RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Schattendasein

Co-Piloten haben's nicht immer leicht, medial finden die Beifahrer der Rallye-Piloten wenig Beachtung, ihr Job ist dennoch immens wichtig.

Ein Robert Reid, Timo Rautiainen oder Daniel Elena gelten als verkannte Persönlichkeiten, weil sie grundsätzlich im Erfolgsschatten ihrer erheblich bekannteren Chauffeure Richard Burns, Marcus Grönholm oder Sébastien Loeb.

Dabei sind Beifahrer generell nicht nur einfache Teammitglieder, sondern ebenso Freund, Psychologe, Beichtvater, Manager und Müllabladeplatz für sportlichen Frust. Alle diese elementar wichtigen Jobs erfüllen Copiloten in Personalunion und zudem in relativer Anonymität für ihre hoch geschätzten Lenkrad-Virtuosen.

Kein Wunder, denn nach dem Start zur Sonderprüfung hilft nur noch tiefes Fahrervertrauen in den Beifahrer – und beten. Allerdings mehr ein Vorbeten, denn der Copilot rasselt für Outsider merkwürdige Sprüche aus dem branchenintern als „Gebetbuch“ bezeichneten Streckenaufschrieb herunter: „100 – Rechts über Kuppe voll – Achtung slip – 80 – Rechtseingang für links 3 minus, cut – 50 – Links 2 macht auf, lang, lang.“ Dieses Stakkato hämmert der Co via Gegensprechanlage deutlich in die Piloten-Ohren.Verplappern oder Verhören kann fatal sein.

Gebetbücher werden meist nach dem Allwetter-System 1 bis 5 aufgeschrieben, das sich auf den Kurvenradius und keineswegs auf erzielbare Kurvengeschwindigkeiten bezieht. Die 1 bezeichnet zum Beispiel eine Spitzkehre, die 2 einen rechtwinkligen Abzweig und die 3 eine 75-Grad-Kurve. Die erste flottere „Pistenbiege“ trägt also die Ziffer 4 – leichtes Abbremsen ist angesagt.

Bei der 5 geht der Pilot nur kurz vom Gas. Erst bei Ansage „5 max“ wird voll durchgetreten, wobei Minus- oder Plusangaben zu den Ziffern zusätzliche Differenzierungen erlauben. Für die rund 395 Bestzeit-Kilometer der ADAC Rallye Deutschland 2003 schrieb zum Beispiel Daniel Elena beim offiziellen Abfahren der 22 Wertungsprüfungen akribisch genau rund 400 DIN-A4-Seiten (!) mit weichem Bleistift voll.

Zigtausend Angaben – beim SP-Training erstellt und gecheckt – beten die Beifahrer trotz rasantem Wettbewerbstempo und extremen Drifts seelenruhig runter. „Ohne meine Halskrause könnte ich bei den enorm hohen Seitenkräften meine Augen nicht mehr auf den Aufschrieb fixieren“, erklärt Manfred Hiemer seine Kopfstütze und stützt so unerschütterlich Armin Schwarz.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Eugen Friedl und Helmut Aigner vom MCL 68 – Motorclub Leobersdorf haben den Saisonbeginn mit Ihrem Mitsubishi Evo IX erfolgreich gestartet und die ersten Punkte in der AART des Alpe Adria Rallye Cups eingefahren.

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen

ERC, Gran Canaria: Bericht

Simon Wagner in den Top 10

Wagner/Winter schafften den Sprung in die Top 10, Neubauer auf P 20, Von Thurn und Taxis auf P23. Waldherr Motorsport in der ERC4 zweifach auf dem Podium.

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Lengauer

Vorfreude auf „die Lavanttal“ mit zwei Premieren

Mit der „LASER HERO Lavanttal Rallye powered by Dohr Wolfsberg“ steht nur drei Wochen nach der Rebenland-Rallye bereits ÖRM Lauf 3 vor der Türe. Jänner-Rallye Sieger Michael Lengauer kann neben seinen bewährt treuen Sponsoren auch auf die Unterstützung einiger Lavanttaler Unternehmen zählen, welche seinen Start in Wolfsberg mit ermöglicht haben.

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters