4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Schicker Abgang

Das Porsche Cayenne Coupé als Erweiterung der großen SUV-Baureihe sieht aus manchen Perspektiven geradezu unverschämt gut aus. Erster Test.

mid/rhu

Im Gegensatz zu etablierten Konkurrenzmodellen ist das Heck - vorrangiges Erkennungsmerkmal aller SUV-Coupés und daher wichtig - des neuen Porsche Cayenne Coupé einfach geschmeidiger ausgefallen. Es wirkt nicht wie nachträglich hinkonstruiert, sondern fügt sich harmonisch in den Gesamteindruck des knapp fünf Meter langen Boliden aus Zuffenhausen ein.

Allerdings haben die Porsche-Designer und Techniker ja auch nicht einfach das Dach des "normalen" Cayenne hinten schräg abgeschnitten. Die komplette Dachpartie ist neu gestaltet, inklusive Frontscheibe und A-Säule, die wegen der um zwei Zentimeter abgesenkten Dachkante flacher stehen.

Als optischer Glücksgriff erweist sich auch der feststehende Dachspoiler zur Unterstützung der coupéhaften Seitenlinie. Zusätzlich sorgt ein ab 90 km/h um 135 Millimeter ausfahrender adaptiver Heckspoiler für mehr Anpressdruck hinten. Eine etwas kräftigere Hüftpartie plus die breitere Spur zusammen mit mindestens 20 Zoll großen Rädern sind für den eindrucksvollen Auftritt zuständig.

Dass auch die hinteren Türen neu gestaltet wurden, ist beim Einsteigen zu spüren - der Ausschnitt ist etwas knapper bemessen. Das Platzangebot im Fond auf den zwei Einzelsesseln wiederum ist trotz des serienmäßigen Panoramadachs in alle Richtungen hin mehr als nur zufriedenstellend, zumindest für Zeitgenossen knapp an die 1,90 Meter. Vorne geht es gewohnt luftig zu und der Kofferraum erfüllt mit seinem Volumen von 625 bis 1.540 Litern standesgemäße Transportwünsche. Wer auf den Blick nach oben verzichten will, kann übrigens auch ein um 21 Kilo leichteres, schick geformtes Karbondach wählen.

Zunächst rollt das Cayenne Coupé mit turbogeladenem Dreiliter-V6 mit 340 PS und 450 Newtonmeter, als S-Version mit 2,9-Liter-Biturbo-V6 mit 440 PS und 550 Nm und als Turbo Coupé mit Vierliter-V8-Biturbo mit 550 PS und 770 Newtonmeter an den Start. Die ermöglichen Sprintzeiten von 6,0, bis 3,9 Sekunden und 243 bis 286 km/h Spitze.

Das 340-PS-Coupé erwies sich bei ersten Testfahrten als gelungener Einstieg ohne Mängelerscheinungen. Der Sechszylinder hängt so richtig schön am Gas, lässt sich zügig hochdrehen und verbreitet dank geschicktem Sound-Engineering im Innenraum die dazu passende akustische Kulisse.

Die Achtgang-Tiptronic S passt gut ins Paket und geht kongenial auf die Motor-Charakteristik ein. Je nach Fahrmodus gibt das Cayenne Coupé den coolen Gleiter oder den kurvengierigen Racer - angesichts eines Lebendgewichts von knapp über zwei Tonnen spricht das für die Fähigkeiten der Fahrwerks-Konstrukteure, die auf das serienmäßig installierte Porsche Active Suspension Management (PASM) zurückgreifen können.

Die 9,4 Liter Verbrauch je 100 Kilometer nach NEFZ-Norm kann der künftige Eigner zumindest als Orientierungshilfe dafür nehmen, dass er in der Praxis mit 13 bis 15 Litern dabei sein wird - artgemäße Nutzung des Sport-SUV vorausgesetzt.

Fazit: Das Coupé ist Porsche Cayenne pur - aber eben mit neuer Optik und neuen technischen Feinheiten. Die deutsche Fangemeinde wird sich auch von den Einstiegspreisen zwischen 83.711 und 146.662 Euro nicht abschrecken lassen. Und ist damit noch gut bedient, denn österreichische Porsche-Freunde müssen aufgrund der "Bolidensteuer" NoVA zwischen 104.126 und 189.674 Euro hinblättern.

Technische Daten Porsche Cayenne Coupé

Sportliches Premium-SUV-Coupé; Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4.931/1.983/1.676/2.895 mm, Leergewicht 2.030 kg, zul. Gesamtgewicht 2.795 kg, Anhängelast gebremst/ungebremst: 3.500/750 kg, Kofferraumvolumen: 625-1.540 l, Tankinhalt: 75 l.
Antrieb: Sechszylinder-V6-Turbobenziner, Hubraum: 2.995 ccm, Leistung: 250 kW/340 PS bei 5.300-6.400 U/min, max. Drehmoment: 450 Nm bei 1.340 bis 5.300 U/min. Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 5,7 s, Höchstgeschwindigkeit: 243 km/h, Allradantrieb, NEFZ-Normverbrauch: 9,4 Liter Super je 100 km, CO2-Ausstoß: 215 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-Temp.
Österreich-Preis: ab 104.126 Euro (Deutschland: ab 83.711 Euro).

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Premiere für 7. Juli 2022 bestätigt

Vorgeschmack auf den neuen VW Amarok

Der Amarok ist der Premium-Pickup von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Das neue Modell feiert am 7. Juli 2022 seine Digital-Premiere und zeigt sich damit der Welt im Live-Stream erstmals unverhüllt und ohne Tarnung.

Offroad-Klassiker wagt 2023 Sprung über den großen Teich

Ford Bronco kommt nach Europa

Die US-amerikanische Geländewagen-Ikone, der Ford Bronco, kommt Ende des nächsten Jahres als Viertürer und Linkslenker in begrenzter Stückzahl in ausgewählten europäischen Ländern auf den Markt. Darunter auch in Österreich und Deutschland.

Markteinführung im September 2022

Neuer Ford Ranger Raptor ab sofort bestellbar

Für die neueste Generation des Ford Ranger Raptor stehen die deutschen Preise fest. Das kräftige Geländefahrzeug ist ab sofort bestellbar. Bei 64.990 Euro netto (77.338 Euro inklusive Mehrwertsteuer) startet die Preisliste - Markteinführung ist für September 2022 geplant. In Österreich beträgt der Einstiegspreis für den ultimativen Pick-up 91.835 Euro (inklusive NoVA und Mehrwertsteuer).

Viel Lob vom F1-Weltmeister

Lewis Hamilton testet Ineos Grenadier

Sir Lewis Hamilton durfte in Begleitung von INEOS-Vorstandsvorsitzendem Sir Jim Ratcliffe höchstselbst den Grenadier auf der Straße und im Gelände einer schonungslosen Testfahrt unterziehen.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.