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Rückkehr in den Park

Nach fünf Jahren kehren die Asse der Superbike-WM von 29. März bis 1. April wieder nach Donington Park zurück - rechtzeitig zum 20jährigen Jubiläum.

DONINGTON FEIERT DAS SUPERBIKE-JUBILÄUMSJAHR. Das dritte Saisonmeeting steht im Zeichen des 20-Jahre-Jubiläums der Superbike-WM. In Donington wurde am 3. April 1988 der allererste Superbike-WM-Lauf durchgeführt. Neben zahlreichen Aktivitäten im Rahmen der Paddock-Show wird wie schon auf Phillip Island am Samstag (12:55) und Sonntag (14:30) eine Fahrerparade abgehalten.

Mit dabei sind die beiden US-amerikanischen Weltmeister Scott Russell (1993) und Fred Merkel (1988/1989) sowie Aaron Slight, Peter Goddard, die italienischen WM-Laufsieger Frankie Chili (17 Siege), Piergiorgio Bontempi, Marco Lucchinelli, Fabrizio Pirovano und der jetzige Ducati-Superbike-Projektleiter Davide Tardozzi werden in die Lederkombi schlüpfen und auf den jeweiligen Motorrädern aus der Zeit einige Runden drehen.

TOSELAND UND HONDA: ALS WM-LEADER BEI DEN FANS. James Toseland ist überglücklich, dass er als WM-Tabellenführer nach Donington kommt. Der Brite aus dem HANNspree-Honda-Team hat in der Tabelle einen Vorsprung von 16 Zählern auf Max Biaggi. Für die meisten Superbike-Spitzenteams ist Donington absolutes Neuland, so auch für die Ten-Kate-Superbike-Truppe.

Toselands Teamkollege Robby Rolfo war zuletzt 2005 im Rahmen des Grand Prix in Donington unterwegs und kennt Piste bestens. Dennoch wird Ryuichi Kyonari aus der britischen Meisterschaft seine Kollegen am Rennwochenende unterstützen.

DUCATI UND BAYLISS. Weltmeister Troy Bayliss kennt die Piste von Donington lediglich aus seiner Zeit in der Britischen Superbike Meisterschaft, in der er bis Anfang 2000 unterwegs war. Bayliss hat mit seinen 45 Punkten aus Phillip Island wertvollen Boden in der Meisterschaft gut gemacht und liegt im Moment auf Rang 3.

Teamkollege Lorenzo Lanzi muss seine Xerox-Ducati-999 ebenfalls erst richtig abstimmen, bevor er auf der Berg- und Talbahn in der Grafschaft Leicester auf Zeitenjagd gehen kann. Gespannt darf man auf Sterilgarda-Pilot Ruben Xaus sein, der zuletzt bei den Pirelli-Tests in Valencia die zweitbeste Zeit markierte.

BIAGGI UND SUZUKI HOFFEN AUF VORTEILE. Alstare-Corona-Pilot Max Biaggi war 2005 wie Landsmann Robby Rolfo ebenfalls noch in der in Donington unterwegs. Für den Italiener könnte dies einen wesentlichen Vorteil darstellen. Biaggi liegt in der WM-Tabelle nach den Meetings in Katar und Australien auf dem starken zweiten Rang. Teamkollege Yukio Kagayama hat sich von seinem Abflug auf Phillip Island erholt und wird in Großbritannien nahezu im Vollbesitz seiner Kräfte sein.

CORSER WILL FÜR YAMAHA AN ALTE ZEITEN ANKNÜPFEN. Yamaha-Italien-Star Troy Corser hat die Piste von Donington Park immer noch in sehr guter Erinnerung. Zwar wurden in Donington seit dem Jahr 2002 keine Superbike-Rennen mehr gefahren, der zweifache Weltmeister machte jedoch schon 1994 bei seinen Anfängen in der Superbike-WM auf der britischen Traditionspiste stark auf sich aufmerksam.

Haga und Corser liegen in der WM-Tabelle derzeit auf den Rängen 4 und 5 und hoffen, dass sie auf der fahrerisch anspruchsvollen Piste Boden auf die Spitze gut machen können.

NEULAND FÜR PSG-1-KAWASAKI. Der Spanier Fonsi Nieto kennt Donington ebenfalls aus seiner Vergangenheit in der 250er-WM und kommt als WM-Zehnter nach Großbritannien. Der 28-jährige Madrilene will mit seiner PSG-1-Kawasaki auf dem winkeligen Kurs die Handling-Vorteile der ZX 10RR ausnützen und strebt seinen zweiten Podestplatz nach Assen 2006 an. Nietos Teamkollege Regis Laconi will nach seinen Ausfällen am Beginn der Saison seinen Rhythmus finden.

Und MV-Pilot Chris Zaiser hofft in Großbritannien trotz für ihn neuer Strecke auf die ersten Superbike-WM-Zähler.

SUPERSPORT-WM: WAS SCHAFFT CHARPENTIER? In der Supersport-WM steht Doppel-Weltmeister Sebasien Charpentier bereits gehörig unter Druck. Der Franzose aus dem HANNspree-Honda-Team dümpelt im Moment nur auf Rang 9 der Tabelle und hat lediglich einen vierten Platz von Phillip Island vorzuweisen. Doppelt schlimm für Charpentier ist die Tatsache, dass ausgerechnet sein türkischer Teamkollege Kenan Sofuoglu derzeit im WM-Klassement nach einem ersten und zweiten Rang klar die Nase vorne hat.

Stark zeigt sich auch Fabien Foret auf der Gilmotor Kawasaki, der im Moment nach seinem Sieg in Katar und Platz 4 in Australien Rang 2 in der Tabelle einnimmt. Foret ist äußerst erfahren und ist in Donington bereits 2002 unterwegs gewesen, als er für Ten Kate seinen 600er-WM-Titel sichern konnte. Honda-Pilot Katsuaki Fujiwara liegt nach konstanten Rennen auf Rang 3 der Zwischenwertung vor Mit-Favoriten Kevin Curatin auf der R6 des Teams Yamaha World Racing.

Auch Ducati-NCR-Pilot Gianluca Nannelli sollte in Donington zu beachten sein. Barry Veneman kommt auf der Hoegee-Suzuki als bester GSX-R 600 Fahrer auf Platz 8 nach Großbritannien. Supersport-Debütanten Yves Polzer hofft am Sonntag auf seinen ersten WM-Zähler.

FIM-1000-CUP UND SUPERSTOCK-600-EM: SAISONAUFTAKT. Lorenzini-Yamaha-Pilot Claudio Corti führt als Schnellster der FIM-1000-Cup-Testfahrten von Valencia eine Armada an jungen und talentierten italienischen Piloten nach Donington. Vor allem Ayrton Badovini auf der MV Agusta, Ducati-Junior Niccolo Canepa und Cortis Teamkollege Michele Pirro sollten um den Sieg mitfahren können. Dazu kommen wohl auch noch Matteo Baiocco, der Belgier Didier Vankeymeulen (Yamaha) und der Belgier Xavier Simeon auf der Alstare Corona Suzuki. Mit Rene Mähr ist auch ein Österreicher mit dabei.

In der Superstock-600-EM zählen Mathieu Gines, Xerox-Ducati-Junior Domenico Colucci, Massimo Magnani und Alessandro Antonelli zu den aussichtsreichsten Teilnehmern in der EM-Serie, die über elf Rennen geht.

LBR: Hoffen auf Punkte

Nach weiteren Tests in Valencia vergangenes Wochenende wird das LBR-Team in Donington erneut versuchen, WM-Punkte einzufahren - auch wenn dies vorerst noch mehr als ein schwieriges Unterfangen für das Team darstellt. Bei den ersten beiden Rennen in Übersee wurde deutlich, dass noch viele Testfahrten anstehen. Teamchef Helmut Lasselsberger: „Wir waren zwar bei den offiziellen SBK-Tests in Valencia mit von der Partie, allerdings kam Chris mit seiner MV nicht so weit, wie wir uns das gewünscht hätten. Es gibt nach wie vor einige technische Schwierigkeiten, die wir so rasch als möglich in den Griff bekommen müssen.“

Viele Modifikationen die für Donington schon geplant waren, sind jetzt erst für den SBKRenneinsatz in Valencia am 15.April geplant. Auch motorenseitig werden ab dem Spanien-Einsatz einige PS mehr an Zaisers MV erwartet. Das LBR-Team wird motorentechnisch zur Gänze von dem Ingolstädter Giuseppe Ioannoni betreut, der direkt mit dem Werk in Verbindung steht und schon im letzten Jahr maßgeblich am Erfolg des Teams beteiligt war. „Ich habe natürlich gehofft, dass wir für Donington schon sämtliche Teile startklar kriegen die wir von vornherein geplant hatten,“ mein Chris Zeiser, „aber ich bin richtig froh, dass Giuseppe Ioannoni sich nun vollständig um das Motorenmanagement kümmert, damit wir uns auf die restlichen Dinge, wie beispielsweise die Geometrie des Bikes konzentrieren können.“

In der Klasse Supersport laufen die Vorbereitungen nach Plan. Die Ducatis von Yves Polzer stehen rennfertig am Teamsitz in Erlauf und warten auf ihren Einsatz kommendes Wochenende in Donington. Helmut Lasselsberger: „Wir sind zufrieden mit der Leistung von Yves, der 23. Platz in Australien war für den Anfang nicht schlecht. Langsam gewöhnt er sich an den Supersport-Fahrstil und auch, dass der Speed der Ducatis wirklich sensationell gut ist, lässt uns für Donington auf eine weitere Verbesserung hoffen.“

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