Rallye-ÖM: News | 25.12.2004
Achim Mörtl bläst zur Jagd auf den ÖM-Titel
Der Kärntner tritt mit einem von Stohl Racing eingesetzten Evo VII an, erklärtes Ziel ist die Eroberung des Staatsmeistertitels in der Gruppe A.
Zwei Mal war Achim Mörtl bereits Rallye-Staatsmeister: 1996 eroberte er den Titel in der Gruppe N, 1999 gab’s nach 6 Saisonsiegen den Titel auch in der Gruppe A. Dasselbe Kunststück gelang im Jahr 2000 mit Peugeot nicht, eine verkorkste Saison mit zwei schweren Unfällen beendete die Österreich-Ambitionen von Mörtl.
Der Kärntner wandte sich der Rallye-WM zu, wo nach einigen guten Resultaten (u.a. bei der Rallye Catalunya) ein Werks-Engagement bei Subaru weniger erfolgreich verlief. Achim Mörtl hatte genug vom Rallyesport auf vier Rädern und absolvierte im Jahr 2002 im Cross-Country-Worldcup mit einer privaten KTM einige Läufe, bei denen er sich teilweise auch gegen erfahrene Werkspiloten behaupten konnte.
Doch die Liebe zum Rallyesport auf vier Rädern ließ Mörtl nicht los: 2003 kehrte er mit einem Gruppe-N-Mitsubishi zurück, Höhepunkt war sicherlich sein Sieg in der Gruppe N bei der Admont-Rallye in der Steiermark.
Für das nächste Jahr nahm sich Achim Mörtl vor, wieder um den Gruppe-A-Staatsmeistertitel mitfighten zu wollen – nach langen Verhandlungen steht nun fest, dass er für das Team von Manfred Stohl mit einem top vorbereiteten Mitsubishi Lancer Evo VII an den Start gehen wird, die Saison beginnt in nicht einmal mehr zwei Wochen – bei der IQ-Jänner-Rallye.
Achim, du startest in der kommenden Saison wieder in der Gruppe A – Ziel ist der Meistertitel?
Ja, ganz klar. Ich habe bei meinen sporadischen Einsätzen im letzten Jahr wieder richtig Lust auf den Rallyesport bekommen. Es war zwar sehr interessant, mit dem Gruppe-N-Auto zu fahren, richtig Spaß macht das Fahren aber nach wie vor mit einem Gruppe-A-Gerät. Und das war mein großes Ziel, dass ich im Jahr 2005 wieder in der Gruppe A um den Titel fahren kann. Und ich denke, den Meistertitel kann ich am besten in Zusammenarbeit mit Stohl Racing erobern.
Welches Auto wirst du genau pilotieren?
Es ist ein Auto aus dem Vorjahr, das auf Gruppe A umgebaut wird. Ich glaube, es ist jenes Auto, mit dem Jani Paasonen bei der Bosch-Rallye in der Steiermark und Manfred Stohl bei der Castrol-Rallye in Kärnten gefahren sind. Aber eigentlich ist das egal, denn ich bin überzeugt davon, dass Manfred bzw. Stohl Racing ein Top-Auto stellen werden, ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit. Dabei möchte ich aber unbedingt dazusagen, dass ich bei BRR, der Firma von Raimund Baumschlager, im letzten Jahr sehr zufrieden war. Ich glaube nur, dass es keine gute Idee ist, wenn Teamchef und Fahrer eines Teams gegeneinander um den Titel fahren. Da ist die jetzige Konstellation für alle einfacher.
Die Konkurrenz wird ja nicht nur in Person deines ehemaligen Teamchefs Raimund Baumschlager stark sein. Auch Beppo Harrach will endlich den Titel holen und die neueste Meldung ist ja, dass der Ungar Krisztian Hideg mit dem Auto von Gottfried Kogler auch bei allen ÖM-Läufen starten und um den Titel kämpfen wird?
Ich denke es wird eine super interessante Meisterschaft. Das ist toll für die Fans, das braucht die österreichische Meisterschaft. Über Raimund Baumschlager brauchen wir sowieso nicht viele Worte verlieren. Er hat in den letzten zwei Jahren beinahe jeden ÖM-Lauf gewonnen, er ist ein super schneller Mann. Beppo Harrach ist auf keinen Fall zu unterschätzen, nach seinem Lernjahr, in dem er mit einem Laufsieg ja schon bewiesen hat, dass er den Speed besitzt, wird er voll dabei sein. Den Krisztian Hideg kenn’ ich persönlich zu wenig, aber seine Gruppe-N-Bilanz im Waldviertel spricht für ihn. Und das Auto vom Gottfried Kogler ist nicht das schlechteste, das wissen wir ja. Womöglich haben wir bei jedem Lauf einen anderen Sieger…
Stichwort Rallye-Läufe: Es fängt ja gleich super schwer an, die Jänner-Rallye ist eine echte Herausforderung…
Ja, absolut. Bei der Rallye darf man sich aber nicht verrückt machen lassen: Sie ist sehr wichtig, keine Frage. Es gibt ja auch doppelte Punkte. Aber eine Meisterschaft wird nicht beim ersten Lauf gewonnen.
Wer ist der Favorit für dich?
Schwierig zu sagen. Der Raimund hat im letzten Jahr die WRCs der Tschechen schlagen können, das macht ihn eigentlich zum Favoriten. Auch der Manfred Stohl hat schon bewiesen, dass er das Tempo der tschechischen WRCs mitgehen kann. Wie gesagt: Ich werde erst einmal abwarten und mir die Konkurrenz anschauen, es kommt ja auch darauf an, welches Wetter wir haben werden.
Wünscht du dir Schnee?
Eigentlich ist es mir egal, aber grundsätzlich möchten wir natürlich bei einer Jänner-Rallye Schnee haben. Wie auch immer es kommt, Hauptsache das Wetter bleibt konstant. Wechselhafte Bedingungen würden mir nicht besonders gefallen.
Ein Wort noch zu deinem Co-Piloten: Detlef Ruf ist ja bei der Dakar im Einsatz, hast du schon eine „Ersatz“ gefunden?
Ja, ich werde mit Ralf Edelmann an den Start gehen. Ralf wurde mir von Detlef empfohlen, das wird schon passen. Aber wir werden nicht daran vorbeikommen, uns aneinander zu gewöhnen, hoffentlich geht das schnell.
Am Ende der Saison soll’s der Meistertitel sein, welches Ziel hast du dir für die IQ-Jänner-Rallye gesetzt?
Schwer zu sagen. Neuer Co, das Auto wird erst kurz vorher fertig, ich kenne die Rallye nicht – wie schon gesagt, die ÖM gewinnt man nicht beim ersten Lauf. Ich werde eher klug fahren, mal schauen, was dabei herauskommt!