerollt wird. FIM-Kommissär Max Deubel: „Es ist ein Jammer, dass es solche Entscheidungen gibt. Es tut mir sehr weh für den Sport. Ich hoffe, dass es sich klärt.“

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