Rallye-CZ: Rallye Cesky Krumlov | 31.05.2004
Souveräner Sieg von Roman Kresta
Roman Kresta (Subaru) gewinnt in beeindruckender Art und Weise, Vaclav Pech (Ford) kann in einem packenden Duell um Platz 3 Jan Kopecky schlagen.
Text & Fotos: Daniel Fessl
Der 4. Lauf zur tschechischen Rallyemeisterschaft wurde am vergangenen Wochenende im Umland von Cesky Krumlov (Krumau) ausgetragen.
Da die Sonderprüfungen teilweise in unmittelbarer Nähe der österreichischen Grenze liegen nutzten viele Österreichische Fans die Gelegenheit, die Tschechische WRC-Armada nach der IQ-Jänner-Rallye noch ein zweites Mal zu bewundern.
Von den Startern aus Freistadt fehlte diesmal leider Lesjek Kuzaj, der bei der gleichzeitig in seinem Heimatland stattfindenden Polen-Rallye mit einem Mitsubishi Lancer antrat, und der slowakische Hyundai Pilot Jozef Beres, der bereits auf dem Weg nach Griechenland war, wo er am kommenden Wochenende wieder WM-Luft schnuppern wird.
So starteten schließlich acht World Rallye Cars am Freitagnachmittag bei sonnigem Wetter in Krumau, um bis Samstagabend auf 191 Kilometern, aufgeteilt auf 15 Sonderprüfungen, den Sieger zu ermitteln.
Die Favoriten auf den Sieg waren vor allem Roman Kresta im Subaru Impreza WRC, Vaclav Pech/Ford Focus und „last but not least“ Skoda-Junior Jan Kopecky mit dem Fabia WRC.
Nur Außenseiter-Chancen hatten die Bruder Vojtech in ihren beiden Peugeot 206 WRC und Publikumsliebling Emil Triner im nicht mehr ganz taufrischen Seat Cordoba WRC, sowie die Octavia-Piloten Martin Prokop und Karel Trneny.
1. Etappe
Besagtes Favoritentrio setzte sich dann auch vom ersten Meter weg an die Spitze, auf den ersten zwei Prüfungen markierte jeweils Kresta die Bestzeit gefolgt von Pech und Kopecky, die dritte SP gewann Pech. Die restlichen vier Sonderprüfungen des ersten Tages sicherte sich dann allesamt Roman Kresta und machte damit eindeutig klar, dass ein Sieg nur über Ihn führen konnte.
Im Etappenziel, das am Freitag um 23:00 erreicht wurde, führte Kresta mit beruhigenden 35 Sekunden vor Pech und 1:05 Minuten vor Kopecky , weitere 20 Sekunden dahinter lag Stepan Vojtech an vierter Stelle, gefolgt von Triner im Seat.
Leider noch immer vom Pech verfolgt scheint der zweite Peugeot von Tomas Vojtech zu sein, nach seiner Rolle bei der Tatry Matador Rallye war sein Fahrzeug zwar wieder einsatzbereit, allerdings plagten ihn dieses Mal Elektronikprobleme. Diese führten dazu, dass er insgesamt 2:30 Minuten Strafzeit für zu spätes Ausfahren aus dem Service bekam.
Auch Karel Trneny im Skoda Octavia kämpfte vom ersten Meter an mit Problemen an der Lenkung, später kamen noch Kupplungsprobleme dazu, was sich im Zwischenziel mit dem enttäuschenden 9. Rang und über vier Minuten Rückstand auf Kresta bemerkbar machte.
Damit lag Trneny sogar hinter den beiden Führenden der Gruppe N, dem Slowaken Tibor Cserhalmi und Vaclav Arazim, beide in einem Mitsubishi Lancer Evo VIII.
2. Etappe
Der zweite Tag begann wie der erste geendet hatte – nämlich mit einer Bestzeiten-Serie von Roman Kresta. Gleich auf der ersten SP „Malonty“, mit fast 25 Kilometern auch die längste der Rallye, machte er seine Siegambitionen deutlich und war um 14 Sekunden schneller als sein direkter Konkurrent Vaclav Pech im Ford.
Erst als sich Kresta mit zwei weiteren Bestzeiten um genau eine Minute von Pech abgesetzt hatte, ließ er es etwas ruhiger angehen. In der Folge machte Jan Kopecky das Tempo, der Skoda-Junior rechnete sich noch Chancen auf den zweiten Platz aus.
Beinahe schien seine Rechnung aufzugehen, denn als dem Ford Focus-Piloten Pech auf dem Zuschauerrundkurs von Rimov ein Reifenschaden 30 Sekunden kostete, war der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten auf nur mehr sechs Sekunden zusammengeschrumpft!
Zwar erzielte Kopecky auch auf der letzten SP eine Bestzeit, allerdings war Pech nur 1,5 Sekunden dahinter und somit blieb die Reihenfolge wie gehabt.
Ein Überglücklicher Roman Kresta feierte nach dem Sieg bei der Matador Tatry Rallye seinen zweiten Saisonsieg vor Vaclav Pech und Jan Kopecky. Die bei der Siegerehrung von den Fans lauthals vorgebrachte Einladung zum Feiern musste Roman aber leider ausschlagen, da er bereits am Sonntagmorgen Richtung Griechenland aufbrach, wo er bei der Akropolis Rallye am kommenden Wochenende antreten wird.
Allerdings muss Kresta in Griechenland auf seinen Subaru verzichten und mit dem bereits drei Jahre alten Ford Focus WRC, den normalerweise Balazs Benik in der Ungarischen Meisterschaft einsetzt, vorlieb nehmen.
Ebenfalls einen Start-Ziel Sieg feierte Tibor Cserhalmi in der Gruppe N, er gewann mit 20 Sekunden Vorsprung auf Arazim und über einer Minute vor Vojtech Stajf, alle in Mitsubishi Evo 7.
Bemerkenswert war, dass bei dieser keineswegs einfachen Rallye alle WRC sowie alle Favoriten der Gruppe N das Ziel erreichten.
Vaclav Pech konnte zwar heuer noch keinen Sieg feiern, in der Meisterschaftstabelle setzt er sich aber zusehends von seinen Konkurrenten ab. Roman Kresta könnte das Nichtantreten bei der IQ-Jänner-Rallye unter Umständen den Titel kosten, vor allem dann, wenn Pech weiterhin so konstant punkten kann.
Der nächste Meisterschaftslauf ist die Bohemia-Rallye in der Gegend um Mlada Boleslav vom 9. - 11. Juli. Es wird gemunkelt, dass dort das Skoda Werksteam mit Toni Gardemeister als Vorbereitung auf die Asphalt-WM-Läufe antreten wird!
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Das Endergebnis der 32. Seat-Rallye Cesky Krumlov
1. Kresta Roman/Tománek Jan, Subaru Impreza WRC
2. Pech Václav/Uhel Petr, Ford Focus WRC + 00:01:16.6
3. Kopecký Jan/Schovánek Filip, Škoda Fabia WRC + 00:01:20.6
4. Triner Emil/Hůlka Miroslav, Seat Cordoba WRC + 00:03:07.1
5. Vojtěch Štěpán/Ernst Michal, Peugeot 206 WRC + 00:03:45.7
6. Prokop Martin/Novák Petr, Škoda Octavia WRC + 00:05:15.8
7. Trněný Karel/Pritzl Václav, Škoda Octavia WRC + 00:08:03.9
8. Cserhalmi Tibor/Krajňák, Lancer EVO VII (Gr. N) + 00:08:24.9
9. Vojtěch Tomáš/Fanta Miroslav, Peugeot 206 WRC + 00:08:30.8
10. Arazim Václav/Gál Julius, Lancer EVO VII (Gr. N) + 00:09:05.0
11. Štajf Vojtěch/Volf Jirka, Lancer EVO VII (Gr. N) + 00:09:42.8
12. Chvojka Milan/Chvojková Hana, Ford Escort + 00:09:53.9
13. Trojan Karel/Palivec Štěpán, Lancer EVO VII (Gr. N) + 00:10:25.3
14. Poulík Petr/Novák Jaroslav, Lancer EVO VI (Gr. N) + 00:10:45.5
15. Berger Antonín / Váňa, Jaroslav Ford Escort + 00:10:54.5
Gesamtstand tschechische Meisterschaft (4 von 8 Läufen):
1. Vaclav Pech, Ford Focus WRC 79 Punkte
2. Jan Kopecky, Skoda Fabia WRC 62
3. Roman Kresta, Subaru Impreza WRC 60
3. Martin Prokop, Skoda Octavia WRC 60
5. Raimund Baumschlager, Lancer Evo V 30
5. Vaclav Arazim, Lancer Evo VII 30
7. Emil Triner, Seat Cordoba WRC E3 29
8. Vojtech Staif, Lancer Evo VII 24
8. Stepan Vojtech, Peugeot 206 WRC 24
10. Tibor Cserhalmi, Lancer Evo VII 18
10. Karel Trneny, Skoda Octavia WRC 18