Superbike-WM: Imola | 01.10.2006
Troy Bayliss ist Weltmeister!
Der Australier Troy Bayliss sicherte sich in Imola mit einem fünften Platz im ersten Lauf seinen zweiten WM-Titel, 2001 krönte er sich zum ersten Mal.
BAYLISS FIXIERT FÜR DUCATI SEINEN ZWEITEN WM-TITEL. Der Austalier Troy Bayliss sicherte sich am Sonntag in Imola vor mehr als 86 000 Zuschauern mit einem fünften Rang in Lauf 1 seinen zweiten Superbike-WM-Titel. Für Bayliss war es der zweite WM-Gesamtsieg nach 2001. Bereits damals stand der dreifache Familienvater in Diensten von Ducati. Bayliss fügte am Nachmittag in Lauf 2 zur Freude der Fans noch einen Laufsieg hinzu.
„Schon gestern in der Superpole-Qualifikation ist mir eine perfekte Runde gelungen. Im ersten Rennen habe ich mich bald auf das Ergebnis konzentriert, denn Barros war zu stark. Ich freue mich sehr, dass ich den Titel hier in Italien einfahren konnte. Jetzt habe ich endlich auch hier in Imola gewonnen“, erklärte der zufriedene Bayliss.
Für seinen Xerox-Ducati-Teamkollegen Lorenzo Lanzi gab es im prall gefüllten Autodromo Enzo e Dino Ferrari die Ränge 6 und 7. Ruben Xaus warf die Sterilgarda Ducati am Beginn von Lauf 1 in aussichtsreicher Position weg, ebenso im zweiten Durchgang nach Halbzeit, als der Katalane bereits Vierter war. Robby Rolfo sicherte sich nach katastrophaler Trainingsleistung mit der NCR-Ducati für die Plätze 14 und 15 insgesamt 3 WM-Zähler.
SCHWIERIGES WOCHENENDE FÜR SUZUKI. Nach dem im ersten Rennen Yukio Kagayama und Max Neukirchner in der Anfangsphase kollidierten und später Troy Corser ins Kiesbett rodelte, war keine Suzuki unter den ersten Fünf vertreten. Corser gab Rennen 1 nach dem Ausflug in das Kiesbett an 17. Stelle liegend auf.
Im zweiten Rennen gab es durch Yukio Kagayama einen Podestplatz für die belgische Alstare-Truppe von Francis Batta. In der WM-Tabelle büßte Troy Corser mit lediglich einem neunten Rang wertvollen Boden auf Barros ein Max Neukirchner kam mit der Alstare Suzuki GSC-X nach der Kollision mit Kagayama auch im zweiten Rennen nicht ins Ziel. Der Sachse musste kurz vor Halbzeit auf Platz 10 fahrend zu Boden.
HONDA UND BARROS MIT SENSATIONELLER LEISTUNG. Alex Barros aus dem Team Klaffi Honda holte sich in Imola mit einer makellosen Fahrt von Startplatz 8 den ersten Laufsieg in der Superbike-WM. Der Brasilianer legte später noch einen zweiten Platz nach, nachdem er von Rang 11 zu einer sehenswerten Aufholjagd ansetzte.
Barros liegt in der WM-Wertung auf Rang 5, weist auf den viert platzierten Pitt nur noch einen Rückstand von 8 Zählern auf. Der Brite James Toseland auf der Winston-Honda-Fireblade holte sich in Imola die Ränge 2 und 5 und überholte damit Haga erneut im Kampf um Tabellenrang 2. Winston-Teamkollege Karl Muggeridge nahm für zwei achte Plätze 16 Punkte mit in seine Wahlheimat Zürich.
Für Publikumsliebling Pierfrancesco Chili aus dem Team DFX-Honda war es der letzte Auftritt in Imola. Chili holte sich die Plätze 16 und 18. Der 42-Jährige wird ab 2007 für das Team als Berater oder Teamchef fungieren. Teamkollege Michel Fabrizio musste in Lauf 1 mit technischem Defekt aufgeben und blieb auch im zweiten Rennen ohne Punkte.
YAMAHA MIT PITT AUF DEM PODIUM. Noriyuki Haga schaffte mit der R1 aus dem Team Yamaha Italia in Imola vom siebten Startplatz aus die Plätze 4 und 6. In der WM-Tabelle liegt der Japaner somit vor dem Finale in Magny Cours zwei Punkte hinter Toseland auf Rang 3 der Zwischenwertung.
„Wir haben nach dem gestrigen Qualifying noch einige Änderungen vorgenommen“, erklärte Haga. „Ich bin in beiden Rennen bereits nach einigen Runden gerutscht. Es war nicht mehr möglich.“ Hagas Teamkollege Andrew Pitt brachte die rote Yamaha in den Farben des spanischen Bankhauses Santander auf die Plätze 3 und 4. Norick Abe gab mit den Plätzen 9 und 11 eine solide Vorstellung und war damit bester Pilot der Mannschaft von Yamaha Frankreich.
KAWASAKI IM MITTELFELD – PETRONAS MIT MARTIN AUF RANG 13. Für die PSG-1-Kawasaki-Truppe verlief das Wochenende in Imola weniger erfreulich als die Meetings zuletzt. Bester Fahrer auf der ZX10 war der Spanier Fonsi Nieto mit Rang 7 im ersten Lauf. Nieto zementierte damit seinen zehnten Tabellenplatz ein und liegt nur noch einen Zähler hinter seinem britischen Teamkollegen Chris Walker, der in Imola die Ränge 12 und 14 einfuhr.
Der Franzose Regis Laconi liegt mit der dritten PSG-1-Kawasaki nach zwei zehnten Rängen in der Weltmeisterschaft weiterhin auf Platz 15. Der Australier Steve Martin war nach zwei Jahren bei Foggy-Petronas zum letzten Mal auf der FP1 in Imola unterwegs. Martin wird 2007 bei DFX-Honda an der Seite von Michel Fabrizio antreten.
CURTAIN UND YAMAHA MÜSSEN NOCH WARTEN. Das Team Yamaha Deutschland von Manager Terrell Thien muss mit der Weltmeister-Feier für Kevin Curtain bis zum Finale der Superport-WM im französischen Magny Cours am kommenden Wochenende verschieben.
Weltmeister Sebastien Charpentier auf der Winston-Honda sicherte sich in Imola vor seinem türkischen Teamkollegen Kenan Sofuoglu den Laufsieg und verkürzte somit den Abstand in der Tabelle auf 18 Zähler. Curtain reicht somit in Magny Cours am nächsten Sonntag bei einem Sieg von Charpentier der achte Rang zum Titel.
Erfreulich verlief der Einsatz von William de Angelis für das Team Intermoto Czeck Klaffi mit einem fünften Rang hinter Gianluca Vizziello (Yamaha Italia) und vor Kats Fuiwara mit der Megabike-Honda sowie Curtains Teamkollegen Broc Parkes. Vorjahrssieger Gianluca Nannelli kam mit der Manila Ducati hinter Parkes als bester Zweizylinder-Pilot ins Ziel, während Chris Zaiser mit seiner LBR-Ducati nicht über Platz 17 hinaus kam. Durch den Ausfall von Robbin Harms und dem sechsten Rang von Parkes hat Sofuoglu nun alle Trümpfe im Kampf um WM-Rang 3 in seinen Händen.
HEIMSIEG FÜR MV AGUSTA IM FIM-SUPERSTOCK-CUP. Bei Rennen zum Superstock 1000 FIM Cup gewann der Italiener Luca Scassa auf MV Agusta vor dem Australier Brendan Roberts auf Suzuki. Tabellenführer Alessandro Polita (Suzuki) fuhr auf Rang 3 und hat vor dem Cup-Finallauf in Magny Cours einen Vorsprung von zehn Punkten auf Sieger Scassa.