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Premierensieg für den WRC-Neuling

Norbert Herczig gewinnt im Skoda WRC überraschend vor Balasz Benik (Ford WRC) und Gergo Szabo (Skoda WRC), die Schotteraction war sensationell.

Text & Fotos: Daniel Fessl

Hier finden Sie die besten Bilder der Veszprem-Rallye

Der fünfte Ungarische Meisterschaftslauf in Veszprem war zugleich auch die letzte Schotter-Rallye der heurigen Saison in unserem östlichen Nachbarland.

Am Freitagabend wurde die Rallye mit einer drei Kilometer langen Superspecial-Prüfung eröffnet, die Protagonisten der letzten Rallyes waren bis auf Karol Angyalfi und Laszlo Vizin alle am Start. Angyalfi`s Versuche einen Ford Focus WRC anzumieten, waren leider nicht von Erfolg gekrönt und so verzichtete man auf den Start. Vizin verzichtete freiwillig auf einen Start und überließ Ex-Gruppe N Meister Istvan Elek den Toyota Corolla WRC.

Am Samstag um 9:00 machte sich Balazs Benik im Focus WRC als erster von insgesamt 77 Startern auf den Weg der 13 Sonderprüfungen, verteilt auf 2 Tage und einer Gesamtdistanz von 130 Kilometern, allseamt auf Schotter.

Den besten Start erwischte Tamas Tagai, welcher sich im Skoda Octavia WRC die ersten beiden Bestzeiten sicherte. Beide Male nur knapp geschlagen am zweiten Platz landete Norbert Herczig ebenfalls im Octavia. Den ersten Schnitzer leistete sich Benik, der aber bei seinem Überschlag lediglich acht(!!) Sekunden verlor, der Ford Focus war kaum beschädigt und so gelang ihm auch gleich bei der anschließenden SP seine erste Bestzeit der Rallye.

Nach dem Service wurden die ersten drei Prüfungen noch einmal gefahren und erneut war auf SP 4 Tagai der Schnellste. Die fünfte SP ging an Benik und auf SP 6 war es Norbert Herczig der sich seine Bestzeit gutschreiben liess.

Auf der letzten Prüfung des ersten Tages war „Asi“ im Gr.A Mitsubishi Schnellster, ihm gelang es allerdings nicht an seine Leistung bei den letzten beiden Schotter Rallyes anzuschliessen, er konnte nie in den Kampf um den Sieg eingreifen.

So lag am Ende des ersten Tages WRC-Neuling Norbert Herczig etwas überraschend in Führung vor Publikumslieblig Gergely Szabo/Octavia WRC und Balazs Benik. Tagai der zu Beginn in Front lag hatte ab der fünften Sp mit technischen Problemen an seinem Octavia WRC zu kämpfen und lag mit 49 Sekunden Rückstand nur am 7.Rang. Istvan Elek, der bei seiner Premiere im WRC einen sehr guten Eindruck hinterließ, musste nach einem Ausritt auf SP 6 seinen Corolla WRC leider vorzeitig abstellen.

Am Sonntag standen nochmals 6 Prüfungen auf dem Programm und Herczig machte gleich auf der ersten davon klar, dass er seine Position nicht kampflos aufgeben würde, er erzielte die Bestzeit vor Benik und Asi. Mit einer Bestzeit auf der 9.Prüfung schob sich Benik auf nurmehr 1,5 Sekunden an Szabo heran und ein packender Kampf um den zweiten Platz sollte den Rest der Rallye über andauern.

Norbert Herczig reagierte auf die stürmischen Attacken hinter ihm wie ein kommender Champ, mit einer weiteren Bestzeit auf der 10. Prüfung! Auf dieser 10. SP schieden weitere zwei WRC aus und zwar Tamas Tagai, der schon seit der 5. SP mit technischen Problemen kämpfte und der Sieger der ersten beiden Rallyes in Ungarn Tamas Turi, ebenfalls auf Octavia WRC. Turi ist eher auf befestigtem Untergrund zuhause und lag vor seinem Aus nur an der enttäuschenden 7. Stelle.

Auf der folgenden 11. Sonderprüfung war es schliesslich soweit und Ford Pilot Benik ging an Szabo vorbei an die zweite Stelle, der Abstand zu Spitzenreiter Herczig war aber mit 12 Sekunden bereits zu gross um sich noch Hoffnungen auf den Sieg zu machen.

Und so blieben die Positionen auch auf diesen letzten Prüfungen unverändert und Norbert Herczig gewann seinen ersten Meisterschaftslauf vor Meisterschaftsleader Benik und Skoda Quertreiber Szabo.

In der Gruppe N lag lange Zeit Kristian Hideg in Front, doch ein Ausritt auf der vorletzten Prüfung beendete seine Rallye und so war der Weg zum Gruppensieg frei für Csaba Spitzmüller im Lancer Evo VI.

Bei den zweiradangetriebenen Fahrzeugen war wieder einmal Citroen Pilot Robert Butor nicht zu schlagen und gewann mit über 2 Minuten Vorsprung vor Peter Keller im Suzuki Ignis S1600. Ab der nächsten Rallye soll Butor übrigens auf den neuen Citroen C2 S1600 umsteigen.

In der Meisterschaft bedeutet das Ergebnis der Veszprem-Rallye, dass sich Vorjahres Champ Benik immer weiter von seinen Konkurrenten absetzt und bereits 11 Punkte vor Asi, der allerdings bei den nun folgenden Asphalt Rallyes technisch eher im Nachteil ist, sowie 15 Punkte vor Tamas Turi, der wiederum als Asphalt Spezialist gilt und die Meisterschaft dadurch noch spannend machen könnte.

Die Ungarische Rallyemeisterschaft wird von 6.-8. August mit der Budapest Rallye fortgesetzt.

Ergebnis

1. Herczig Norbert
Tóth Imre Skoda Octavia WRC 1:26:26.2
2. Benik Balázs
Rácz Bence Ford Focus WRC 0:00:08.4
3. Szabó Gergõ
Kerék Balázs Skoda Octavia WRC 0:00:14.6
4. [Asi]
[Nándi] Mitsubishi Evo.VI. 0:00:26.7
5. Turán Frigyes
Csökõ Zoltán Mitsubishi Evo.VI. 0:01:32.4
6. Spitzmüller Csaba
Bachor Bea Mitsubishi Evo.VI. 0:05:42.2
7. Botka Dávid
Komáromi Béla Mitsubishi Evo.VI. 0:05:48.0
8. Bútor Róbert
Tóth Vilmos Citroen Saxo Super1600 0:06:13.6
9. Botka Krisztián
Mihalik Péter Mitsubishi Evo.VI. 0:07:07.7
10. Hideg János
Várhidi Márk Mitsubishi Evo.VI. 0:07:12.8
11. Magyar Miklós
Kiss Patrik Mitsubishi Evo.VI. 0:07:15.0
12. Keller Péter
Spitzer Gábor Suzuki Ignis Super1600 0:08:27.6
13. Garami Zoltán
Pongó Károly Mitsubishi Evo.VII. 0:08:35.1
14. Dornai Tibor
Bunkóczi László Mitsubishi Evo.IV. 0:08:42.6
15. Tóth Tibor
Szabó József Mitsubishi Evo.VI. 0:08:53.3

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